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0981 - Tränenjäger

0981 - Tränenjäger

Titel: 0981 - Tränenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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sprach.
    »Natürlich nicht«, antwortete er gereizt, »aber wir können nicht einfach blindlings in den Kampf ziehen. Wir müssen besser vorbereitet sein!«
    Dass Zamorra kein einfacher Gegner war, hatten schon Andere schmerzhaft erfahren müssen, dennoch war Moyar der festen Überzeugung, mit dem Dämonenjäger fertig werden zu können. Das sagte er Álvarez auch.
    »Du musst verrückt sein«, erwiderte dieser. »Er besitzt dieses verfluchte Amulett und wer weiß, was er sonst noch für Teufeleien in der Hinterhand hat!«
    Álvarez stützte sich mit den Händen auf die Motorhaube des Jeeps und blickte seinem nichtmenschlichen Beifahrer tief in die Augen.
    »Wir fahren keinen Schritt weiter, bevor wir uns nicht einen besseren Schlachtplan überlegt haben«, entschied der Zuckerbaron und damit schien für ihn das letzte Wort in dieser Angelegenheit gesprochen zu sein.
    Moyars Antwort bestand in einem erneuten Knurren. Nur mühsam unterdrückte er den immer stärker werdenden Wunsch, seinem menschlichen Partner kurzerhand den Kopf von den Schultern zu reißen.
    ***
    Pater Domingo suchte Deckung hinter einem Baumstamm. Es war ihm ein Leichtes, der schaurigen Truppe zu folgen. Die Fahrzeuge bewegten sich nämlich nur relativ langsam von der Stelle, damit die umhertorkelnden Untoten den Anschluss nicht verloren.
    Nun war die Kolonne bereits zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit stehen geblieben. Álvarez und der Unhold schienen zu beratschlagen.
    Domingo war zu weit entfernt, um die gewechselten Worte zu verstehen, aber selbst für ihn war offensichtlich, dass sich die ungleichen Partner nicht sonderlich grün waren.
    Der junge Mann, den sie vor einigen Minuten aufgegriffen hatten, hockte auf dem Rücksitz des Jeeps und blickte sich verängstigt um. Domingo wünschte, er hätte ihm irgendwie helfen können, doch zwischen ihm und dem Jeep befand sich die unüberwindliche Zombie-Horde.
    Der Priester verzog das Gesicht.
    Irgendetwas muss ich doch tun können, dachte er und zermarterte sich das Hirn.
    Jetzt wünschte er sich, er hätte Delgados Luger doch an sich genommen. Andererseits wäre die altertümliche Pistole kaum eine große Hilfe gegen die unheimliche Übermacht gewesen.
    Der Disput wurde jetzt lauter ausgetragen. Álvarez schien vor Wut zu kochen.
    Domingo verstand nur einzelne Wortfetzen. Der Zuckerbaron redete mit dem Monstrum über Tränen und irgendeine ominöse Sphäre, womit offenkundig die Todeszone gemeint war. Der Name Zamorra fiel, aber das sagte dem Priester nun rein gar nichts. Jedenfalls schien zumindest Álvarez einen Heidenrespekt vor dem Mann zu haben.
    Domingo fluchte leise. Dieser Zamorra stand offenbar auf der Seite des Guten. Soviel vermeinte der Priester zu verstehen, denn immerhin schien er bei Álvarez und dem Monstrum so etwas wie Furcht auszulösen. Domingo wünschte, er hätte irgendetwas tun können, doch im Moment stand er auf verlorenem Posten.
    Solange die Fahrzeugkolonne mit den begleitenden Untoten die Straße blockierte, kam er nicht weiter und der Streit der beiden Anführer ließ nicht den Schluss zu, als würde die Reise in Kürze weitergehen.
    Pater Domingo drückte seinen Leib fester gegen den Baum. Es sah aus, als versuche er, mit ihm zu verschmelzen.
    So wie die Dinge lagen, war er zur Untätigkeit verdammt.
    Während sich der tapfere Priester noch den Kopf zerbrach, zerrissen plötzlich grelle Lichtkegel die Finsternis des Dschungels und die Dinge überschlugen sich.
    ***
    Richard Devaine fluchte leise. Er hätte sich wirklich gewünscht, Zamorra hätte auf ihn gehört und sich der Soldatentruppe angeschlossen. Es war Wahnsinn, Álvarez und seine Leute zu nahe an die Kultstätte heranzulassen. So etwas konnte nur ins Auge gehen.
    In militärisch-taktischen Dingen, dachte sich der CIA-Agent, hatte er nun einmal einfach mehr Erfahrung. Das musste Zamorra doch einsehen!
    Devaine verdrängte den Parapsychologen aus seinen Gedanken. Über ihre weitere Zusammenarbeit konnte er sich später immer noch den Kopf zerbrechen. Jetzt zählte allein, dass es ihm gelang, Álvarez aufzuhalten, bevor er der Träne gefährlich werden konnte.
    Die Träne.
    Was ihm Zamorra da untergejubelt hatte, war eine ganz schön harte Nummer gewesen. Aber in dieser Hinsicht hatte Devaine vollstes Vertrauen in den Dämonenjäger. Keine Frage, der Mann wusste, wovon er redete. Schließlich war er lange genug im Geschäft. Und es war ja nicht so, als hätte Devaine nicht auch schon die eine oder andere

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