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0979 - Die Schlacht von London

0979 - Die Schlacht von London

Titel: 0979 - Die Schlacht von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Doyle
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zerschnitt sie mühelos.
    Neben dem Cottage zeigte erstmals die dort befindliche Kriegergestalt eine Regung. Wie unter einem körperlichen Schlag ging sie in die Knie. Der Rest des Strangs schnellte zu ihr zurück.
    Zamorra blickte zu Nicole. Denn sie war es, die ihren E-Blaster gezogen und ohne lange zu fackeln ausgelöst hatte. Der gebündelte Energiestrahl hatte die »Schnur«, anders als die Amulett-Energie, mühelos durchtrennt.
    Luft bekam das Pflanzenwesen dadurch aber immer noch nicht. Vier-, fünfmal hatte sich der Strang um seine Kehle gewickelt.
    Zamorra stürzte zu ihm und befreite ihn davon. Dabei fiel ihm auf, wie klebrig die Faserschnur war. Als gäbe es mikroskopisch kleine Widerhaken, die zudem noch mit einer kleisterartigen Flüssigkeit bestrichen waren.
    Er fluchte, als er den amputierten Strang von sich schleuderte.
    So viel hatte er begriffen, vor allem anhand der Reaktion des Exekutors: Es handelte sich nicht einfach um eine Waffe in Peitschenmanier, sondern um etwas, das fester Bestandteil seines Körpers war.
    Demnach hatte der Amulett-Strahl auch nicht einfach nur auf ein Ding gewirkt, sondern auf den »Götzen« insgesamt - was seinen stoischen Widerstand umso bedenklicher erscheinen ließ.
    Während Zamorra weiter neben dem Pflanzenmann kniete, signalisierte er Nicole, was er von ihr erwartete. Gleichzeitig zückte er den eigenen E-Blaster. Im Gegensatz zum Amulett basierte ihre Funktion nicht auf Magie. Vielleicht war das der Schlüssel, wie sie gegen ein Wesen wie den Exekutor zum Erfolg kommen konnten.
    Zwei Strahlbahnen trafen sich bei ihrem Ziel neben dem Cottage.
    Zwei Hochenergieschüsse ließen den dortigen Krieger in düsterrotem Licht aufglühen. Er richtete sich noch einmal zu voller Größe auf, und es sah aus, als wollte er mit seiner »Peitschenhand« erneut ausholen - doch dann wurde er förmlich zerrissen. Nach allen Richtungen stoben Fetzen seines Körpers.
    Zamorra und Nicole beendeten den Dauerbeschuss fast zeitgleich.
    Zamorra blickte auf den Pflanzenmenschen hinab, der sich schwach regte. Aber jetzt eilten andere aus seinem Trupp heran, kümmerten sich um ihn, sodass Zamorra sich Nicole zuwenden konnte, die immer noch wie angewurzelt an der Stelle stand, wo ihr die Miniatur-Regenbogenblumen entsprossen waren.
    Die gab es immer noch.
    Und sie erstrahlten in bizarrerer Blüte denn je.
    ***
    »Chérie…«
    »Hilf mir. Tu etwas. Bitte.«
    »Tut es weh?«
    »Wie kannst du das fragen? Natürlich tut es weh. Nicht das, was du siehst, sondern das, was man nicht sieht - die Wurzeln unter meiner Haut!«
    »Ich bin untröstlich.« Das war er wirklich. Weil er sie in trügerischer Sicherheit gewogen hatte.
    Und mich selbst auch.
    Steckte in ihm dasselbe Schrecknis und war es nur eine Frage der Zeit, bis es auch bei ihm offensichtlich wurde?
    Spore hatte es behauptet. Demgegenüber hatte das Mischwesen, das die E-Blaster davor bewahrt hatten, ein Opfer des Exekutors zu werden, eine abgewandelte Diagnose aufgestellt.
    Demnach sieht das Muster der Ent - artuna , das sie mit ihren veränderten Augen erkennen, anders aus als bei Nicole.
    Was mochte das heißen?
    »Wir müssen verschwinden…!«
    Als er sich umblickte, sah er, dass der Strangulierte bereits wieder auf wackligen Füßen stand und wild gestikulierte. Richtung Transporter, wenn Zamorra ihn richtig verstand.
    »Ein Exekutor kommt niemals allein. Sie stehen untereinander in permanentem Austausch. Und dafür benötigen sie keinerlei Technik.«
    »Telepathie?«, fragte Zamorra.
    Schulterzucken. »Wir hatten noch niemals den Fall, dass uns einer ihrer Krieger… in die Hände gefallen wäre und wir ihn hätten untersuchen… oder auch nur verhören können.«
    Das Sprechen fiel offenbar immer noch schwer. Der Gerettete wurde von seinen Artgenossen gestützt. Gemeinsam setzten sie sich in Bewegung, sondierten dabei immer wieder die Umgebung, als rechneten sie sekündlich mit dem Auf tauchen weiterer Feinde.
    »Komm«, sagte Zamorra und griff vorsichtig nach Nicoles Handgelenk. Sein Blick begutachtete kurz die Blume, die ihrem Handballen entwuchs. »Darum kümmern wir uns später. Ich werde noch einmal gründlich mit dem…«
    Die Stimme des Pflanzenwesens schnitt ihm das Wort ab. »Du bist willkommen, schließe dich uns an. Die blühende Frau kann uns nicht begleiten, das ist unmöglich. Nicht, solange wir nicht wissen, was für Folgen ihre Entartung hat!«
    Zamorra schüttelte kategorisch den Kopf. »Entweder wir beide, oder

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