0977 - Gefahr für die Blaue Stadt
Leuten aßen, beschlossen die Leute des verfluchten Volkes, dass sie durch ein Ritual von den dämonischen Einflüssen gereinigt werden müssten, was schlicht und einfach den Tod der Expeditionsteilnehmer bedeutet hätte. Doch das Ritual ging schief und die Träne explodierte. Dörfler hatte daraufhin die halbe Träne mitgenommen. Und das war der Grund, warum das Böse seit diesem Tag an jenem Ort inaktiv ist.«
»Aber das gilt bestimmt nicht für den Ort, an dem die andere Hälfte der Träne gelandet ist«, mutmaßte Monica Peters. Robert Tendyke hingegen hielt sich mit einer Zwischenfrage zurück.
»Die Sphäre hat sich genau in diesem Teil der Welt manifestiert«, erklärte Duval. »Wahrscheinlich ist sie direkt aus der anderen halben Träne hervorgegangen. Ich halte für weniger wahrscheinlich, dass die jetzt in der Sphäre herrschenden Kräfte von der Teufelsträne geradezu magnetisch angezogen wurden.«
»Das verfluchte Volk hatte sein spirituelles Zentrum verloren und wurde in alle Winde zerstreut. Doch es gibt ein geheimes Band, das sie alle verbindet. Als sie nach dem Auftauchen der Sphäre gebraucht wurden, um gegen Velasco und seinen Handlanger Antonio Alvarez zu kämpfen, kehrten sie zurück«, erläuterte Zamorra.
»Aber was wollte dieser Velasco mit der halben Träne?«, wollte Tendyke nun doch wissen.
»Wahrscheinlich wollte er das schwarzmagische Potenzial jenes Ortes wecken, damit sich die Sphäre bis dorthin ausdehnen konnte«, antwortete Zamorra. »Außerdem wollte er die vor Urzeiten zerstörte Träne wieder vereinen.«
»Was er nun wegen seines Todes nicht mehr kann«, schlussfolgerte Peters.
»Richtig.«
Einige Sekunden sagte niemand ein Wort, dann hob Tendyke den Kopf und blickte von Zamorra zu Nicole.
»Und aus welchem Grund erzählt ihr mir diese Geschichte?«, wollte er wissen. »Was haben zwei halbe Tränen mit Asmodis und Avalon zu tun?«
»Könnte es nicht sein, dass sich Assi auf der Suche nach den Tränen befindet?«, stellte Zamorra eine Gegenfrage.
Bevor einer der Anwesenden antworten konnte, ertönte der Klingelton von Monicas Handy. Auf dem Display erschien der Name ihrer Zwillingsschwester. Nicole deutete auf das Zifferblatt ihrer Armbanduhr. Wir müssen gleich los, hieß das. Monica Peters nickte und nahm den Anruf entgegen. Beide Damen winkten ihren Gefährten zu und gingen kurz in den Bungalow.
»Meine Vermutung war, dass Assis Suche nach Avalon und die Tränensuche etwas miteinander zu tun haben könnten«, erläuterte Zamorra seinen Gedankengang. »In beiden Fällen wird etwas Wichtiges gesucht, und vielleicht könnte man das eine beim anderen finden.«
»Und wie kommst du auf dieses schmale Brett?«, erkundigte sich Tendyke. »Rein logisch haben beide Ereignisse nichts miteinander zu tun.«
»Rein logisch, stimmt«, bestätigte der Parapsychologe. »Aber rein intuitiv habe ich beide Ideen miteinander verbunden. Und da ich sehr viel auf meine Intuition gebe, schließe ich diese Idee nicht aus, selbst wenn sie sich im Nachhinein als Rohrkrepierer erweisen sollte.«
»Für mich passt das nicht zusammen«, bekannte Tendyke. »Mir fehlt noch mindestens eine Verbindung dabei.«
Monica Peters und Nicole Duval hatten die Bikinis gegen Tops und enge Jeans gewechselt, in denen sie einfach hinreißend aussahen. Sie verabschiedeten sich von ihren Gefährten und stiegen in Monicas Auto, einen schwarzen Cadillac Fleetwood Brougham, wobei sich die Besitzerin des Wagens auf den Beifahrersitz begab. Dieses Modell, der Nachfolger des legendären Sixty Special, war nur in den Jahren von 1974 bis 1986 gebaut worden und besaß einen Hubraum von 5031 Kubikzentimeter und 142 PS. Nicole drehte den ständig steckenden Zündschlüssel und startete den Motor. Ein paar Sekunden später rollte der Wagen der Grundstückgrenze entgegen.
Bevor sie Richtung Zufahrtstraße fahren konnten, mussten sie ein elektrisches Tor mit Videoüberwachung, Fernsteuerung, aber auch direktem Kodegeber passieren, dass genauso wie das gesamte Gelände ständig unter Bewachung des firmeneigenen Sicherheitsdienstes stand. Durch das Tor fuhren nur selten Autos, Tendyke reiste aus Zeitersparnis nur sehr selten mit seinem Mitsubishi Pajero oder dem Lexus 400, sondern eher mit dem Privat-Helikopter, einer Bell UH-1. Die Entfernungen innerhalb der USA und den Nachbarländern ließen sich so viel schneller und einfacher überwinden.
»Mir fehlen bei meiner Idee noch mehrere Verbindungen«, gestand Zamorra die
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