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098 - Die Blutfurie

098 - Die Blutfurie

Titel: 098 - Die Blutfurie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nur eben daran, daß wir den Knilch um seine Barschaft erleichtern könnten. Was meinst du?«
    »Keine schlechte Idee«, gab Sartago zurück. »In meinen Taschen herrscht ohnedies schon beinahe gähnende Leere.«
    »Dem werden wir abhelfen«, meinte Dan Mitchell und warf wieder einen Pfeil nach der Zielscheibe, aber er hatte es unkonzentriert getan. Der Erfolg war, daß der Wurfpfeil sich in die Holzwand neben der Scheibe bohrte.
    Der bärtige Mann begab sich zum Tresen.
    »Hoffentlich versäuft er nicht alles«, sagte Sartago. »Schließlich handelt es sich um unser Geld.«
    »Wir gewähren ihm drei Drinks, mehr nicht«, sagte Dan Mitchell. »Sollten ihm die nicht reichen, werden wir uns irgend etwas einfallen lassen.«
    Pete Sartago nickte beipflichtend. »Du sagst es, Freund, du sagst es.«
    Sie spielten weiter, aber sie ließen den bärtigen Mann nicht mehr aus den Augen.
    Der Fremde fand Platz am Tresen und verlangte einen Scotch. Der Wirt bediente ihn, und er legte einen großen Geldschein neben das Glas.
    »Haben Sie's nicht kleiner?« fragte Mark Ericson, der Wirt. »Ich fürchte, ich kann nicht wechseln.«
    »Sie können den Rest behalten«, sagte der Mann großzügig.
    Ericson riß die Glubschaugen auf. »Sir, das ist zuviel…«
    Der Fremde zuckte mit den Schultern. »Ich hänge nicht am Geld. Es ist dazu da, um ausgegeben zu werden.«
    Ericson steckte das Geld rasch ein.
    »Hast du das gesehen?« maulte Pete Sartago. »Hast du gesehen, wie der mit unserer Knete umgeht? Wir sollten ihm das abstellen.«
    »Hier drinnen tun wir gar nichts«, murmelte Dan Mitchell. »Oder willst du, daß Ericson die Polizei anruft? Wer so ein großzügiges Trinkgeld gibt, der hat noch genug Zaster in den Taschen.«
    »Wir könnten uns an ihn heranmachen und zu einem Spiel einladen«, schlug Sartago vor.
    Mitchell rümpfte die Nase und schüttelte den Kopf. »Ericson würde ihn vor uns warnen. Glaub mir, es ist besser, wir tun so, als kümmerten wir uns nicht um ihn. Wenn er die Kneipe verläßt, werden wir zur Stelle sein und absahnen.«
    »Kriege ich für das Geld außer dem Drink noch eine Auskunft von Ihnen?« fragte der bärtige Mann an der Theke, in diesem Moment.
    »Aber sicher«, antwortete Mark Ericson und verzog sein feistes Gesicht zu einem breiten Grinsen. »Was möchten Sie wissen, Sir?«
    »Gibt es hier in der Nähe einen Wald, der Fog Forest heißt?«
    Ericson nickte. »Er beginnt gleich hinter den letzten Häusern unseres Ortes. Ist eine sehr neblige Gegend. Deshalb der Name.«
    »Stimmt es, daß mitten in diesem Wald ein uraltes Haus steht?« fragte der Bärtige weiter.
    Der Wirt musterte ihn kurz. »Sie haben davon gehört? Es ist ein verfluchtes Haus.«
    »Wie kommt man da hin?«
    Mark Ericson sah den Gast erschrocken an. »Haben Sie etwa die Absicht, dorthin zu gehen? Das sollten Sie lieber nicht tun, das ist nicht ratsam. Vor allem dann nicht, wenn die Sonne untergegangen ist. Vielleicht denken Sie, ich übertreibe, aber es ist gefährlich, sich in der Nähe dieses Hauses aufzuhalten, wenn es dunkel ist. Man sagt, der Tod wohne in dem Haus, und das kann ich nur unterstreichen.«
    »Ist es weit bis dorthin?«
    »Wie man's nimmt«, antwortete der Wirt. »Meiner Ansicht nach ist das Haus nicht weit genug von meinem Gasthaus entfernt. Ich bin kein Feigling, Sir, ganz bestimmt nicht. Aber es gibt Dinge, die jagen mir Angst ein, und dazu gehört dieses Gebäude. Keine zehn Pferde würden mich dazu bringen, es jemals zu betreten. Nicht einmal am Tag. Und schon gar nicht in der Nacht.«
    »Kennen Sie jemanden, der mich zu diesem Haus fahren würde?« fragte der Bärtige.
    Mark Ericson lachte heiser. »Nein, Sir, so verrückt ist keiner. Es geht mich zwar nichts an, aber vielleicht gestatten Sie mir die Frage trotzdem: Was wollen Sie denn da?«
    Der Fremde zuckte mit den Schultern. »Ich möchte mich mal umsehen.«
    »Sir, es ist ein leeres Haus«, sagte der Wirt eindringlich. »Wissen Sie, wem es gehörte? Den Silentis. Das war ein uraltes Vampirgeschlecht. Ja, Sie hören richtig. Ich spreche von Vampiren. Es ist nicht überliefert, wie diese Blutsauger in unsere Gegend kamen. Irgendwann waren sie auf einmal da und trieben ihr Unwesen - Vera Silenti und ihr Sohn Chelo.«
    Der Bärtige nahm einen Schluck vom Scotch. »Erzählen Sie weiter«, forderte er den Wirt auf. »Die Geschichte interessiert mich.«
    »Es ist aber leider nicht nur eine Geschichte, Sir. Etwa hundert Schritt von hier wohnten die McGraws. Arme,

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