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0984 - Griff aus dem Dunkel

0984 - Griff aus dem Dunkel

Titel: 0984 - Griff aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geheuer. Die haben komische Sachen erlebt.«
    »Davon hat Johnny nie erzählt.«
    »Weil er nicht durfte. Aber alle wissen es. Du auch, Tim.«
    »Klar.«
    Da Tim schwieg, schaute sich Mike um. Er zog seine blaue Jeans hoch und fummelte am Kragen der Stoffjacke, die rote und schwarze Querstreifen zeigte. Mike war der Typ Aufreißer. Auf seine dunklen Augen und auf das nette Lächeln fielen die Mädchen scharenweise herein, doch an diesem Abend war ihm das Lachen vergangen. Ihm war unheimlich geworden, und Tim erging es ebenso.
    »Dann laß uns wenigstens zu den Fahrrädern gehen.«
    Damit war Mike einverstanden. Einen letzten Blick warfen sie noch durch das Foyer, das sich immer mehr leerte. Von Johnny und auch von seiner Mutter und dem fremden Mann sahen sie nichts. Sie waren im Kinosaal verschwunden.
    Schweigend machten sich die Jungen auf den Weg. Sie gehörten zu den letzten Personen, die das Kino verließen, aber sie ließen sich schon Zeit dabei, denn auch draußen schauten sie sich nach Johnny um, ohne ihn allerdings entdecken zu können. Er war drinnen und auch draußen verschwunden.
    Mike stellte den Kragen seiner Jacke hoch, weil ihm plötzlich kalt geworden war. Er fürchtete sich auch, ging schnell weiter, um den dunklen Platz zu erreichen, wo zahlreiche Räder abgestellt waren. Unter anderem auch ihre beiden. Johnnys Rad dagegen war nicht da.
    »He«, sagte Mike. »Das ist ein Ding. Johnny hat es geholt. Er ist damit verschwunden!«
    Tim war sich nicht so sicher. »Meinst du?« fragte er nur.
    »Was soll denn anders gewesen sein?«
    »Das hätte man auch stehlen können.«
    »Und unsere beiden hat der Unbekannte stehenlassen?«
    »Ja, warum nicht?«
    Mike tippte gegen seine Stirn, während er den Schlüssel ins Schloß schob. »Das glaubst du doch selbst nicht. Mach dir nichts vor.«
    Auch Tim löste das Schloß. »Warum sollte Johnny denn losgefahren sein, ohne uns Bescheid zu geben? Er hat ja nicht mal gesagt, daß er weggeht.«
    »Vielleicht ist ihm schlecht geworden.«
    »Ich hätte das gesagt.«
    »Ja, du Tim, aber du bist nicht Johnny. Wir haben doch vorhin von dieser komischen Familie gesprochen. Da passieren immer seltsame Dinge. Das bleibt auch an Johnny hängen.«
    Tim überlegte. Er stieg noch nicht in den Sattel. Sein Blick glitt hinüber zum Kino. »Ob wir nicht doch auf Mrs. Conolly warten und ihr sagen sollen, daß Johnnys Rad nicht hier ist?«
    »Nein, wir rufen sie an. Johnny ist zu Hause.«
    »Wettest du darauf?«
    Mike grinste verlegen. »Fast, möchte ich sagen.«
    »Ich auch nicht.«
    »Dann laß uns endlich fahren.«
    Tim hatte noch einen Einwand. »Fahren ist gut. Welchen Weg sollen wir nehmen?«
    »Den kürzesten.«
    »Ehrlich?«
    »Warum nicht?«
    Tim senkte seine Stimme. »Weil der am Friedhof vorbeiführt. Kann ja sein, daß es da nicht ganz geheuer ist.«
    Mike schüttelte den Kopf. »Du spinnst, ehrlich. Das kann doch nicht dein Ernst sein.«
    »Wieso nicht?«
    »Da sind wir doch immer hergefahren, wenn wir es eilig haben.«
    Tim hob die Schultern. »Das ist auch wahr. Da aber war Johnny nicht verschwunden.«
    Mike knuffte den Freund gegen die Schulter. »Was meinst du denn damit?«
    »Nichts, nur so.«
    »Hast du Schiß?«
    »Nein, habe ich nicht. Nur so ein Kribbeln - oder ein komisches Gefühl.«
    »Dann fahr doch einen anderen Weg!«
    Das hätte Tim auch gern getan. Auf der anderen Seite aber wollte er vor Mike nicht als Feigling dastehen. Außerdem hätte sich sein Verhalten in der Klasse herumgesprochen. Und zum Gespött der Schüler wollte Tim auch nicht werden.
    »Gut«, erklärte er gegen seine innere Überzeugung. »Wir fahren am Friedhof vorbei.«
    »Und bestellen den Toten schöne Grüße«, erklärte Mike, als er sich auf sein Rad schwang.
    Tim konnte über diese Bemerkung nicht mal grinsen…
    ***
    Zuerst war Johnny nur gerannt! Einfach weggelaufen. Er wußte nicht mal, wohin er gelaufen war. Er hatte sich durch die hinteren Regionen des Grundstücks bewegt, auf dem das Kino stand, und er war es auch nicht, der aus eigener Kraft lief. Immer wieder spürte er seinen unsichtbaren Begleiter, der ihn leitete und sogar dafür sorgte, daß er trotz der tiefen Dunkelheit nicht stolperte und hinfiel.
    Dann hatte Johnny einen Bogen geschlagen und war schließlich an den Platz gelangt, wo er sein Rad abgestellt hatte. Es stand bei den Rädern, die auch Tim und Mike gehörten, und alle drei fand er noch vor.
    Johnny stoppte neben den Fahrrädern mit keuchendem Atem. Er

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