Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0974 - Wachfort SkarabÀus

Titel: 0974 - Wachfort SkarabÀus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unterliegen würde.
    Helen Reijsbergen setzte sich ihm gegenüber in einen Sessel.
    „Aus dem Plan Jen Saliks darf nichts werden", eröffnete sie das Gespräch.
    Der Erste Terraner glaubte, sich verhört zu haben.
    „Wir waren uns einig", erwiderte er. „Der Verteidigungsausschuß hat den Plan und seine Ausführung genehmigt. Jetzt wird nichts mehr zurückgenommen. Über das Abstimmungsergebnis wird auch nicht mehr verhandelt."
    Sie lächelte unbeeindruckt.
    „In.einigen Stunden werden Sie von Ihrem Amt als Erster Terraner zurücktreten, Julian", sagte sie. „Dann liegt die Verantwortung nicht mehr bei Ihnen. Aber damit nicht genug. Sie können den Plan nicht mehr weiterverfolgen. Der Weltgewerkschaftsbund hat seinen Streik gestern abend zurückgestellt, doch jetzt ist es soweit.
    In zwei Stunden beginnt ein weltweiter Generalstreik. Hatte Grand Ihnen das noch nicht mitgeteilt?"
    „Das ändert auch nichts mehr", sagte Tifflor. „Die militärischen Planungen und Vorbereitungen sind abgeschlossen."
    Er blickte auf das Chronometer über der Tür.
    „Der Angriff auf SKARABÄUS beginnt in einer halben Stunde."
    „Deshalb bin ich hier", entgegnetesie. „Sie müssen die Kommandantenn der Raumschiffe zurückpfeifen."
    „Dafür liegt kein Grund vor."
    „Sie kommen mit Ihrem Plan nicht durch, Julian", sagte sie eindringlich. „Die Öffentlichkeit hat Wind davon bekommen, daß eine Raumschlacht bevorsteht. Es ist durchgesickert, daß etwas passieren wird. Der Öffentlichkeit wird bewußt, daß dabei zwangsläufig einige Raumschiffe verlorengehen. Das aber ist etwas, was wir uns auf keinen Fall leisten können. Wir brauchen jeden Kubikzentimeter Transportraum. Wir können uns noch nicht einmal den Verlust einer einzigen Space-Jet leisten, weil bei der bevorstehenden Evakuierung so viele Menschen, wie nur irgend möglich transportiert werden müssen."
    „Wenn der Plan erfolgreich abgeschlossen wird, ist eine Evakuierung nicht mehr notwendig."
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Begreifen Sie eigentlich nicht, was ich sage?" fragte sie provozierend.
    Ein Ruflicht am Video leuchtete auf. Tifflor schaltete das Gerät ein. Das Gesicht Milton Harrimans erschien im Projektionsfeld.
    „Gaston le Grand möchte Sie sprechen", meldete er und schaltete um, als Tifflor ihm das Zeichen dazu gab.
    Im nächsten Moment blickte Tifflor in die harten Augen des Mannes, den man den Brecher nannte.
    „Nur der Ordnung halber", sagte der Vorsitzende der Weltgewerkschaft. „Der Generalstreik ist durch nichts mehr aufzuhalten. Tut mir leid für Sie, aber Sie können es niemandem verdenken, daß er seine Haut retten will."
    „Wir sind dabei, eben dieses Problem für alle zu lösen", erwiderte Tifflor. „Es sieht fast so aus, als machten wir uns mehr Gedanken über dieses Problem als Sie."
    „Mag sein", sagte le Grand, „doch das ändert nichts mehr."
    „Mit einem Generalstreik erreichen Sie gar nichts", sagte der Erste Terraner. „Die Regierung trägt die Verantwortung für alle Menschen und sie handelt danach. Wir haben Entscheidungen getroffen, zu denen wir auch - stehen. Die Evakuierung wird erst dann beginnen, wenn wir es für richtig halten."
    Gaston le Grand blickte Tifflor ernst an.
    „Sie wissen, daß ich große Sympathien für Sie empfinde", sagte er. „Das aber ändert nichts an der Tatsache, daß ich Sie mit diesem Streik in die Knie zwingen werde."
    Er schaltete ab.
    Helen Reijsbergen lehnte sich in ihrem Sessel zurück.
    „Was werden Sie tun?" fragte sie.
    „Ich werde versuchen, den Plan noch vor Beginn der Abstimmung zu vollenden", antwortete er. „Ich befürchte nämlich, daß Sie als neue Regierungschefin versuchen, alles rückgängig zu machen. Dafür aber ist es zu spät. Ich habe mit den Orbitern gesprochen. Ich habe Quiryleinen gesagt, daß wir Garbeschianer sind. Ihr Protest kommt um Stunden zu spät. Das wissen Sie. Was soll also Ihr Besuch bei mir?"
    „Ich werde vor dem Parlament zur Sprache bringen, daß Sie gewillt sind, unersetzliche Raumschiffe zu opfern und daß Sie damit wahrscheinlich zahlreiche Menschen dazu verurteilen, auf der Erde zurückbleiben zu müssen."
    „Vor dem Parlament dürfen Sie so etwas auf keinen Fall sagen", erwiderte er. „Der ganze Plan schlägt fehl, wenn die Öffentlichkeit davon erfährt. Denn das würde bedeuten, daß auch die Orbiter informiert werden. Sie wissen ebensogut wie ich, daß sich mit großer Wahrscheinlichkeit Orbiter auf der Erde aufhalten. Wenn wir die wahren

Weitere Kostenlose Bücher