Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
098 - Die Blutfurie

098 - Die Blutfurie

Titel: 098 - Die Blutfurie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
mir jetzt nicht so wichtig.
    Ich würde ihn später erfahren, dessen war ich mir sicher. Wichtiger war mir, zu hören, wohin Jubilee verschleppt worden war.
    »Wo ist Jubilee?« fragte ich den Besessenen scharf.
    Er wollte es nicht verraten. Ich brachte die magische Flamme näher an sein Gesicht heran. Er schrie verzweifelt auf. »Lord und Lady Barrington haben ihre Enkelin fortgebracht!« zischte ich. »Wohin?«
    Jonathan schüttelte den Kopf. »Sie ist nicht ihre Enkelin.«
    Ich riß verdattert die Augen auf. »Was sagst du da? Sie ist keine Barrington?«
    »Nein. Das Ganze ist ein großes Lügengespinst. Ersonnen von jenem Dämon, um Jubilee in seine Gewalt zu bekommen.«
    Es gab schon wieder eine Erschütterung.
    Und mein ganzes schönes Kartenhaus stürzte ein!
    ***
    Das ging ja Schlag auf Schlag. Die unliebsamen Überraschungen nahmen kein Ende. Ein Dämon hatte einen großangelegten Schwindel inszeniert, auf den wir prompt hereingefallen waren.
    Lord und Lady Barrington waren nicht Jubilees Großeltern! Die Eltern des Mädchens waren vielleicht noch gar nicht tot. Wenn wir das alles hinter uns hatten, mußte Tucker Peckinpah die Suche nach Jubilees Eltern wieder ankurbeln.
    Wenn wir's heil hinter uns brachten!
    »Wohin bringen die Barringtons das Mädchen?« wollte ich ungeduldig wissen.
    Jonathan wollte nicht reden. Er bekam kurz die magische Flamme zu spüren und brüllte wie auf der Folter. »Fog Forest!« schrie er. Seine Stimme überschlug sich. »Fog Forest!«
    »Wo ist das?« fragte ich.
    »Das ist der Wald, der hinter Saxton beginnt«, beeilte sich der Besessene zu sagen.
    »Warum in den Wald?« fragte ich. »Erwartet der Dämon sie da?«
    »Ja.«
    »Wo?«
    »Im Haus der Silentis.«
    »Wo ist das?« wollte ich wissen.
    Jonathan sagte es mir.
    Ohne daß er es bemerkte, holte ich einen meiner silbernen Wurfsterne aus der Tasche. Dann ließ ich den Knopf am Feuerzeug los, und die Flamme erlosch. Sofort bekam das Böse wieder Oberwasser und veranlaßte den Butler, mich erneut zu attackieren. Mit einem markerschütternden Wutschrei stieß er sich von der Wand ab und katapultierte sich mir entgegen.
    Aber ich ließ ihm keine Chance, sondern preßte ihm den Silberstern blitzschnell auf die schweißnasse Stirn. Wie vom Blitz getroffen brach er zusammen. Er regte sich nicht mehr. Da er in wenigen Augenblicken zu sich kommen und von nichts wissen würde, begab ich mich erneut zu jener Tür, die ich vorhin öffnen wollte.
    Ich rammte die Tür auf, sah aber Vicky Bonney nicht.
    »Vicky!« rief ich.
    Sie meldete sich aus einer Teppichrolle, die rechts neben der Tür lag. Ich rollte den Teppich hastig auf. Man hatte Vicky nicht gefesselt, hatte ihr lediglich einen dicken Knebel zwischen die Zähne geschoben, von dem ich sie jetzt befreite.
    »Tony!« stöhnte sie.
    »Bist du okay?« wollte ich wissen.
    Sie nickte. »Wo ist Jubilee?«
    »Entführt«, sagte ich mit belegter Stimme, und dann berichtete ich ihr all das, was ich vor wenigen Sekunden erfahren hatte. Sie kam ebenfalls nicht aus dem Staunen heraus.
    »Der Lord und die Lady werden Jubilee dem Dämon übergeben«, sagte Vicky.
    »Und er wird sich möglicherweise auf seine spezielle Weise erkenntlich zeigen«, sagte ich.
    »Indem er… sie tötet?« fragte Vicky stockend.
    »Sagen wir, man kann das nicht mit Sicherheit ausschließen«, gab ich zurück.
    Vicky lehnte sich gegen mich. »Ich habe Angst«, flüsterte sie. »Angst um Jubilee und um die Barringtons.«
    »Die letzte Karte ist in diesem Spiel noch nicht ausgespielt«, knirschte ich. »Wir wissen, wo Jubilee ist und werden sie uns wiederholen.«
    »Wir kennen unseren Gegner nicht, wissen nicht, wie gefährlich er ist«, gab Vicky zu bedenken.
    »Er kann noch so stark sein, ich scheue mich nicht, ihm Jubilee wieder wegzunehmen. Für Jubilee bin ich bereit, selbst das größte Risiko auf mich zu nehmen«, sagte ich.
    Draußen stöhnte Jonathan. Ich begab mich zu ihm. Er sah mich verwirrt an. »Darf ich fragen, wer Sie sind, Sir?« Er erhob sich schwerfällig, faßte sich benommen an die Stirn.
    »Mein Name ist Tony Ballard. Ich bin Privatdetektiv«, gab ich über meine Person Auskunft. Meine Freundin erschien. »Und das ist Miß Vicky Bonney«, sagte ich.
    Er schien den Namen schon einmal gehört zu haben. »Die Schriftstellerin?« fragte er unsicher.
    »Genau die«, bestätigte ich.
    Er sah den Säbel auf dem Boden liegen, und ihm fiel auf, daß seine Kleidung in Unordnung war. Er wollte wissen, was

Weitere Kostenlose Bücher