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0972 - Finsteres Erbe

0972 - Finsteres Erbe

Titel: 0972 - Finsteres Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Nicole. »Was ist denn aus dem Vorgängermodell geworden?«
    »Das kannst du April selbst fragen.« Nach einer kurzen Pause fügte der Parapsychologe hinzu: »Wenn sie dort unten irgendwo ist. Funken Sie die Jacht bitte mal an, Fahey.«
    Der Pilot startete einen Versuch. Nach einigen Sekunden legte sich seine Stirn in Falten. Und noch etwas später blickte er Zamorra resigniert an. »Funktioniert nicht. Ich krieg nur Rauschen rein, als würde ein Störsignal alles übertönen.«
    Der Meister des Übersinnlichen wechselte einen kurzen Blick mit seiner Lebens- und Kampfgefährtin. Diese nickte ihm knapp zu.
    »Gehen Sie runter«, befahl er Fahey dann.
    »Wie bitte? Sie spinnen wohl!«
    »Nun haben Sie sich nicht so«, meinte Nicole. »Das Schiff ist größer als die TENDIN und hat da hinten einen Landeplatz. Das dürfte für einen Spezialisten wie Sie doch kein Problem sein.«
    »Natürlich ist es das nicht!« Fahey klang tatsächlich, als habe die Französin ihn in seiner Ehre gekränkt. »Aber was ist mit dieser Front, die dauernd über die Jacht streicht? Ich fliege doch nicht freiwillig in ein Phänomen, von dem ich nicht weiß, worum es sich handelt!«
    »Sie tün es ja auch nicht freiwillig«, sagte Zamorra, »sondern weil ich Sie darum bitte. Außerdem schadet dieser Taststrahl, oder was es auch ist, dem Schiff nicht. Warum sollte es also dem Hubschrauber schaden?«
    »Und das Loch im Meer? Ich will dem Ding nicht zu nahe kommen!«
    »Hören Sie, mein Freund, wenn wir recht haben, befinden sich Menschen dort unten, die ganz offensichtlich mächtig in der Patsche sitzen. Wir müssen sie rausholen, bevor ihr Antrieb versagt, die Maschinen heiß laufen, der Treibstoff ausgeht, oder was sonst noch alles passieren kann. Wollen Sie es verantworten, wenn die Leute in den Abgrund stürzen?«
    »Leute? Da ist doch niemand! Wenn da jemand wäre, hätte er uns gehört und wäre auf Deck gekommen. Vielleicht hat diese aufrecht stehende Wand sie weggewischt.«
    Zamorra fluchte. Der Einwand war gerechtfertigt. Dennoch! »Wir müssen wissen, was geschehen ist. Vorschlag: Sie bringen uns runter, lassen den Vogel laufen und bleiben sitzen. Und dafür schick ich Sie und Ihre Frau sogar für zwei Zusatzwochen nach Vegas.«
    »So viel Urlaub habe ich gar nicht mehr!«
    »Ich rede mit Tendyke. Der verlängert ihn sicher gerne.«
    Fahey schnaufte tief durch. »Also schön. Aber ich setze keinen Fuß aus dem Helikopter, ist das klar?«
    Der Pilot lenkte den Hubschrauber über den Landeplatz und senkte die Maschine langsam hinab. In diesem Augenblick rollte auch schon die vertikale dünne Welle über sie hinweg.
    Instinktiv klammerte Zamorra sich an seinem Sitz fest, doch das Phänomen blieb ohne Auswirkungen. Oder fast! Denn ein kleiner ziehender Schmerz durchzuckte seinen Körper und verschwand im nächsten Moment.
    »Hast du das auch gespürt?«, fragte Nicole.
    Erst vor Kurzem war er mithilfe des Uskugen Dalius Laertes in den Besitz der Kassette des Blinden Wächters gelangt. Dabei hatte er mehrfach die schmerzhafte Erfahrung gemacht, mit ihm von Frankreich in die USA oder gar durchs All zu springen. »Hat sich angefühlt wie bei einem Huckepack-Transportsprung. Nur nicht annähernd so schlimm.«
    »Aber wir sind immer noch am gleichen Ort!«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Schreib’s auf die Liste der Dinge, die wir April fragen müssen.«
    Der Hubschrauber setzte auf und die Dämonenjäger sprangen hinaus. Mit eingezogenen Köpfen rannten sie über Deck in Richtung des Leitstands. Mit einem Gedankenbefehl versetzte der Parapsychologe sein Amulett in Alarmbereitschaft. Es blieb kalt.
    Sie hatten gerade die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als ihm ein sechster Sinn riet, sich umzudrehen.
    Vor ihm tauchte Daniel Löwengrub auf. Im Geräuschschatten des Helikopters hatte er sich Zamorra auf einen Meter genähert, ohne dass dieser ihn hatte hören können. Aus einer Luke stürmten zwei weitere Männer, die der Professor ebenfalls kannte. Abdallah und der Grieche, den er wegen seines Bandwurmnamens seit ihrem Kennenlernen nur Nummer fünf nannte.
    Er und Nicole hatten nicht oft genug mit April Hedgesons Crew zu tun gehabt, um sie als Freunde zu bezeichnen. Dennoch hatte Zamorra erwartet, dass die Seeleute ihn erkannten. Diesen Eindruck machten sie jedoch nicht.
    »Daniel«, rief er über den Lärm des Hubschraubers hinweg. »Kennen Sie mich noch? Professor Zamorra. Wir sind Bekannte von April…«
    »Vorsicht!«, brüllte

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