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0972 - Finsteres Erbe

0972 - Finsteres Erbe

Titel: 0972 - Finsteres Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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erlebt haben? Vertrauen Sie mir, der Dhyarra ist ein machtvolles Instrument.«
    »Wenn er so machtvoll ist, warum haben Sie ihn dann nicht eher eingesetzt?«
    »Weil es höchste Konzentration erfordert, ihn zu verwenden. Man muss sich das, was er erreichen soll, bildlich vorstellen. Wie in einem Comic. Dazu war vorhin keine Zeit. Außerdem sind auch ihm Grenzen gesetzt.«
    »Gut«, sagte Zamorra. »Lasst es uns versuchen.«
    »Nein!« April sprach das Wort so überzeugt aus, dass der Professor zusammenzuckte.
    »Wie bitte?«
    Sie deutete auf die Konsole zwischen Richards und Peaqvist. »Ich kann den Torgenerator nicht einfach hier lassen. Er ist ein Einzelstück, das wir nicht nachbauen können. Er darf nicht verloren gehen.«
    »Dann bau ihn aus und nimm ihn mit. Das Ding hat in ein Schließfach gepasst, also wird es uns bei der Flucht nicht behindern.«
    »Das geht nicht. Der Ausbau dauert mindestens eine Stunde. Vorher müsste ich ihn ausschalten. Dann gäbe es nichts mehr, was uns vor dem Meeresschlund bewahrt.«
    »Das ist doch nicht Ihr Ernst«, rief Richards. »Sie sind zwar meine Chefin, aber mein Leben ist mir wichtiger als so ein dämlicher außerirdischer Scheiß!«
    »Ich hätte es anders formuliert«, sagte Zamorra. »Aber er hat recht. Ich sehe keine andere Lösung.«
    »Können Sie uns mit Ihrer Tiara, oder wie das Kristallding heißt, nicht aus dem Einflussbereich des Abgrunds versetzen?«, fragte Peaqvist.
    »So funktioniert das nicht«, widersprach Nicole. »Ich kann uns nicht einfach wegwünschen. Aber vielleicht…«
    Sie kam nicht mehr dazu, den Satz zu Ende zu sprechen. Denn plötzlich tat Peaqvist etwas, mit dem niemand gerechnet hatte.
    Und dann überstürzten sich die Ereignisse.
    ***
    Die Wesen, die einst Abdallah und Lastafandemenreaos Papageorgiu Kostagamemnokikerikos gewesen waren, standen vor der Treppe zum Steuerhaus und warteten.
    Gelegentlich schauten sie zurück zum Helikopter, wandten sich dann aber wieder dem Schott zu.
    Sollen wir ihn angreifen ?, fragte der ehemalige Araber, ohne auch nur die Lippen zu bewegen.
    Nein, antwortete das, was in dem Griechen hauste. Alle, die der Starre bisher entkommen konnten, sind noch in menschlichen Hüllen gebunden, wenn auch nicht mehr lange. Auf dieser Seite können wir ihn im Augenblick nicht gebrauchen.
    Und wenn wir ihn nach drüben schaffen? Für die anderen, wenn sie erwachen?
    Die Gefangenen im Leitstand sind wichtiger. Sie sind es, die wir nach unten bringen müssen. Sie und das Ding, das sie Torgenerator nennen. Vielleicht gelingt es uns mit seiner Magie, das Tor zu vergrößern. Dann können wir auch in unserer wirklichen Gestalt die Welt wechseln und nicht nur mit den Schattenwanderern.
    Aber als Druckmittel wäre der Pilot sicher hilfreich. Wenn wir drohen, ihn zu töten, werden sie uns hindern wollen und das Schott öffnen.
    Das wird nicht mehr nötig sein. Es wird nicht mehr lange dauern und…
    An dieser Stelle übermittelte die Präsenz im Griechen einen Namen, den weder menschliche Schrift noch Sprache auch nur ansatzweise wiederzugeben vermochte.
    ... wird genug ausgeruht haben, um das Problem von innen zu lösen. Die April-Hedgeson-Frau und alle anderen im Leitstand sind schon so gut wie verloren. Sie wissen es nur noch nicht.
    Der Abdallah-Dämon sah ein, dass der Grieche recht hatte.
    Also wartete er ab, was geschehen würde.
    Er musste sich nicht mehr lange gedulden, denn da meldete sich ihr Artgenosse, der in die Leitzentrale eingedrungen war.
    Unsere Stunde ist gekommen!
    ***
    Der Wurm unter der Konsole des Leitstands hatte genug geruht.
    Dort, wo gerade noch nur Schatten gelegen hatte, stülpte sich eine ölige Masse aus der Dunkelheit. Das fingerlange Wesen richtete sich auf und sondierte mit seinen magischen Sinnen den Raum.
    Es nahm jeden Anwesenden wahr. Die April-Hedgeson-Frau, die gegen sie immun zu sein schien. Die zwei Menschen, die es mit den beißenden Strahlen ihrer Waffen aus Daniel Löwengrub vertrieben hatte. Und alle anderen.
    Dank seiner Stunden in dem Israeli wusste der Schattenwanderer, wem sein Angriff gelten musste.
    Sein Opfer stand auf der gegenüberliegenden Seite des Steuerhauses. Zu weit weg, um ungefährdet hinzukriechen. Wenn ihn jemand entdeckte, reichte ein Tritt und er würde unter dem Absatz eines Schuhs vergehen.
    Auch, wenn es ihn wieder Kraft kostete, blieb nur eine Möglichkeit. Er verschmolz erneut mit der Dunkelheit, durchwanderte die Schattenwege und materialisierte im Schatten des

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