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0982 - Der Ufo-Bastard

0982 - Der Ufo-Bastard

Titel: 0982 - Der Ufo-Bastard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bekommen. Ich werde mir eine Woche Urlaub nehmen.«
    Harry Stahl war überrascht. »Verflixt, das würdest du wirklich tun?«
    »Wenn ich es dir sage.«
    »Toll. Aber ich muß dir auch sagen, daß du diese Tage bestimmt nicht als Urlaub verbringen kannst.«
    »Das kalkuliere ich ein«, erklärte sie lachend. »Für dich tue ich doch alles.«
    »Wirklich alles?«
    »Sagen wir fast.«
    »Danke, das reicht mir.«
    »Und wo treffen wir uns?«
    »Ich hole dich ab.«
    »Okay, dann packe ich und lege mich trotzdem noch aufs Ohr.«
    »Einverstanden. Tschüs.« Harry legte auf. Er war froh, sich auf Dagmar verlassen zu können. Damit war die erste Hürde genommen. Die zweite mußte er noch überwinden, doch wie er seinen Freund John Sinclair kannte, würde auch der ihm keinen Korb geben…
    ***
    Im Stall roch es noch immer nach Kühen, obwohl der Bauer diese längst abgeschafft hatte, aber der Geruch blieb einfach.
    Der Stall war jetzt zu einer Kneipe geworden, und hier trafen sich des öfteren die Honoratioren des Ortes, um über gewisse Probleme zu reden.
    Das war besser als in der Kneipe, da blieb man unter sich. Für Bier und Schnaps wurde ebenfalls gesorgt, und Bänke und Tische waren ebenfalls vorhanden.
    An einem der Tische saßen drei Männer. Das normale Licht hatten sie nicht eingeschaltet. Helligkeit gaben vier Kerzen ab, deren Dochte von Feuerzungen umtanzt wurden. Sie waren auf einem Ring festgeklemmt, der aussah wie ein Adventskranz ohne Tannengrün. Die Flammen brannten sehr ruhig, denn es stand weder ein Fenster offen, noch die Tür, und vor die Scheiben hatten die drei Männer Rollos gezogen. Sie saßen schweigend zusammen, denn sie warteten noch auf eine vierte Person, auf eine Frau.
    Die allerdings ließ auf sich warten. Allmählich breitete sich Nervosität in der Runde aus. Immer öfters wurde auf die Uhren geschaut. Halb ausgesprochene Kommentare wurden dann und wann wieder verschluckt. Hin und wieder erklang ein Räuspern. Manchmal war auch ein schwerer Atemzug zu hören.
    Die drei Männer machten keinen lockeren oder glücklichen Eindruck. Sie sahen aus, als litten sie unter einer schweren Bürde oder Last, hielten die Köpfe gesenkt und starrten mit leeren Augen in die vier Flammen.
    Mal schabte eine Hand über den Tisch, dann wischte jemand Schweißperlen von seiner Stirn.
    »Wann kommt sie?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Sie hat es versprochen.«
    »Ja, klar.«
    »Es ist wieder in der Nähe.«
    »Hör auf!«
    »Warum?«
    »Hör auf! Es ist schon genügend Unheil angerichtet worden. Und wir müssen mitmachen.«
    »Das haben wir uns selbst eingebrockt.«
    »Stimmt, aber wer konnte denn wissen, daß sich Menschen derartig verändern? Wir haben mitgespielt, wir haben uns die Suppe auf den Teller schenken lassen und müssen sie jetzt auslöffeln. Das alles ist auch unsere Schuld.«
    »Wir hätten uns damals wehren sollen«, flüsterte jemand. »Aber wir waren zu feige.«
    »Du auch.«
    »Ja, ich schließe mich ein. Meine Güte, wenn ich daran denke, was ich meinen Schülern über das Leben mit auf den Weg gebe - und mein eigenes Verhalten betrachte, dann komme ich mir wirklich vor wie ein Schwein. Ja, wie ein Schwein.«
    Einer lachte. Nur kurz und abgehackt. »Was immer wir getan haben, es ist jedenfalls einmalig. Das gibt es auf der gesamten Welt nicht. Daran solltet ihr euch auch gewöhnen.«
    »Das versuchen wir ja.«
    »Und jetzt kehrt es zurück wie ein Bumerang.«
    »Psst!« zischte der Mann, der mit dem Rücken zum Fenster saß. »Da war etwas.«
    »Was denn?«
    »Sie kommt, glaube ich…« Blitzartig verstummte das Gespräch.
    Plötzlich saßen die drei Männer wie Statuen auf ihren Plätzen. In ihren Gesichtern regte sich nichts. Daß sie trotzdem aussahen, als würde sich darin etwas bewegen, lag an den scharf konturierten Schatten, die hin und wieder über ihr Gesicht huschten, wenn sich die vier Flammen leicht bewegten und ein Muster schufen.
    Die Männer lauschten. Tatsächlich tat sich draußen etwas. Sie hörten die Schrittgeräusche, und dann kratzte etwas in Schloßhöhe an der Tür.
    Einen langen Atemzug später wurde die Tür aufgedrückt. Es entstand ein Spalt, der breit genug war, um von einer Frauengestalt ausgefüllt zu werden.
    Noch ein großer Schritt, dann hatte Susanne Müller den ehemaligen Kuhstall betreten. Sie schloß die Tür sofort hinter sich und trat langsam auf den mit drei Männern besetzten Tisch zu, die sich fast gleichzeitig nach der Frau umgedreht hatten. Sie bewegte

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