Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0979 - Der Nachfolger

Titel: 0979 - Der Nachfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nachdem Ladee verschwunden war. „Ich kenne keine Angst."
    „Wie gut für dich", sagte Kemoauc mühsam beherrscht. Wer war er, daß er sich all dies anhören mußte?
    Sollte ihm keine Demütigung erspart bleiben in dieser Kosmischen Burg, war sie ihm zur Qual erschaffen worden?
    Kemoauc raffte sich wieder zusammen. Er hatte schwierigere Situationen bestanden als diese, größeren Gefahren ins Auge sehen müssen. Von solchen Anfechtungen wollte er sich nicht überwältigen lassen, obwohl er sich gestehen mußte, daß die Zweifel und das Mißtrauen, mit denen er zu kämpfen hatte, ihm arg zusetzten. Diesmal saß der Feind ihm nicht im Nacken, diesmal mußte er gegen sich selbst antreten.
    Kemoauc suchte einen anderen Antigravschacht, einen, der weiter in die Tiefe der Burg führte.
    Nur dort konnte er mehr in Erfahrung bringen, nur dort konnte der Schlüssel zu den geheimnisvollen Vorgängen verborgen liegen. Kemoauc wußte, daß er diesen Schlüssel finden mußte, wollte er nicht Gefahr laufen, früher oder später den Verstand zu verlieren. Etwas geschah mit ihm, das spürte er ganz - deutlich, aber er vermochte nicht zu sagen, was dieses Etwas war.
    Er fand recht schnell einen Schacht, der ihn seinem Ziel näher bringen konnte. Der Schacht war allerdings bewacht. Zwei Androiden standen neben dem Eingang. Sie bewegten sich nicht, als Kemoauc näher kam. Erst als er den Schacht fast erreicht hatte, hoben die beiden Androiden gleichzeitig die Hände.
    „Zutritt verboten! „ sagte der linke Androide.
    Noch einmal, ein letztes Mal, versuchte es Kemoauc mit der Wirkung seines Namens.
    „Ich bin Kemoauc", sagte er halblaut. „Ich begehre Zutritt."
    „Verwehrt!" erhielt Kemoauc zur Antwort.
    Der Mächtige nahm darauf keine Rücksicht. Er machte Anstalten, den Antigravschacht zu benützen.
    Die beiden Androiden reagierten rasch. Sie streckten die Hände aus, um nach Kemoauc zu greifen. Der Mächtige setzte sich zur Wehr.
    „Ich komme dir zu Hilfe!" schrie Neerad und stürzte sich ebenfalls in das Getümmel.
    Der Kampf dauerte nicht lange. Auch zwei Androiden waren nicht in der Lage, sich ernsthaft mit einem Mächtigen zu messen. Kemoauc brauchte nur zwei Minuten, um die beiden Wachen außer Gefecht zu setzen. Eine weitere halbe Minute brauchte er, um den vor Kampfbegier rasenden Neerad wieder zu beruhigen.
    Gemeinsam bestiegen die beiden den Antigravschacht, der sie sanft hinabtrug. Kemoauc spähte in die Höhe. Nach kurzer Zeit erschien über ihm ein Gesicht in der Einstiegsöffnung, dann ein zweites. Die Androiden hatten sich bereits wieder erholt.
    Sie waren bewaffnet, aber sie dachten offenbar nicht daran, von diesen Waffen Gebrauch zu machen.
    Kemoauc sah sie auf sich heruntersehen, dann verschwanden die beiden Köpfe wieder. Vermutlich lösten sie jetzt einen Alarm aus.
    „Was hat das zu bedeuten?" sagte Neerad. Er hatte sich beim Einstieg in den Antigravschacht nicht sehr geschickt angestellt und sank jetzt kopfunter in die Tiefe. „Sie trugen doch Waffen! Warum schießen sie nicht?"
    -"Das wüßte auch ich sehr gern", sagte Kemoauc.
    „Wer bist du?" fragte der Vilthaner. „Sie wollen dich erst hindern, dann aber lassen sie dich gewähren. Was hat das zu bedeuten?"
    „Ich weiß es nicht", sagte Kemoauc, und bitter empfand er das Gefühl der Schmach über diese Antwort.
    Ein Ausstieg erschien im Gesichtskreis des Mächtigen. Kemoauc hatte keine Lust, es auf Gewalt ankommen zu lassen. Daher zog er es vor, sich dem Zentrum der Burg auf krummem Weg zu nähern.
    Er mußte Neerad helfen, den Schacht zu verlassen. Diese Öffnung wurde nicht bewacht. Es waren nicht einmal Kameras zu sehen.
    „Weiter!" sagte Kemoauc.
    Wenn diese Anlage nach ähnlichen Grundsätzen gebaut worden war wie die Kosmischen Burgen, dann hatte Kemoauc das Herz des Gebildes bereits erreicht. In diesem Bezirk mußte er sich demnach ziemlich gut auskennen. Es gab da einige Dinge, die sorgsam versteckt worden waren, die Kemoauc in seiner eigenen Burg aber gefunden hatte - allem voran natürlich der Umsetzer.
    So gab es auch auf diesem Niveau einen Entlüftungsschacht, durch den man ungesehen ein ganzes Stück näher an die Mitte der Burg herankam. Man mußte nur wissen, welchen Verlauf dieser Schacht nahm, außerdem galt es aufzupassen, wo es Abzweigungen gab, in die man kilometertief hineinfallen konnte.
    Kemoauc sah sich kurz um. Niemand war zu sehen.
    Das Abdeckblech zu entfernen war eine Sache weniger Augenblicke. Neerad wurde trotz

Weitere Kostenlose Bücher