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0979 - Die Schlacht von London

0979 - Die Schlacht von London

Titel: 0979 - Die Schlacht von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Doyle
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enthüllte: Mehrere verkohlte Überreste, deren Herkunft unstrittig war, lagen dort, wo Spore und seine Leute unter den Paralyseblitzen zu Boden gegangen waren. Nicht weit davon fand sich ein offener Benzinkanister.
    Nicole erstarrte beim Anblick der verbrannten Leichen ebenso wie Zamorra. Sie rang sichtbar nach Worten, während Zamorra schon einen Schritt weiterdachte.
    Das würden sie nicht erklären können.
    Nicht in einer Weise jedenfalls, die sie vom Makel, Feinde zu sein, reinwusch.
    Was er lange hinausgezögert hatte, duldete angesichts dieser »Beweislage« keinen Aufschub mehr.
    Er rief das Amulett.
    Im nächsten Moment hielt er es in seiner Hand und ließ es Blitze speien.
    ***
    Diesmal zielte und dosierte er anders.
    Die Letzten, die er hatte schonen wollen und deshalb mit Lähmstrahlen bestrichen hatte, hatten die Wehrlosigkeit, in der sie hier zurückgelassen worden waren, offenbar mit dem Tod bezahlen müssen.
    Aber warum? Und vor allem - durch wen waren sie gestorben?
    In Zamorras Geist tauchte unwillkürlich Carries Bild auf. Hatte sie sich so grausam für die Verbrennung ihrer Blumen gerächt?
    Es widerstrebte Zamorra, dies zu glauben. Nur kurz hatte er dem Mädchen leibhaftig gegenübergestanden, aber wie eine skrupellose Mörderin hatte es nicht auf ihn gewirkt. Verstockt, ja. Aber nicht amoralisch.
    Restzweifel blieben, konnten aber momentan auch nicht ausgeräumt werden.
    Die Energieblitze schlugen in die Waffen ein, die die Pflanzenmenschen gegen Nicole und ihn richteten. Sie wurden schlagartig heiß, sodass diejenigen, die sie in den Händen hielten, sie wie glühende Kohle fallen ließen oder von sich schleuderten.
    Was nur zu ihrem Besten war, denn die Ladungen einiger Flammenwerfer explodierten zu Feuerbällen.
    Niemand kam ernsthaft zu schaden.
    »Können wir jetzt vernünftig miteinander reden?«, fragte Zamorra. »Ich weiß, dass der Anschein gegen uns spricht.« Er zeigte auf die verkohlten Leichen. »Aber was würde mich daran hindern, euch auf der Stelle ebenfalls qualvoll sterben zu lassen, wenn wir das hier zu verantworten hätten?«
    Der Mann, mit dem er seit dem Crash verhandelte, trat vor. Er wirkte furchtlos, trotz der Machtdemonstration von Zamorras Amulett.
    »Das Böse kennt viele Wege«, sagte er.
    »Will heißen?«
    »Dass du uns nur am Leben lässt, damit wir dich dorthin führen, wo unser Stützpunkt ist.«
    »Den kennt ›das Böse‹ nicht?«
    Sein Gegenüber schüttelte den Kopf.
    »Wie wahrscheinlich ist das in einer Stadt, die sonst offenbar komplett unter schwarzmagische Kontrolle gefallen ist?«, fragte Zamorra bewusst provokant.
    »Wären wir entdeckt, gäbe es uns nicht mehr«, sagte der Pflanzenmann. »Die Exekutoren hätten sich zusammengerottet und uns in unserem Versteck überrannt.«
    »Exekutoren?«, fragte Nicole.
    »Die Krieger-Elite des Bösen. Sie patrouillieren in der Stadt und töten die letzten Immunen, wo immer sie auf sie treffen.«
     
    6.
    Vergangenheit, Ende 2010
    Daniel ließ Paul ziehen und war froh, nicht weiter von ihm beachtet zu werden.
    Was zur Hölle geht hier vor?
    Während ihrer Ausbildung zu Kampfpiloten waren sie auf die ungewöhnlichsten Situationen vorbereitet worden, aber nicht annähernd auf etwas, das dem hier gleichkam.
    Daniel fragte sich, was aus seiner mentalen Stabilität geworden war, auf die er sich immer so viel eingebildet hatte. Er galt als die coolste Sau seines Jahrgangs auf der Basis. Aber hier versagten ihm beinahe die Nerven.
    Er bedauerte, keine Waffe bei sich zu tragen. Er bedauerte, überhaupt geboren zu sein!
    Ein dumpfes Brausen war in seinem Kopf, als säße er immer noch in seinem Kampfjet. Ein Druck - weniger ein Geräusch -, der sein Gehirn zu quetschen schien. Als hätte sich eine Hand durch die Schädeldecke hindurch darum geschlossen und malträtiere ihn nun unablässig. Stetig. Unablässig…
    Daniels Blick verschwamm. Für einen Moment hatte er das Gefühl, neben sich zu stehen - so, als würde sein Bewusstsein aus dem Körper herausgleiten, dann aber wieder zurückgeholt werden.
    Er stöhnte und sank auf die Knie, beugte sich so weit vor, dass seine Stirn den holzigen Boden berührte, und atmete eine Weile nur ein und aus, die Augen geschlossen.
    Dabei hatte er das Gefühl, dass sich der Boden unter ihm dehnte, dass er davonglitt wie ein sich von Daniels Position aus in zwei entgegengesetzte Richtungen entfernendes Laufband.
    Der Baum wächst immer noch.
    Ihn fröstelte. Aber als er sich wieder

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