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0972 - Finsteres Erbe

0972 - Finsteres Erbe

Titel: 0972 - Finsteres Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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war die Treppe so schmal, dass zwei Männer sich gegenseitig behindert hätten, wenn sie nebeneinander gegangen wären. Doch einer alleine reichte auch schon aus, dem Professor den Schweiß auf die Stirn zu treiben. Vor allem, wenn dieser Gegner sich als unempfindlich gegen sämtliche Waffen erwies - und mit einer Stange bewaffnet war und nach ihm stocherte. So wie im Augenblick Daniel Löwengrub.
    Mochte Asmodis wissen, woher er dieses Ding so plötzlich hatte.
    Nur mit Mühe konnte Zamorra einem Stangenstoß ausweichen.
    »Nici!«, rief er.
    Nicole stellte das Hämmern gegen die Tür ein und wandte sich ihrem Partner zu.
    Der Professor jagte Löwengrub einen Strahl aus dem Blaster entgegen, der sich ihm in die Hand fraß und zwei Finger zu Boden purzeln ließ. Das Ergebnis aber blieb das bereits bekannte: Flämmchen züngelten aus der Wunde und eine schwarze Qualmwolke stieg auf. Aufhalten ließ der Gegner sich dadurch nicht.
    Zu allem Überfluss bildete der Rauch sogar neue Finger aus!
    Das war für Zamorra der letzte Beweis: Ihre Angreifer waren keine Menschen mehr. Mit dieser Erkenntnis fielen die verbliebenen Hemmungen.
    Eine Idee zuckte ihm durch den Kopf, die Nicole nur einen Wimpernschlag später aussprach. »Dauerfeuer!«
    Vielleicht gelang es ihnen, schneller Schäden in dem dämonischen Körper anzurichten, als dieser sich reparieren konnte. In den nächsten Sekunden prasselten die roten Strahlen nur so auf Löwengrub ein.
    Zamorra zerriss es beinahe das Herz, als er den Israeli unter der Salve zucken sah. Er hasste es, wenn ein Mensch verwandelt und auf die Seite des Bösen gezogen wurde, umso mehr, wenn er mit ihm schon gegen die dämonische Brut gekämpft hatte. Aber welche andere Wahl blieb ihm?
    Löwengrub kam eine weitere Stufe hoch, stieß mit der Stange zu, doch seine Bewegungen wurden langsamer. Unkontrollierter. Dann entglitt die Behelfslanze seinen Fingern. Das Dauerfeuer zeigte Wirkung!
    Abdallah und der Grieche fluchten, doch sie kamen nicht an ihrem Kumpan vorbei. Und wenn einer es dennoch versuchte und den Israeli aus dem Weg riss, würden Zamorra und Nicole stattdessen ihn unter Feuer nehmen. Das musste ihnen klar sein.
    Für einen Augenblick sah es also tatsächlich so aus, als könnten sie den Gegner besiegen. Doch das war ein Trugschluss. Daniel Löwengrub und Zamorras E-Blaster gingen gleichzeitig in die Knie, wenn Letzterer auch nur im übertragenen Sinne. Die Ladeanzeige warnte den Parapsychologen in tiefstem Rot, dass die Energie beinahe aufgebraucht war. Selbst, wenn sie den Israeli von seinem Schicksal zu erlösen vermochten, um auch gegen die beiden weiteren Dämonischen zu bestehen, reichte die Kraft nicht mehr aus.
    Eine teerige Masse quoll aus Löwengrubs Ohr und rann ihm auf die Schulter. Die Quelle des Bösen in dem Veränderten?
    Zamorra zielte mit dem Blaster darauf, um es mit den letzten Energieresten zu vernichten, da richtete sich das Ding auf und stieß einen leisen, hochfrequenten Ton aus. Ein fingerdicker, pechschwarzer, fleischiger Wurm.
    »Es lebt!«, keuchte Nicole.
    Es lebte nicht nur, es war auch verdammt schnell. Das Ekelwesen huschte an der Brust des Israelis herab, fiel durch das Gitter der Stufen und flitzte von dort in den Schatten zwischen zwei Kisten, bevor der Blasterstrahl es zerstören konnte.
    »Mist«, schimpfte Zamorra.
    Löwengrub kippte nach vorne weg und der Professor glaubte, ein Knistern zu hören. Da setzte auch schon Abdallah über die Hülle seines Freundes hinweg und stürmte auf die Dämonenjäger zu.
    Der Parapsychologe wollte ihm einen Blasterschuss entgegenschicken, doch die Waffe war leer. Auch der Strahl aus Nicoles E-Blaster versiegte.
    Blieben also die Fäuste, mit denen sie sich gegen die Dämonischen zur Wehr setzen konnten. Aber wie lange würden sie das durchhalten? Kampf training hin oder her, gegen einen schmerzunempfindlichen Gegner musste man früher oder später unterliegen.
    Seite an Seite wichen sie zurück.
    Da öffnete sich die Tür zum Steuerhaus und eine Hand legte sich auf seine Schulter.
    »Kommen Sie besser herein, Admiral. Hier ist es sicherer.«
    ***
    Wut brandete in dem Wesen auf. Wut und Angst.
    Die Menschen hatten es aus seiner Hülle vertrieben. Hatten ihm Schmerzen zugefügt. Es beim Fressen gestört. Es gezwungen, seinen Hort aufzugeben. Dabei wäre noch so viel zu verzehren gewesen!
    Aber die so ausufernde Zerstörung des Wirts konnte es nicht mehr ausgleichen. Es verlor die Kontrolle.
    Und floh!
    Der

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