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0980 - Schwerkraft-Alarm

Titel: 0980 - Schwerkraft-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine Menge von Ungereimtheiten auszuräumen gab, war jedermann bekannt. Die unerklärlichen Verkürzungs- und Dehnungseffekte beim Linearflug mußten untersucht und erklärt werden. Es galt festzustellen, warum die MEMPHIS und die SELEUKOS mehrere Lichtmonate voneinander entfernt in der Barys aufgetaucht waren, während sie, als sie zur BASIS zurückkehrten, wiederum nur wenige tausend Kilometer voneinander entfernt materialisierten - in derselben Formation, in der sie von der BASIS abgeflogen waren. Die merkwürdigen leuchtenden Objekte in der Barys mußten untersucht werden. Und es galt als sicher, daß bei weiteren Vorstößen noch weitere erstaunliche Entdeckungen gemacht werden würden, die ebenfalls zu klären waren, bevor die BASIS zu ihrem entscheidenden Flug aufbrach.
    Laire hatte sich an der Besprechung der Ergebnisse des ersten Vorstoßes nicht beteiligt, obwohl er von Perry Rhodan dazu aufgefordert worden war. Das gab dem Terraner zu denken. Als die Konferenz vorüber war und er sich mit Atlan und Reginald Bull zusammen eine Entspannungspause gönnte, sagte er: „Ich werde das dumme Gefühl nicht los, daß, während wir hier planen und schuften, Laire lediglich auf eine Botschaft der Kosmokraten wartet. Und wenn sie eintrifft, kommt er zu uns und sagt: >So, wie ihr euch das denkt, geht es überhaupt nicht. So wird’s gemacht.<" Später suchte er Lyn Degas auf.
    „Ich weiß mir die Ehre zu schätzen", sagte sie überrascht. „Wenn ich nur nicht die dumpfe Ahnung hätte, daß wieder etwas Unangenehmes dahintersteckt."
    „Eines Tages", antwortete Rhodan mit guter Laune, „werden Sie Ihr angeborenes Mißtrauen übertreiben, und die Welt wendet sich von Ihnen ab. In diesem Fall allerdings haben Sie recht. Ich habe eine Bitte. Wollen Sie dieselbe Expedition noch einmal unternehmen? Mit sechs Schiffen anstatt nur einem? Sie als Verbandsführerin?"
    1yn starrte ihn ein paar Sekunden lang verblüfft an; dann begann sie plötzlich zu lachen.
    „Mit Speck fängt man Mäuse. Und ich nehme an, wenn ich Ihre Bitte abschlage, kommt postwendend ein direkter Befehl, und zwar ohne den. Speck."
    „Nein, das liegt nicht in meiner Absicht. Ein Befehl vielleicht, aber Sie wären immer noch Verbandsführerin."
    Ein Zittern ging durch den Boden. Ein hohles Seufzen drang aus dem Riesenleib des Schiffes.
    Zehntelsekunden später gellten Alarmsirenen.
    Lyn hatte noch nie einen Menschen so schnell reagieren sehen. Mit einem Satz stand Perry Rhodan am Interkom. Er hatte ein kleines Gerät in der Hand, dessen nadelförmigen Auswuchs er in eine dafür vorgesehene Öse auf der Schaltleiste des Interkoms schob.
    „Rhodan hier. Was ist los?"
    Das Gerät aktivierte nicht nur den Interkom, es wählte selbsttätig die Adresse des zuständigen LiaisonTechnikers im Kommandostand und teilte diesem mit, wo sich Perry Rhodan befand. Ein Gesicht erschien auf dem Bildschirm.
    „Wir haben vorläufig keine Ahnung", erklärte der Mann. „Es scheint kein Schaden entstanden zu sein, aber der Himmel ist plötzlich wieder voller Sterne."
    Lyn trat auf Rhodan zu. Sie war bleich.
    „Kann er die Außenaufnahmen auf diesen Empfänger übertragen?"
    „Natürlich kann er das. Haben Sie gehört?"
    „Sofort", antwortete der Techniker.
    Das Bild wechselte. Ein dunkler Hintergrund erschien, vor dem Hunderte von Gegenständen schwebten, die in verschiedenen Graden der Helligkeit leuchteten. Es sah wie ein ganz normaler Sternenhimmel aus und doch wußte Lyn, daß es nur eine einzige Erklärung gab.
    „Wir sind in der Barys", sagte sie.
    Zu ihrer Uberraschung hatte Perry Rhodan die Augen geschlossen, als lausche er in sich hinein. Er nickte.
    „Ich wußte es."
     
    6.
     
    Falls Jak Nyman so etwas wie Schuldbewußtsein empfand, dann verstand er es geschickt zu verbergen.
    „Meine Berechnungen, die übrigens auf einer Grundlagenhypothese von Geoffry Waringer beruhen, setzten eine Materieballung von zwar bisher nie beobächteter Dichte, ansonsten aber naturgegebenen Charakteristiken voraus. Ganz zu Anfang unserer Uberlegungen wurde ausgesagt, daß es sich bei dieser Materiequelle jedoch um eine solche handele, die manipuliert worden war, und wir wiesen eindeutig darauf hin, daß manipulierte Materiequellen sich anders verhielten als natürliche und daß ihr Verhalten nicht vorherzusagen sei."
    „Was, zum Teufel, ist eigentlich passiert?" dröhnte Perry Rhodan der im Gegensatz zu Nyman seine Gefühle, in diesem Fall akute Ungeduld, nicht

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