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0979 - Die Schlacht von London

0979 - Die Schlacht von London

Titel: 0979 - Die Schlacht von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Doyle
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für Schwebeteilchen? Warum regnen sie auf die Stadt herab?
    Er ertappte sich dabei, dass er sich fragte, ob dies ein gesteuerter Akt sein konnte? Aber gesteuert von wem?
    Wer vermag ein solches Baum-Ungetüm zu erschaffen?
    Jede Frage zog einen Rattenschwanz von neuen Fragen hinter sich her, statt dass sich Antworten auftaten.
    Daniel tappte langsam tiefer in die Dunkelheit, entfernte sich von der Öffnung im Stamm, ohne dass er den Blick von den Pollenschwärmen nehmen konnte, die an Sternschnuppen-Schauer erinnerten.
    Doch dann geschah etwas Erstaunliches.
    Plötzlich verschwanden die winzigen Teilchen, die aufblitzten, sobald sie miteinander kollidierten. Für ein paar Atemzüge war der Himmel leer, dunkel, fremd und abweisend.
    Dann…
    ... kehrte das Funkenmeer zurück.
    Auch für ein paar Atemzüge.
    Bevor es wieder verschwand.
    Dieses Auf- und Abblenden des Phänomens wiederholte sich etliche Male, bis es dabei blieb, dass sich der Nachthimmel dunkel und leer über Daniel Forsythe wölbte - sternenlos, wie eine Kuppel aus Stahl.
    Daniel ging in die Hocke und schlang die Arme um seine Knie.
    So kauerte er da und wartete, ohne zu wissen, worauf eigentlich.
    Als der Morgen graute, war er ganz steif vor Kälte.
    Und dann sah er sie kommen - aus allen Richtungen: Heerscharen von Menschen.
    Die vergessen zu haben schienen, dass sie Menschen waren.
     
    7.
    Gegenwart
    Der Exekutor erreichte den Mercedes-Transporter, dessen Motorblock noch warm war.
    Dass der Wagen nicht schon länger an genau dieser Stelle stand, war keine Frage. Der Exekutor hatte alle Straßenansichten wie ein umfangreiches Kartenwerk in sich abgespeichert. Er führte einen permanenten Abgleich durch zwischen dem, was seine Augen erblickten und dem, was er als Referenzbild in sich trug.
    Die Motorwärme war nur die ultimative Bestätigung dessen, was er bereits wusste.
    Lauernd sah er sich nach allen Seiten um, führte weitere Abgleiche durch.
    Nichts.
    Keine sonstige Veränderung, die ins Auge sprang.
    Der Exekutor nahm Verbindung zu all jenen auf, die wie er die Stadt durchstreiften, um die Nester der Rebellen auszuheben.
    Zweifellos stammte das entdeckte Fahrzeug aus ihrem Bestand.
    Nachdem er die anderen darüber informiert hatte, nahm er die Witterung auf, wie ein Raubtier.
    Der Wind trug ihm von fern Abgase zu.
    Der Wind war ein treuer Verbündeter…
    ***
    »Krieger-Elite des Bösen«, wiederholte Nicole. »Wenn das mal nicht prosaisch klingt.«
    Zamorra wartete gar nicht erst ab, welche Reaktion sie damit provozierte. »Ihr gehört demselben Verein an wie Spore, richtig?«, wandte er sich an den Anführer dieses Trupps.
    Das Mischwesen aus Mensch und Pflanze nickte.
    »Ihr wart einmal Menschen, normale Bewohner der Stadt, bevor was passierte?«
    »Du verkennst die Lage, Zamorra«, sagte sein Gegenüber, das sich offenbar schwer damit abfand, nicht mehr bewaffnet zu sein. »Meinesgleichen überlebt, weil er permanent in Bewegung bleibt, Ortswechsel durchführt. Es sei denn, er befindet sich im Schutz des Verstecks. Wer zu lange an einem Ort verharrt, zieht das Verderben auf sich. Die Exekutoren sind wie Hyänen. Sie nehmen deine Witterung auf und erlegen dich. Im direkten Kampf sind sie kaum zu besiegen.«
    »Von was für einem Versteck redest du?«
    »Es wäre Selbstmord, dir das zu verraten.«
    »Ich stehe auf deiner Seite.«
    Der Pflanzenmann lachte bitter auf. »Vielleicht glaubst du das sogar. Aber du bist stigmatisiert. Anders als sie zwar.« Er zeigte auf Nicole. »Aber der Stempel des Bösen ist auch bei dir unübersehbar.«
    »Das ist Unsinn«, wiegelte Zamorra ab. »Ich habe uns, nachdem euer Freund Spore die gleiche abstruse Behauptung aufstellte, von Kopf bis Fuß durchleuchtet. Damit.« Er zeigte auf das Amulett. »Die Magie darin hätte erkannt, wenn wir mit etwas infiziert wären, von dem ihr behauptet, es gehe auf die dunkle Macht zurück, die all das hier initiiert hat.«
    Er zeigte über die Stadt zu Füßen von Highgate Wood - und hinauf zu dem abnormen Gewächs, das aus einer unscheinbaren Frucht hervorgegangen war, die Neles große Liebe Nikolaus vor Hunderten von Jahren unter dem Tate Britain zurückgelassen hatte. In einem Gewölbe, in dem die Halls -Nachfahren von Neles und Nikolaus’ Sohn Aaron - seit langer Zeit ihre Körper aufgaben, um mit ihren Seelen ein Siegel zu stärken, das verhinderte, dass das Böse im Boden unter dem Tate ausbrechen und London heimsuchen konnte.
    Genau das war vor einem Jahr aber

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