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0977 - Gefahr für die Blaue Stadt

0977 - Gefahr für die Blaue Stadt

Titel: 0977 - Gefahr für die Blaue Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert und Simon Borner
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würdig.
    »Ist es ein Dämon?«, wagte sie einen Schuss ins Blaue. »Ein brennender Mann, der zum Brunnen will? Wenn ja, kann ich euch helfen.«
    »Du?« Der Alte schnaubte.
    »Greift in meine linke Hosentasche. Darin befindet sich Merlins Stern. Ich trage das Amulett.«
    Wenige Augenblicke später rannten sie, Monica und die Tonkan durch den Wald, dem Brunnen entgegen. Nicole trug Merlins Stern um den Hals und die Fesseln an ihren und Monicas Handgelenken waren verschwunden. Als Amulettträgerin war sie in Brocéliande willkommen.
    »Grunnar sagt, er habe Rollor zum Essen holen wollen«, übersetzte der Alte während des Laufs, was der Neuankömmling berichtet hatte, »und gesehen, wie sich ein brennender Mann an ihn heranschlich und ihn attackierte. Dann sei er losgelaufen, Hilfe holen.«
    Nicole nickte. »Das passt… ins Bild«, keuchte sie - und fragte sich, warum die Tonkan leichter zu Atem kamen als sie. »Ich vermutete… er wolle… nach Avalon.«
    »Und du kannst ihn wirklich stoppen?«, fragte ihr Begleiter skeptisch.
    »Ich hoffe es.« Ich muss.
    Sie näherten sich dem Brunnen und hörten schon aus einiger Entfernung, dass der Kampf noch im Gange war. Ein Mann schrie irgendwo da vorne so qualvoll und so laut, dass die Vögel und Nagetiere von den umliegenden Bäumen flohen. Sein Schrei war derart herzzerreißend, dass Nicole für einen Moment glaubte, den Schmerz dahinter am eigenen Leib zu spüren. War sie wirklich schon kräftig genug für eine weitere Konfrontation mit Buraal?
    Mir bleibt keine andere Wahl, wusste sie. Ich muss es sein.
    Dann waren sie da. Nicole brauchte nur einen Sekundenbruchteil, die Situation einzuschätzen, die sich ihr darbot. Der Dämon stand vielleicht zwei Meter vom Brunnen entfernt und hatte die Klauenhände nach einem Tonkan ausgestreckt, der sich ihm in den Weg gestellt hatte. Obwohl der Mann Höllenqualen leiden musste - sein Kopf war von Brandblasen überwuchert, und seine Arme, mit denen er trotz seiner klaren Unterlegenheit noch immer wild nach seinem Widersacher schlug, ein einziges Wundengebilde - wich er nicht von der Stelle.
    Er war kein Gegner für Buraal, das war offensichtlich. Er lebte nur noch, weil er stark war und sich der Dämon einen Spaß mit ihm erlaubte. Ihn leiden ließ. Wäre Buraal mit ganzer Kraft vorgegangen, von Rollor wäre maximal noch ein Haufen Asche übrig.
    Aber noch ist er da, und das kommt mir zugute. Nicole nahm Merlins Stern vom Hals und hielt die Silberscheibe in die Höhe. Dann trat sie - unter den staunenden Blicken der übrigen Tonkan und dem fragenden Blick Monica Peters’ -aus dem Unterholz, in dem sie alle sich versteckten.
    »Wir haben noch etwas zu erledigen, Buraal!«, rief sie.
    Der Dämon reagierte sofort. Er ließ von seinem Opfer ab, das stöhnend zu Boden sank, wirbelte herum - und erstarrte! »Du!«
    Binnen eines einzigen Sekundenbruchteils sandte Nicole einen Mentalbefehl an das Amulett, und schon begann der Kampf.
    Buraal war nicht dumm. Er wusste, was die Stunde geschlagen hatte, und versuchte erst gar nicht, Nicole anzugreifen. Die Zeit, die er eben noch mit der Folter des armen Tonkan vertrödelt hatte, war nun sein wertvollstes Gut. Stattdessen hechtete er vor, auf den Zauberbrunnen zu.
    Von wegen!, dachte Nicole und setzte ihm nach. Die magische Schutzkuppel des Amuletts umgab sie. Wild schlugen die Blitze aus ihr in alle Richtungen. Spinnenfadendünne energetische Entladungen schossen in Buraals Richtung.
    Der Dämon hatte seine Hausaufgaben gemacht. Gekonnt wich er den ersten Blitzen aus, duckte sich mal unter ihnen hinweg, sprang mal zur Seite. Aus seinen Krallenhänden wuchsen Kugeln lodernden Feuers. Eine Krallenbewegung später sirrten sie auf Nicole zu.
    Es knallte überraschend laut, als die wenigen Kugeln, die der »Vorhut« der Blitze tatsächlich zu entkommen wussten, gegen die grünlich schimmernde Kuppel schlugen. Doch abgesehen davon geschah nichts. Weder fühlte Nicole sich stärker geschwächt als ohnehin schon, noch zeigten die Kugeln besorgniserregende Auswirkungen auf ihre Verteidigung.
    Ein Glück.
    Inzwischen hatten auch die Tonkan ihre Schockstarre abgelegt. Speere, Steinmesser und andere Wurfgeschosse flogen vom Waldrand, der von Ausläufern von Buraals Feuermagie getroffen worden war und zu brennen begann, in Richtung Buräal.
    Der Dämon kümmerte sich nicht um sie. Einer der Speere traf ihn mitten im Rücken, und nicht einmal das hielt ihn auf oder sorgte dafür, dass sich seine

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