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0979 - Die Schlacht von London

0979 - Die Schlacht von London

Titel: 0979 - Die Schlacht von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Doyle
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keiner von uns.«
    Die Pflanzenwesen stockten in ihrem Drang zum Fahrzeug. Der von Zamorra und Nicole Gerettete musterte die »blühende Frau« scharf.
    Schließlich sagte er: »Ihr seid gekommen, um uns zu helfen - wie Daniel es prophezeite. Er soll entscheiden. Ihr kommt beide mit - aber nicht in unsere Zentrale, sondern nur zu einem Außenstützpunkt. Von dort aus nehmen wir Verbindung zu unserem Anführer auf.«
    »Daniel?«, fragte Zamorra. »Wer ist Daniel? Und könnt ihr nicht hier und jetzt in Kontakt mit ihm treten?«
    Kopfschütteln. »Wir operieren autark von dem Moment an, da wir einen Posten verlassen.«
    »Wie viele von euch gibt es?«
    Die Antwort darauf blieb das Pflanzenwesen ihm schuldig.
    Was hast du erwartet?
    »Komm.« Zamorra schlang den Arm um Nicole und lenkte sie hinter den seltsamen Mischwesen her.
    »Ich kann alleine gehen. Ich bin nicht zu schwach.«
    Zamorra nickte. »Erinnerst du dich noch an Zeiten, als wir uns umarmten, ohne dass der andere das als Gehhilfe interpretierte?«
    Über ihr Gesicht huschte ein Ausdruck von Betroffenheit. »Entschuldige.« Nicole machte eine verzweifelte Geste, die auf die Blumen abzielte, die aus ihr sprossen. »Wenn sie wenigstens gut riechen würden!«
    8.
    Gegenwart
    »Wohin fahren wir?«, fragte Zamorra, der zusammen mit Nicole und zwei Pflanzenmenschen im Fond des Transporters Platz genommen hatte.
    Der langsam wieder zu alter Stärke zurückfindende Anführer des Trupps saß vorn auf dem Beifahrersitz, ein anderer lenkte den Wagen.
    »Westminster«, bekam Zamorra zur Antwort.
    »Westminster? Befindet sich dort euer… Außenposten?«
    »Einer von vielen.«
    »Demnach seid ihr… viele?«, versuchte Zamorra erneut, etwas über die Zahl derer zu erfahren, die offenbar immer noch Widerstand gegen den Terror leisteten, der die Stadt im Würgegriff hielt.
    »Zahlen sind relativ. Und sie sagen auch wenig aus über Stärke.«
    »Ihr kämpft mit geringem Erfolg gegen die Exekutoren? Wie viele von denen gibt es?«
    »Wir kämpfen, wo immer möglich, gar nicht gegen sie. Ein Kampf ist schon verloren, bevor er begonnen hat. Sie sind unüberwindbar. Und sie durchkämmen permanent die Stadt nach Immunen.«
    »Immun bedeutet…?«
    »Leider nicht, dass wir nicht verändert wurden. Oder umgewandelt. Auch wir machten die Metamorphose durch. Das Einzige, was uns von der Masse unterscheidet, ist, dass wir nicht dem Zwang unterworfen sind. Etwas in uns versetzt uns in die Lage zu widerstehen.«
    »Du meinst, ihr habt euch euren freien Willen bewahrt, während die übrigen Bewohner…?«
    »So Daniel will, wirst du alles von ihm erfahren.«
    »Daniel. Er scheint mich zu kennen, also müsste ich ihn auch kennen, oder?«
    Schweigen.
    »Du hast mir auch noch nicht verraten, wie viele Exekutoren…«
    »Lass ihn«, sagte Nicole. Er hatte immer noch den Arm um sie, als wollte er sie gar nicht mehr loslassen. »Du merkst doch, dass er dir keine Antworten auf solche Dinge gibt, solange er nicht dazu legitimiert wurde.«
    Zamorra seufzte. »Wie geht es dir?«
    »Was denkst du?«
    »Eigentlich siehst du aus wie das blühende Leben - ich fürchte nur, diese Redensart war ursprünglich anders gedacht.«
    Die Bemerkung zauberte ein unerwartetes Lächeln auf ihre Lippen.
    Ein Lächeln, das allerdings schon in der nächsten Sekunde gefror.
    Der Fahrer des Transporters riss das Steuer so heftig herum, dass die Reifen kurzzeitig auf einer Seite die Bodenhaftung verloren. Für einen Moment fürchtete Zamorra, der Wagen kippe um.
    Doch dann setzte er wieder auf seinen Pneus auf, und weit alarmierender als das Gewaltmanöver war der Ausruf, der es begleitete: »Eine Straßensperre! Exekutoren!«
    Zamorra löste sich von Nicole und eilte nach vorn.
    Zwischen den Sitzen hindurch spähte er geradeaus, wo die Straße, der sie Richtung Westminster folgten, auf ganzer Breite von Militärfahrzeugen blockiert wurde. Nicht einmal ein Motorrad hätte mehr hindurchgepasst.
    »Ist das neu?«, fragte Zamorra.
    Er erhielt keine Antwort. Der Transporter fädelte sich durch schon hundert Meter vor der Sperre stehende Autos einen Weg zu einer Abzweigung, die noch offen zu sein schien.
    Dafür entstand Bewegung bei der Barrikade.
    Zum zweiten Mal in seinem Leben sah sich Zamorra mit veränderten Menschen konfrontiert, die als sogenannte »Exekutoren« offenbar die Drecksarbeit für die Macht erledigten, die sich auf Londons Gemarkung etabliert hatte.
    Nur dass es diesmal mehr als nur einer waren.
    Es waren

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