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0977 - Gefahr für die Blaue Stadt

0977 - Gefahr für die Blaue Stadt

Titel: 0977 - Gefahr für die Blaue Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert und Simon Borner
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Durchsichtige sah nur ein schwarzrot schimmerndes Gebilde, dessen Inneres wie Wasser bei starkem Wind umherschwappte, aber die Form dieses Dings konnte er nicht erkennen. Gleich danach musste er umkehren, Wahnsinn und Vernichtung hatten schon ihre Krallen nach ihm ausgestreckt.
    Als Sarn angegriffen wurde, hatte er sofort reagiert und dem Drois die Worte Nicht zurückschauen! Flieh! zusammen mit der Verbindung zu Ten-dyke’s Home eingegeben. Die Drois hatten die Position der Regenbogenblumen angemessen, als Uschi Peters, Robert Tendyke, Sergej und Zamorra von Louisiana nach Tendyke's Home zurückkehrten. Und er hatte die Koordinaten einfach übernommen.
    Der Durchsichtige hoffte, dass es Zamorra und besonders Robert Tendyke schaffen würden, zu dem tödlichen Ding vorzudringen. Anderenfalls musste er von hier fliehen, doch er konnte sich nur dort aufhalten, wo sich eine Blaue Stadt befand.
    ***
    Nicole spürte ihre Hände kaum noch. Schmutzig und erschöpft wurde sie von den Tonkan durch den dichten Wald getrieben, während allmählich der Abend über das Land fiel. Die Schatten der Bäume verbanden sich nach und nach zu großen Schwarzflecken, das undurchsichtige Unterholz wurde noch undurchsichtiger. Und die Ruhe, die Brocéliande überall zu verströmen schien und die eigentlich ein Ausdruck großen Friedens war, bekam endgültig etwas Unheimliches.
    Hätte Nicole das Amulett nicht bei sich gehabt, spätestens jetzt hätte sie begonnen, sich zu sorgen. So aber, gefesselt, geschwächt und gekidnappt… Ein ganz normaler Arbeitstag, dachte sie, und die immense Erschöpfung in ihr sorgte dafür, dass der Gedanke sie leise losprusten ließ.
    Monica, die neben ihr hergetrieben wurde, sah sie an, als habe sie den Verstand verloren.
    Was ja irgendwo auch zutrifft, dachte Nicole und musste schon wieder prusten.
    Spinnst du?, formte Monica mit dem Mund. Seit der unsanften Behandlung von vorhin hatte sie es nicht mehr gewagt, vor ihren Entführern einen Laut von sich zu geben.
    Nicole schüttelte entschuldigend den Kopf, kassierte ein Augenrollen von ihrer noch immer entsetzten Freundin und konzentrierte sich wieder auf den Weg, der vor ihnen lag. Allzu weit würde es nicht mehr sein. Die Tonkan siedelten in der Nähe des Zauberbrunnens, dort also würde sich ihr Dorf befinden. Der Brunnen war ein Durchgang nach Avalon und vermutlich - nein, korrigierte sie sich, höchstwahrscheinlich - Buraals Ziel. Dass noch alles ruhig war, ließ darauf schließen, dass er es bislang nicht gefunden hatte.
    Im Gegensatz zu uns glei …
    Sie kam nicht dazu, den Gedanken zu beenden, denn in diesem Augenblick stürmte direkt vor ihr ein neuer Tonkan aus dem dichten Gehölz rechts ihres Wanderweges. Es war ein besonders schmächtiges Exemplar. Seine sehnigen Arme und Beine sowie der unbekleidete muskulöse Oberkörper täuschten nicht darüber hinweg, dass dieser Schwarzelf einige Kilos mehr auf den Rippen vertragen konnte. In seinen weit aufgerissenen Augen las Nicole blankes Entsetzen.
    Der Auftritt des Fremden hatte den Rest der Horde stehen bleiben lassen. Selbst die, die im ersten Affekt zu den Waffen gegriffen hatten, senkten diese bald schon wieder. Offensichtlich kannten sie den Neuankömmling.
    Dieser verlor keine Zeit. Mit einem schnellen Blick hatte er den Alten ausgemacht, den Nicole für den Anführer hielt, trat zu ihm und begann, in der kehligen Sprache der Tonkan zu ihm zu sprechen. Obwohl Nicole kein Wort verstand, registrierte sie, wie ungewöhnlich schnell der Mann redete.
    »Es gibt Ärger«, murmelte sie.
    Monicas Augen wurden wieder groß.
    »Nicht für uns«, raunte Nicole beschwichtigend. »Zumindest glaube ich das nicht. Irgendwas ist dem Gesellen da widerfahren.«
    Obwohl ihr sichtlich eine Erwiderung auf den Lippen lag, wagte Monica es nicht, den Mund zu öffnen.
    Nicole schmunzelte. »Feigling.«
    Die Worte des Neuankömmlings stürzten die restlichen Tonkan in großes Chaos. Arme wurden hochgerissen, Laute der Entrüstung und Bestürzung in den Wald entlassen. Auf jedem Gesicht, in das Nicole blickte, wetteiferten Sorge, Trauer und Aggressivität um die Vorherrschaft.
    »Was ist passiert?«, fragte sie laut und sah zum Anführer.
    Niemand reagierte. Selbst die um sie herumstehenden Wachen, die doch jedes Fehlverhalten ahndeten, waren zu geschockt, noch länger auf sie zu achten.
    »Sagt es mir. Was ist geschehen?«
    Der Alte wandte sich zu ihr um, sagte aber nichts. Sein Blick war eines Waffenscheins

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