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098 - Die Blutfurie

098 - Die Blutfurie

Titel: 098 - Die Blutfurie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wäre.
    Schwarze Magie hatte meinem Spiegelbild zu einem gefährlichen Eigenleben verholfen, und es hatte mich angegriffen. Dieser Tony Ballard tat mir nichts. Teufel auch, ich hatte schon mal besser ausgesehen.
    Ich wollte an die Tür treten.
    Da bemerkte ich im Spiegel eine Hand!
    Sie griff nach einem Säbel, der an der gegenüberliegenden Wand hing, nahm ihn vorsichtig ab.
    Ich schnellte herum.
    Und der Kerl mit dem Säbel drang auf mich ein!
    ***
    Es war Jonathan, der ›Butler‹! Sein Gesicht war haßverzerrt. Er wollte mich töten, versuchte mir mit diesem ersten Hieb gleich den Schädel zu spalten.
    Ich duckte mich und sprang zur Seite. Der Säbel verfehlte mich so knapp, daß mir eine Gänsehaut über den Rücken lief.
    Jonathan wollte mich umbringen, weil es mir gelungen war, mein Gefängnis zu verlassen. Hatte er mich dort unten eingesperrt?
    Sie hatten ihn zurückgelassen, damit die Entführung auch ganz bestimmt klappte. Vielleicht sollte er später nachkommen.
    Der verdammte Kerl ging aufs Ganze. Er stach und schlug ununterbrochen nach mir, und es war nicht leicht, all seine Angriffe unbeschadet zu überstehen.
    Wieder surrte der Säbel haarscharf an mir vorbei. Bevor der Mann erneut ausholen konnte, sprang ich ihn an wie ein Tiger.
    Ich stieß seinen Arm gegen die Wand, versuchte ihm den Säbel zu entreißen, aber dieser Mann verfügte über Kräfte, die ich ihm niemals zugetraut hätte.
    Es gelang ihm, mich abzuschütteln. Sofort stürzte er sich mit vorgestrecktem Säbel wieder auf mich.
    Ich brachte mich vor der langen Klinge in Sicherheit, riß eine Bodenvase hoch und schleuderte sie ihm auf den Arm.
    Diesmal verlor er den Säbel. Ich schob die Waffe mit dem Fuß zur Seite und schlug auf den Butler ein.
    Es waren einige Treffer dabei, die sich mehr verdient hätten als ein böses Knurren und ein unwilliges Kopfschütteln. Was machte den Mann so widerstandsfähig?
    Mich traf die Erkenntnis mit der Wucht eines Keulenschlages, und alles, was ich mir bisher überlegt hatte, paßte auf einmal nicht mehr zusammen.
    Die Situation kehrte sich völlig um.
    Mir fiel es wie Schuppen von den Augen.
    Der Mann, der mich umbringen wollte, war von dämonischen Kräften besessen!
    ***
    Jonathan wollte mein Leben. Um jeden Preis!
    Besessen! Er war besessen! Ich bemerkte es jetzt erst an seinen Augen, und mir war, als würde mich jemand mit Eiswasser übergießen, als mir klar wurde, daß sich der gleiche Ausdruck in den Augen der Barringtons befunden hatte.
    Es gab keine Verbrecher, die die Barringtons gespielt hatten. Der Lord und die, Lady hatten sich selbst gespielt! Ein Dämon mußte vor uns hier gewesen sein. Er hatte den Willen der alten Leute ausgeschaltet und sie zu seinen Werkzeugen gemacht.
    Nach wie vor nahm ich an, daß Jubilee entführt worden war, aber nicht von Gangstern, um die Barringtons zu erpressen, sondern von den Barringtons, um mich zu erpressen!
    Sie hatten Jubilee im Auftrag eines Dämons gekidnappt.
    Es war nicht verwunderlich, daß ich an Cantacca dachte. Aber was wollte er von mir fordern?
    Ich wußte nicht mehr, was ich von all diesen Dingen halten sollte. Alles war so schrecklich verworren. Ich blickte einfach nicht mehr durch.
    Rasend schnell durchtobten mich die vielen Gedanken, und ich handelte fast augenblicklich. Wenn Jonathan besessen war, konnte er nichts für seine Taten. Sein Wille war ausgeschaltet. Er führte Befehle aus. Er würde das so lange tun, bis ich ihn von dem dämonischen Einfluß befreit hatte.
    Haßerfüllt griff er mich wieder an. Ich riß mein silbernes Feuerzeug aus der Tasche und drückte auf einen bestimmten Knopf.
    Aus dem Feuerzeug wurde ein Flammenwerfer. Die magische Feuerlohe war einen Meter lang und stach dem Besessenen hell entgegen.
    Jonathan prallte zurück. Er spürte die Kraft, die in der Flamme steckte, und hatte Angst davor. Panik verzerrte sein Gesicht. Er blickte sich gehetzt um, versuchte zu fliehen, doch das ließ ich nicht zu.
    Ich trieb ihn in die Enge. »Was wird hier gespielt?« herrschte ich ihn an.
    Er starrte entsetzt in die Flamme und preßte sich zitternd gegen die Wand.
    »Rede, sonst kriegst du das magische Feuer zu spüren!« sagte ich schneidend.
    Er schüttelte verstört den Kopf und stöhnte.
    »Wessen Befehle führst du aus?« wollte ich wissen.
    »Ich kenne seinen Namen nicht«, krächzte Jonathan.
    Das glaubte ich ihm. Er hatte im Moment viel zu große Angst, um zu lügen. Der Name des Dämons, der hier die Fäden zog, war

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