Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0974 - What happens in Las Vegas...

0974 - What happens in Las Vegas...

Titel: 0974 - What happens in Las Vegas... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anika Klüver und Simon Borner
Vom Netzwerk:
hätte Zamorra nichts gesagt. »Doch das ist falsch.«
    »Da kann ich nicht widersprechen.«
    »Deine Zeit ist noch nicht gekommen. Auf dich warten noch große Aufgaben. Ich habe deinen Geist gespürt. Er ist stark, und ihm sind bedeutende Taten vorherbestimmt. Schreckliche Dinge werden geschehen. Viele Leben sind in Gefahr. Du musst zum Burning Man gehen. Dort findest du die Lösung. Ich kann dich dorthin zurückschicken, wo du hingehörst.«
    »Das wäre wirklich großartig.«
    »Aber es gibt einen Preis.«
    Zamorra seufzte. »Das hätte ich mir ja denken können.«
    »Um dich zu retten, muss ich dir meine Existenz geben.«
    Der Professor stutzte. »Das heißt… Sie müssen sterben, damit ich leben kann?«
    Der alte Mann nickte ernst.
    »Das kann ich nicht zulassen«, meinte Zamorra.
    »Meine Existenz ist nicht so wichtig wie deine. Du musst große Taten vollbringen. Ich bin schon sehr lange an diesem Ort und bereit zu gehen. Dein Eintreffen hat die Umstände geändert. Doch ich muss dich warnen. Auch meine Existenz währt nicht ewig. Wenn die restliche Zeit aufgebraucht ist, kannst du dem endgültigen Ende nicht mehr entkommen.«
    Zamorra überlegte kurz. Wenn er diesen Fall lösen wollte, blieb ihm nicht viel übrig. Er musste das Angebot des alten Mannes - oder Geistes - annehmen, auch wenn ihm nicht ganz wohl dabei war.
    »Also gut«, sagte er. »Bringen Sie mich zurück.«
    ***
    Die Sanitäter brachten eine Trage herein. Nicole beobachtete sie stumm und wünschte, sie wäre beharrlicher gewesen. Sie hatte nicht gewollt, dass Zamorra sich dieser fremden Macht aussetzte, aber sie hatte ihm vertraut. Egal wie brenzlig die Situation war, er schaffte es immer. Er überstand alles. Er war verdammt noch mal der Meister des Übersinnlichen, und nun war er tot. Tot, weil er einen Feind unterschätzt hatte. Vielleicht hatte er sich selbst auch überschätzt. Das hier war nicht einfach irgendein Dämon oder Fluch oder Geisterwesen. Das hier war etwas Schlimmeres. Etwas, das aus den dunkelsten Abgründen der Welt gekrochen kam und nun an die Oberfläche wollte, um dort Schrecken und Chaos zu verbreiten. Übelkeit stieg in ihr hoch und vermischte sich mit Wut und Trauer.
    Plötzlich erschien ein weißer dampfender Styroporbecher vor ihrer Nase. Sie drehte den Kopf zur Seite und erblickte Rawlins, der ihr wortlos einen Kaffee hinhielt. Sie starrte ihn an, als hätte er ihr einen Schierlingsbecher angeboten. Der Polizist deutete ihre Reaktion richtig und verschwand genauso diskret, wie er gekommen war. »Warten Sie!«, rief Nicole ihm nach. Er blieb stehen. »Es tut mir leid. Das war unhöflich. Was passiert ist, ist nicht Ihre Schuld.«
    »Ich hätte ihn davon abhalten sollen«, meinte Rawlins.
    »Das wäre Ihnen niemals gelungen«, erwiderte Nicole.
    Dann schwiegen sie wieder und beobachteten, wie die Sanitäter die Trage neben Zamorra abstellten - Zamorras Leiche, rief sich Nicole ins Gedächtnis. Es ist keine Trage, es ist eine Bahre. Die beiden Männer knieten sich neben ihren toten Geliebten und schickten sich an, ihn auf die Bahre zu heben.
    In diesem Moment schnellte Zamorra hoch! Mit einem Ruck und einem Keuchen, das jedem Horrorfilm zur Ehre gereicht hätte, saß er plötzlich kerzengerade da und sah sich desorientiert um. Sie beiden Sanitäter waren schreiend aufgesprungen und hatten sicher den Schock ihres Lebens erhalten. Auch Nicole schrie. Allerdings war es kein Schreckens-, sondern ein spitzer Freudenschrei. Sie sprang sofort auf, rannte zu Zamorra und warf sich ihm in die Arme.
    Er schien immer noch ein wenig verwirrt. »Nici, was…?«
    »Oh, Chéri, ich bin ja so froh. Ich dachte, ich hätte dich verloren.«
    »Ich - ja, ich war tatsächlich für einen Moment weg«, meinte Zamorra, während er aufstand und Nicole mit sich zog. »Aber jetzt bin ich wieder da. Allerdings muss ich gleich wieder weg.« Er spürte, wie sich Nicole in seinen Armen versteifte. »Nicht für immer«, fügte er schnell hinzu. »Nur für eine Weile, um alles wieder in Ordnung zu bringen.«
    Nun war Nicole diejenige, die verwirrt war. »Was? Was soll das heißen?«
    »Ich weiß jetzt, wo die Lösung zu diesem Fall liegt. Ich muss zum Burning Man.«
    »Sie meinen das Burning-Man-Festival in der Wüste?«, schaltete sich Rawlins ein, der sich überraschend schnell von dem Schreck erholt hatte, dass soeben ein für tot erklärter Mann vor seinen Augen wiederauferstanden war.
    »Der Burning Man in der Wüste. Ja!« Zamorra lief bereits

Weitere Kostenlose Bücher