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098 - Die Blutfurie

098 - Die Blutfurie

Titel: 098 - Die Blutfurie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Hände hoch und wehrte sich.
    Jemand wollte ihr an die Kehle gehen. Sie hörte Jubilee grell schreien, und wollte ihr zur Hilfe eilen, aber man ließ nicht von ihr ab.
    Es gelang Vicky, den Angreifer von sich zu stoßen und sich umzudrehen, doch da griffen die Hände von hinten nach ihrem Hals, drückten zu, und sie bekam keine Luft mehr.
    Vicky wehrte sich verbissen. Sie war in Judo und Karate ausgebildet, trainierte oft mit Tony. Sie wußte, was man tun konnte, um sich von einem Würgegriff zu befreien, doch mit allem, was sie tat, hatte sie keinen Erfolg.
    Sie wurde fortgezerrt, hörte Tony ihren Namen rufen, hätte gern geantwortet, aber die Finger, die gnadenlos um ihren schlanken Hals lagen, ließen es nicht zu.
    Ihr Herz raste. Panik stieg in ihr hoch. Ihre Gegenwehr wurde kraftlos, und Augenblicke später wurde sie ohnmächtig.
    Jemand schleifte sie weiter, hinaus aus dem Salon, doch das bekam sie nicht mehr mit.
    ***
    Und Jubilee?
    Ein merkwürdiges Lächeln lag um Lord Broderick Barringtons Augen, als er die Arme hob. Was war das für ein Ausdruck in seinem Blick? Triumph? Bosheit? Grausamkeit?
    Jubilee wollte sich nicht von diesem Mann umarmen lassen. Sie wollte zurückweichen, aber da erlosch das Licht, und dann ging alles so schnell, daß Jubilee mit dem Denken nicht mitkam.
    Sie hörte ein Mädchen grell schreien, als Lord Barrington sie packte. Er riß sie auf sich zu und preßte sie fest an sich. Irgendwo im Hinterkopf begriff sie, daß sie es gewesen war, die geschrien hatte, und sie wollte es gleich noch einmal tun, doch da legte sich eine Hand auf ihren Mund, und sie brachte keinen Laut mehr heraus.
    Sie biß zu.
    Lord Broderick drehte sich mit ihr. Sie stießen irgend etwas um. Jubilee drehte blitzschnell den Kopf zur Seite und schrie Tonys Namen.
    Sofort lag wieder die Hand auf ihrem Mund. Barrington hob sie hoch und trug sie fort.
    »Vicky!« schrie Tony Ballard. »Jubilee!«
    Doch Jubilee konnte genausowenig antworten wie Vicky. Da sie mit ihrem ersten Biß Erfolg gehabt hatte, biß sie abermals zu.
    Prompt ließ Lord Barringtons Hand von ihrem Mund ab. Sie holte sofort tief Luft, doch bevor sie schreien konnte, traf ein Faustschlag ihre Schläfe.
    Sie sah Sterne und bunte Kreise. Ein Feuerwerk explodierte vor ihren Augen, doch es hielt nur Sekundenbruchteile an.
    Dann wich es einer undurchdringlichen Schwärze. Jubilees Körper erschlaffte. Reglos hing sie in Lord Barringtons Armen.
    Der alte Mann hatte es sehr eilig, mit ihr aus dem Salon zu kommen.
    ***
    Ein Motor dröhnte.
    Diesel, dachte ich. Gewaltiger Hubraum.
    Aber dann begriff ich, daß sich dieses Dröhnen in meinem Schädel befand. Ich richtete mich auf und faßte nach meinen Schläfen. Mir kam vor, mein Kopf wäre so groß wie ein Fesselballon und müsse jeden Augenblick zerplatzen.
    Mir ging es miserabel. Ich hatte schwere Gleichgewichtsstörungen, aber ich quälte mich trotzdem hoch. Übelkeit würgte mich. Vielleicht würde ich mich gleich übergeben müssen.
    Ich lehnte mich an eine kalte Wand. Es war immer noch finster. Oder konnte ich nur nichts mehr sehen? Hatte man mir die Augen verbunden? Ich tastete mein Gesicht ab. Nein, die Augen waren frei.
    Dieser Stromausfall war Barrington sehr gelegen gekommen.
    Stromausfall! dachte ich wütend. Barrington!
    Das war weder ein unverhoffter Stromausfall gewesen, noch konnten wir es mit den echten Barringtons zu tun gehabt haben.
    Mir fiel etwas Besseres ein: Ein Gangstertrio hatte irgendwie Wind von der Geschichte bekommen. Die Barringtons - schwerreiche Leute - erwarteten ihre Enkelin! Da hatten die Verbrecher eingehakt. Reiche Leute lassen sich erpressen, wenn man das richtige Druckmittel besitzt. Und dieses ›Druckmittel‹ war Jubilee. Das Trio ließ die echten Barringtons vorübergehend von der Bildfläche verschwinden, spielte Butler, Lord und Lady und schnappte sich Jubilee.
    Eine gute Geschichte.
    Aber entsprach sie den Tatsachen?
    Ich stand mit hängendem Kopf da und versuchte mich zu sammeln. Ich glaubte, spüren zu können, wie mein Kopf langsam wieder kleiner wurde. Er schien zu seiner gewohnten Größe zu schrumpfen, und dieses lästige Brummen wurde mit der Zeit so leise, daß ich es überhören konnte.
    Ich begann mich dafür zu interessieren, wo ich mich befand, und ich konnte unschwer feststellen, daß dies nicht mehr der prunkvolle Salon der Barringtons war, sondern ein Kellerraum, sieben Schritte lang und drei Schritte breit.
    Ich kam mir wie in einer Dunkelzelle

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