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0972 - Finsteres Erbe

0972 - Finsteres Erbe

Titel: 0972 - Finsteres Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Anzeigen, dann zuckte sie mit den Schultern. »Fünf Meter? Vielleicht zehn? Ich weiß es nicht.«
    »Systemausfall. Zeit bis zum Neustart: fünfundvierzig Sekunden.«
    »Halt die Klappe, du dumme Schnepfe«, brüllte Marconi die körperlose Stimme an.
    »Ich… ich…«, begann Nicole.
    »Nicht sprechen«, unterbrach Zamorra. Er bemühte sich, so ruhig wie möglich zu reden. Gleichzeitig warf er dem Elektroniker einen Blick zu, der ihn zu mehr Selbstbeherrschung aufforderte. »Konzentrier dich. Du schaffst es, Nici. Du schaffst es!«
    »Tut sie nicht!« Peaqvist lachte meckernd.
    »Systemausfall. Zeit bis zum Neustart: dreißig Sekunden. Neunundzwanzig. Achtundzwanzig.«
    Nicole zuckte zusammen und taumelte einige Schritte zur Seite. Ihre freie Hand suchte nach einer Möglichkeit, sich abzustützen, und fand schließlich die Lehne von Ran Munros Sessel.
    »Zwanzig, neunzehn, achtzehn.«
    Peaqvist hat recht, durchzuckte es Zamorra. Sie schafft es nicht.
    Als hätte der Techniker seine Gedanken gelesen, wurde sein Lachen immer lauter und triumphierender.
    ***
    Seit sie gelandet waren, ging Frank Fahey ein einziger Gedanke durch den Kopf.
    Hätte ich mich doch nur nicht darauf eingelassen.
    Er beobachtete das Aussteigen der Franzosen, sah, wie aus einem Schott ein Mann kam und den beiden nachrannte. Das Messer in seiner Hand ließ die schlimmsten Absichten vermuten.
    Frank wollte dem Professor und seiner süßen Sekretärin eine Warnung zurufen, unterdrückte diesen Impuls jedoch. Sie hätten ihn ohnehin nicht gehört. Statt dessen schloss er vorsichtshalber die Tür.
    Der Angreifer bekam sogar noch Verstärkung durch zwei weitere Männer. Es kam zum Kampf!
    Hätte ich mich doch nur nicht darauf eingelassen.
    Mit merkwürdigen Science-Fiction-Waffen gelang es den Franzosen zwar, einen der Widersacher auszuschalten, doch dann blieb ihnen nur die Flucht in den Leitstand.
    Ein Loch im Meer, das undeutbare Radarsignale lieferte. Ein senkrecht stehender Wasserfilm, der immer wieder über die Jacht hinwegrollte, ohne dass erkennbar etwas geschah. Strahlenwaffen, Herrgott noch mal! Und Gegner, die erst zu Boden gingen, wenn man sie regelrecht durchlöcherte. Was würde noch alles geschehen?
    Hätte ich mich doch nur nicht darauf eingelassen.
    Die auf Deck verbliebenen Angreifer ließ er für keine Sekunde aus den Augen. Aber wer sagte ihm denn, dass es nicht noch mehr gab? Dass sich nicht längst aus einer anderen Richtung jemand anschlich, während er die südländisch wirkenden Typen beobachtete?
    Noch einmal kontrollierte er die Verriegelung der Helikoptertür.
    Da! Jetzt schauten die beiden Kerle schon wieder zu ihm her. Was planten sie? Wollten sie ihn in Sicherheit wieg…
    Ein Ruck fuhr durch die SEASTAR III und den Helikopter.
    Was war geschehen? Hektisch sah Fahey sich um, doch er konnte nichts entdecken. Gar nichts.
    Der vertikale Wasserfilm, der ständig über sie hinweggerollt war! Er war verschwunden.
    Sofort kehrte sein Blick zurück zu den merkwürdigen Typen vor dem Steuerhaus. Sie beachteten ihn nicht mehr. Kam es ihm nur so vor, oder hatte sich ihre Körperhaltung verändert? So sahen Baseball-Fans aus, deren Mannschaft gerade einen großen Sieg errungen hatte.
    Es vergingen einige Sekunden, bis er bemerkte, was geschah. Die Jacht bewegte sich.
    Der Pilot ächzte. Seine Innereien schienen sich in Wasser zu verwandeln.
    Dieses verfluchte Schiff trieb auf den Abgrund zu! Und die beiden Franzosen, seine Passagiere, die Menschen, für die er die Verantwortung trug, verjuxten die Zeit in diesem dämlichen Steuerhaus und bekamen womöglich gar nichts von der Gefahr mit.
    »Shit! Hätte ich mich doch nur…«
    Er brach ab, löste den Sicherheitsgurt, entriegelte die Cockpittür und öffnete sie. Dann zögerte er einen Augenblick und schloss sie wieder.
    »Shit! Shit-shit-shit!«
    Frank konnte nicht bis vor die Jacht schauen, aber er sah die Ausläufer des Schlunds links und rechts des Schiffs. Und die rückten immer näher.
    Er durfte nicht einfach nur hier sitzen und nichts tun. Erneut zuckte seine Hand zur Tür.
    »Nein!«, sagte er dann laut.
    Für seine Passagiere konnte er nichts mehr tun. Mit den beiden Gruseltypen zwischen ihm und dem Leitstand schon gar nicht. Es gab nur eines, was ihm zu tun verblieb: sich selbst in Sicherheit zu bringen.
    Er atmete tief durch, umklammerte den Steuerknüppel so fest, wie er es noch nie zuvor getan hatte, und ließ den Hubschrauber aufsteigen.
    Keinen Augenblick zu

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