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0980 - Schwerkraft-Alarm

Titel: 0980 - Schwerkraft-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überein?" fragte sie.
    Der Energieverbrauch während des Linearflugs war eine Funktion der Flugweite und des Uberlichtfaktors.
    In Fällen der Ungewißheit wurde diese Information herangezogen, um zu ermitteln, ob die Linearphase tatsächlich mit der gewünschten Weite und dem vorprogrammierten ULFaktor durchgeführt worden war.
    „Da ist alles in Ordnung", antwortete Hormel. „Genau sechs Lichtjahre mit Faktor drei mal zehn hoch fünf."
    „Es kann sein, daß in diesem Raum unsere Mathematik nun nicht mehr stimmt", sagte Jak Nyman. „Der Bezug zwischen dem Energieverbrauch und den Fahrtwerten ist ein anderer. Immerhin ist der Unterschied nicht überwältigend - sieben Sekunden aus zehneinhalb Minuten. Es ist auch denkbar, daß die Differenz das Vorzeichen wechselt, je nachdem, in welche Richtung wir uns bewegen."
    „Das heißt, wenn wir zur BASIS zurückkehren, brauchen wir länger als errechnet."
    „Denkbar." Nyman hob die Schultern. „Auf jeden Fall sollten wir uns mit der SELEUKOS darüber unterhalten, bevor wir zum Rückflug starten."
    Der Vorschlag war logisch, aber er bereitete Lyn Unbehagen. Sie fühlte sich hier nicht sicher. Sie wollte weg von hier. Besonders da die BASIS sich nicht mehr meldete. Sie wollte auf dem schnellsten Weg erfahren, ob es noch möglich war, zum Mutterschiff zurückzukehren oder nicht.
    „Sie haben recht", sagte sie. „Hormel, setz dich mit der SELEUKOS in Verbindung. Frag sie, was sie in bezug auf Linearflugzeit beobachtet haben."
    Jak Nyman hatte sich sofort wieder seiner Arbeit zugewandt. Während Hormel Dan im Hintergrund mit der SELEUKOS konferierte, beobachtete ihn Lyn. Lange Datenketten huschten über Nymans Sichtgerät. Wenn er sie wirklich alle so rasch verarbeiten konnte, dann mußte er ein phantastischer Schnelleser sein.
    Plötzlich sah Jak Nyman auf, und Lyn wurde dabei ertappt, wie sie ihn beobachtete. Er lächelte.
    „Es ist unglaublich, wie stabil unser Kurs im Vergleich zu den übrigen Objekten dieses Raumsektors ist", sagte er.
    „Wahrscheinlich stürzen wir alle mit gleicher Geschwindigkeit auf die Materieballung zu", vermutete sie.
    „Möglich. Aber dann müßte binnen weniger Stunden oder Tage - Subjektivzeit, versteht sich- alles im Innern der Ballung verschwunden sein, und es fiele uns ziemlich schwer, zu erklären, warum es hier von Objekten nur so wimmelt."
    „Vielleicht kommen immer neue von draußen herein?"
    „Draußen war nicht viel Betrieb. Wie viele kosmische Materiebrocken haben wir gesehen? Ich gar keinen, und Sie einen. Nein, es kommt mir vielmehr so vor, als herrschten hier ziemlich stabile Verhältnisse. Ich bin auf die Ergebnisse der Spektralanalyse gespannt. Ich möchte wissen, was das für Körper dort draußen sind."
    Hormel Dan trat hinzu.
    „Die SELEUKOS hat dasselbe Phänomen beobachtet. Der Zeitwert ist ein wenig verschieden von unserem, aber in derselben Größenordnung."
    „Und was ... „ Sie hielt inne, als der Hyperkom sich automatisch aktivierte. ~Die Worte ertranken fast im Hintergrundrauschen, aber Lyn erkannte eindeutig Payne Hamillers Stimme: „BASIS an MEMPHIS - wir hatten schon alle Hoffnung aufgegeben, noch einmal von euch zu hören ... „ Lyn sah auf die Uhr.
    „Mein Gott - über eine Stunde!"
     
    *
     
    Sie empfand Erleichterung, als sich die MEMPHIS vierzig Minuten später wieder in Bewegung setzte. Die nötige Anzahl von Beobachtungen war gemacht worden, der Zweck des ersten Vorstoßes in die gefährlichen Gefilde der Barys erreicht. Die SELEUKOS startete zur gleichen Zeit. Der nächste Punkt von-allgemeinem Interesse war, wie weit die beiden Raumschiffe voneinander entfernt sein würden, wenn sie jenseits der Nyman-Grenze wieder aus dem Linearraum auftauchten.
    Sie beobachtete die Anzeigen der Fahrtinstrumente so gespannt, als befände sie sich auf ihrem ersten Raumflug. Der Autopilot war programmiert, bei einer Relativgeschwindigkeit von 93 Prozent Licht die Linearphase einzuleiten. Dieser hohe Wert beruhte auf einer Empfehlung Geoffry Waringers, der befürchtete, die Barys könne versuchen, die beiden Fahrzeuge „festzuhalten". Falls es einen solchen Einfluß wirklich gab, dann war er um so leichter zu neutralisieren, mit je mehr Energie die Schiffe in den Linearraum eindrangen. So wenigstens argumentierte Geoffry Waringer - eher aufgrund einer Ahnung als anhand einer soliden Hypothese, wie er selbst zugab.
    Der Ubergang in die Linearphase verlief ereignislos wie immer. Lediglich der Bildschirm

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