0974 - Wachfort SkarabÀus
Damit werden wir euch beweisen, daß wir uns gewandelt haben."
„Positive und negative Garbeschianer", sagte der Kommandant der Orbiter nachdenklich. An die Möglichkeit einer solchen Aufspaltung der Garbeschianer hatte er offensichtlich noch nicht gedacht.
„Die negativen Garbeschianer haben eine Station hier im Solsystem", eröffnete ihm Tifflor „Diese Station werden wir angreifen, wenn wir die laubnis dazu erhalten. Wir werden sie ausradieren. Ihr werdet euch davon überzeugen können, daß wir die Wahrheit sagen."
„Also gut", erwiderte Quiryleinen. Tifflor sah ihm an, daß er noch nicht restlos überzeugt war. „Wenn sich der Kampf innerhalb des Sonnensystems abspielt, bin ich einverstanden. Laßt euch aber nicht einfallen, in die Nähe unserer Raumschiffe zu kommen. Wir würden das als einen Angriff auf uns verstehen und sofort mit der Vernichtung der besiedelten Planeten dieses Systems antworten."
Tifflor übermittelte dem Orbiter nun, daß sich die vorgebliche Station der negativen Garbeschianer zwischen Jupiter und Saturn befand. Er wiederholte, daß sich die Garbeschianer, die auf der Erde lebten, von dem Hordendasein losgelöst hatten. Er erklärte, daß diese friedvollen Garbeschianer bereit waren, das Ultimatum zu befolgen und den Frieden zu bewahren. Er behauptete, daß die negativen Garbeschianer das Ultimatum unterlaufen und nach echter Hordenmanier Angst und Schrecken in der Galaxis verbreiten wollten. Er dankte Quiryleinen dafür, daß dieser den Garbeschianern von der Erde eine Gelegenheit gab, den bösen Garbeschianern eine Lektion zu erteilen.
„Er ist nach wie vor mißtrauisch", sagte Milton Harriman, als der Funker die Gerate ausgeschaltet hatte.
„Er wird jede unserer Aktionen genau überprüfen."
„Damit haben wir gerechnet", erwiderte der Erste Terraner. „Das gehört zu dem Plan Jen Saliks."
Er lächelte erleichtert. „Auf jeden Fall bin ich froh, daß Quiryleinen es nicht selbst übernimmt, das Wachfort anzugreifen und zu vernichten. Das war - ehrlich gesagt meine größte Sorge."
*
Hargus Clarnd kehrte schweigend mit Sue Annelois zum Lagerraum 28 zurück.
Er zweifelte nicht daran, daß sie wußte, um was es ging. Eine Flotte der LFT würde das Wachfort SKARABÄUS angreifen und vernichten.
Ungehindert erreichten der Kommandant und die junge Frau das Hauptschott zu dem Lagerraum. Hier blieb er stehen. Er zögerte, weil er das Bedürfnis hatte, mit ihr über das zu reden, was er erfahren hatte, bevor er es den anderen sagte. Doch dann entschied er sich dagegen, ihr etwas zu eröffnen, um nicht alles zweimal sagen zu müssen.
Er drückte die Finger gegen die Berührungsplatte am Schott. Es glitt zur Seite.
Im nächsten Augenblick glühte das flimmernde Projektorfeld eines Kampfstrahlers vor ihm auf. Raylor Gust richtete die Waffe auf ihn. Hargus Clarnd erkannte den Schwachstromingenieur an einigen Symbolen, die sein Helm trug.
„Machen Sie keinen Unsinn", sagte er. „Schalten Sie das Ding ab."
Seine Stimme ließ nichts von seinen Gefühlen erkennen. Es schien, als sei der Kommandant so kühl und beherrscht wie ein Roboter.
Raylor Gust gehorchte. Er versuchte, etwas zu sagen, abef seine Stimme gehorchte ihm nicht.
„Wir waren etwas lange weg", erklärte Clarnd, nachdem sich das Schott hinter ihm geschlossen hatte, „doch es ließ sich nicht anders machen. Inzwischen habe ich eine Nachricht von Tifflor erhalten. Sie erklärt die Befehle, die wir ausgeführt haben."
Von allen Seiten kamen die Männer und Frauen der Besatzung heran. Keiner wollte sich etwas entgehen lassen. Um sich besser verständlich machen zu können, nahm Hargus Clarnd seinen Helm ab. Dann berichtete er.
Sue Annelois blickte ihn überrascht an, als er von dem bevorstehenden Angriff sprach.
„Wir müssen eine Fluchtmöglichkeit schaffen", rief Raylor Gust. „Oder wollen Sie warten, bis es zu spät ist?"
„Keineswegs", widersprach der Kommandant. „Damit werden wir jetzt beginnen. Wir werden die SpaceJet nehmen, die Tifflor uns geschickt hat. Es ist das einzige Raumschiff, das nicht in allen seinen Funktionen ständig von der Zentrale aus überwacht wird."
*
Helen Reijsbergen betrat das Büro Julian Tifflors. Die Oppositionsführerin stand praktisch schon als Siegerin des parlamentarischen Duells fest, das sie eingeleitet hatte. Auch Julian Tifflor zweifelte nicht mehr daran, daß er in wenigen Stunden bei der Abstimmung über den von ihr eingebrachten Mißtrauensantrag
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