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0977 - Gefahr für die Blaue Stadt

0977 - Gefahr für die Blaue Stadt

Titel: 0977 - Gefahr für die Blaue Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert und Simon Borner
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Arme miteinander festgewachsen. Sein Versuch, die Schmerzensschreie zu unterdrücken, ging schief.
    Das rote Glühen seiner Arme setzte sich nahtlos bis zu seinem Oberkörper fort, wanderte hoch bis zum Kopf und setzte sich bis in die Beine fort. Er brach zusammen, seine Schmerzensschreie verklangen. Noch ehe er auf dem Boden aufschlug, war er tot.
    Der Abenteurer schaute auf den innerhalb von nur wenigen Sekunden verbrannten Taschtwan. Er wusste, dass es sich um ein magisches Feuer gehandelt hatte. Die verbrannten Überreste des kämpferischen Hünen verbreiteten einen fürchterlichen Gestank. Tendyke stand still da und starrte auf das, was vor einer halben Minute noch eine vor Kraft strotzende Kampfmaschine gewesen war.
    Die Worte des Taschtwan hallten noch in seinen Ohren nach wie eine Anklage: »Warum habt ihr uns auf diese Welt geholt?« Sie waren nicht freiwillig hierher gekommen? Das bedeutete doch, dass es sich bei den Taschtwan um intelligente Wesen handelte, die sie für ihre Bestrafung verantwortlich machten. Das zeigte auch der zweite Satz - die zweite Anklage - mehr als deutlich: »Weshalb werden wir hier so von euch durch das verfluchte Ding im Zentrum gequält?«
    Er wunderte sich, dass er die Sprache des Fremden verstanden hatte. Mit dem jetzigen Wissen wäre es ihm lieber gewesen, er hätte ihn nicht verstanden. Nun wusste er, dass er ein intelligentes Lebewesen getötet hatte, das unter anderem ihn für seine Bestrafung verantwortlich machte.
    Tendykes Blick klärte sich wieder. Jetzt hatte er schon zum zweiten Mal jemand auf diese unwürdige Art und Weise getötet, ohne es bewusst zu wollen. Er blickte fragend auf seine Hände. Wie hatte er das bloß angestellt?
    »Weiter!«, trieb Szodar sie an. »Nicht stehen bleiben!«
    Tendyke bemerkte, dass alle sieben Gegner von seinen Begleitern getötet wurden. Hatten die anderen denn nicht gehört, was der eine Taschtwan gesagt hatte?
    Sie bissen die Zähne zusammen und versuchten mit letzter Kraft, voranzukommen. Robert Tendyke hatte im 16. Jahrhundert als Schiffskoch gearbeitet, er war im 17. Jahrhundert als Jäger im heutigen Louisiana unterwegs gewesen und hatte Indianer kontaktiert, er hatte sein Glück als Reeder versucht und später als Abenteurer Expeditionen begleitet, aber nie war ihm eine Aufgabe so schwer gefallen wie heute. Jeder Meter, den er vorankam, bedeutete Schwerstarbeit für ihn.
    Sie kamen nicht weiter als fünfzig Meter, dann brachen Tendyke und Zamorra zusammen; sie konnten die Chaosstrahlung nicht weiter ertragen. Die beiden Drois schafften es dank ihrer technischen Konditionierung noch knapp zehn Meter weiter.
    ***
    Monica sah die Regenbogenblumen schon von Weitem und lief glücklich auf sie zu. Die Regenbogenblumen standen vor dem Eingang zu Brocéliande. Das war Absicht, denn einst hatte Merlin Ambrosius verhindern wollen, dass Unbefugte direkt in seinen Zaubergarten eindringen konnten.
    Nicole schmunzelte. Der Aufenthalt in Brocéliande, dessen Randgebiet sie nun erreichten, schien ihrer Freundin nicht sonderlich behagt zu haben. Entsprechend froh war sie offenkundig, wieder nach Hause zu gelangen.
    »Hab Dank für deine Hilfe«, sagte der alte Tonkan. Er hatte darauf bestanden, die beiden Besucherinnen aus dem Wald zu geleiten - allein. »Hättest du den Dämon nicht getötet…«
    »Dafür waren wir gekommen«, erklärte sie. »Wir verfolgten ihn von Florida aus hierher. Als ich sah, wohin das Weltentor uns brachte, ahnte ich, was Buraal im Schilde führte. Dass er nach Avalon zu fliehen beabsichtigte. Mir war klar, dass ich dies verhindern musste.« Sie lächelte. »Mithilfe der Tonkan.«
    »Eine schöne Hilfe«, murmelte der Alte und sah beschämt zu Boden. »Eine, die euch gefangen nahm.«
    »Hättet ihr uns wirklich getötet?«, fragte Monica von weiter vorn. »Ich meine, war das euer Ziel?«
    »Anfangs? Natürlich«, antwortete er erfrischend aufrichtig. »Wir merkten, dass eine feindliche Präsenz unser Reich betreten hatte. Sie wütete ja gnadenlos, tötete jedwedes Leben, das sich ihr in den Weg stellte. Als unsere Späher dann euch sahen, zählten sie zwei und zwei zusammen und kamen zum falschen Ergebnis.«
    »Macht euch keine Vorwürfe«, sagte Nicole. »Und ihnen auch nicht. Ihr Tonkan tatet nur, was ihr für richtig hieltet.« Sie hatte bereits gehört, dass Rollor seine Verletzungen überleben würde. Er war zwar nun entstellt und verkrüppelt, galt aber als »Bewahrer des Brunnens«, als Held, und würde sein

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