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0980 - Schwerkraft-Alarm

Titel: 0980 - Schwerkraft-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verblüfft an, dann klappte er den Mund zu.
    „Wie bereits bekannt, schätzen wir die Gesamtmasse der Materieballung, auf die wir zusteuern, auf fünf Trillionen Sonnenmassen", fuhr Nyman fort. „Der Schwarzschild-Radius für eine solche Masse errechnet sich zu mehr als anderthalb Millionen Lichtjahren. Das heißt, die gesamte Galaxis Erranternohre müßte sich im Innern eines Schwarzen Loches befinden. Dennoch verhält sich diese Galaxis normal, was bedeutet, daß von der anderen Seite der Materiequelle aus eingegriffen wird."
    „Das ist gewiß interessant", warf Perry Rhodan ein, „aber ich hätte lieber gehört, wie es jetzt weitergeht.
    Soweit ich die Sache sehe, sind wir verhältnismäßig sicher, soweit wir uns der Materiequelle nicht mehr als bis auf den Nyman-Radius nähern. Was aber geschieht dann?"
    „Es gibt zwei Möglichkeiten", antwortete Nyman. „Entweder gibt Laire uns einen weiteren Ratschlag, wie wir uns zu verhalten haben. Oder wir dringen auf eigene Faust über die Nyman-Grenze vor, mit Vorposteneinheiten, versteht sich, und stellen unsere eigenen Forschungen an."
    Rhodan musterte ihn mit durchdringendem Blick.
    „Was der Grund dafür ist, nehme ich an, daß auf Ihre Bitte hin Lyn Degas und ihre Mannschaft zu dieser Besprechung eingeladen wurden."
    „Das ist richtig", bestätigte Nyman. „Lyn Degas ist die einzige Fahrzeugführerin, die mit den unbekannten Gegebenheiten dieses Raumes in Berührung gekommen ist. Sie sollte für die Führung eines der Vorpostenschiffe wenigstens in Erwägung gezogen werden."
    „Wer- ich?" Lyns Ausruf klang wie ein Protestschrei. „Das schlagen Sie sich am besten gleich wieder aus dem Kopf, mein Freund. Ich habe da draußen fast den Verstand verloren!" Und mit einem um Verständnis bittenden Blick an Perry Rhodan: „Ich meine, falls er hofft, daß ich mich freiwillig melde. Höchstens ein direkter Befehl könnte mich zu einem solchen Selbstmordunternehmen bewegen, und selbst dann würde ich mir wahrscheinlich überlegen, ob ich nicht doch lieber die Insubordinationsstrafe auf mich nähme."
    Rhodan lächelte. Jak Nyman dagegen erklärte in vollem Ernst: „Es besteht kein Anlaß zur Furcht. Ich wäre ebenfalls an Bord Ihres Schiffes."
    Lyn faßte Jak Nyman ins Auge, als suche sie nach dem Punkt an seinem Körper, an dem sie mit der Vivisektion beginnen würde. In ihrer Stimme schwang ein grollender Unterton verhaltenen Zorns.
    „Wenn Sie an Bord meines Schiffes wären, dann hätte ich noch mehr Angst. Nämlich davor, daß ich angesichts Ihrer Hochnäsigkeit die Beherrschung verliere und Ihnen die Kehle zudrücke!"
     
    *
     
    Es waren wenig freundliche Gedanken, die Perry Rhodan bewegten, als er in sein Quartier zurückkehrte.
    Die Besprechung war ein Mißerfolg gewesen. Man hatte keine Lösungen gefunden. Ein paar brauchbare Argumente waren im Geflacker der Emotionalität untergegangen, nachdem Lyn Degas sich offenbar entschlossen hatte, auf jede Äußerung Jak Nymans zu reagieren wie eine Katze auf das Bellen eines Hundes.
    Nicht etwa, daß er ihr allein die Schuld gab. Jak Nyman in seiner Art hatte schon mänchen an den Rand der Raserei gebracht. Das fehlt uns noch, dachte er, ein Mann, der den Egoismus zum Kult erhoben hat, und eine Frau, die an Emanzipationskomplexen leidet.
    Die Erfolglosigkeit der Beratung versetzte Perry Rhodan in die Lage, die andere von Nyman vorgeschlagene Alternative in Erwägung zu ziehen. Er empfand Unbehagen. Bei den Unterhaltungen mit Laire kam er sich stets wie ein Bittsteller vor. Die Denkweise des Roboters lag so weit abseits alles dem Menschen Vertrauten, daß er nie wußte, ob er Laires Antworten so hinnehmen sollte wie die eines anderen Gesprachspartners, nämlich Wort für Wort und sich auf die Aufrichtigkeit des Sprechenden verlassend, oder ob Interpretationen anzubringen seien.
    Es wäre ihm vollends unmöglich gewesen, sich überhaupt mit dem Roboter zu unterhalten, wenn er nicht daran geglaubt hätte, daß Laire im Grunde genommen ein den Menschen freundlich gesinntes Geschöpf sei oder wenigstens im Auftrag freundlicher Wesen handele. Die Menschheit, und besonders die BASIS, brauchte Laire als das einzige Verbindungsglied mit der Region jenseits der Materiequelle. Und vor kurzem war aufgrund einer Äußerung des Roboters der Eindruck entstanden, daß auf der anderen Seite die Kosmokraten die Menschen brauchten - oder doch zumindest zwei von ihnen: Atlan und Perry Rhodan.
    Laire beantwortete Rhodans Anruf sofort

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