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0984 - Griff aus dem Dunkel

0984 - Griff aus dem Dunkel

Titel: 0984 - Griff aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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plötzlich kehrte in den starren Körper wieder das Leben zurück.
    Die nackte Imelda bewegte sich!
    Es fing mit einem Zucken des rechten Fußes an. Dann schlug sie plötzlich die Augen auf, starrte zur Decke, unter der die Dunkelheit schwamm, und Bill sah wieder die schwarzen Pupillen in den weißen Augen.
    Es gab Licht. Von einer Lampe unter der Decke floß es herab und bildete ein graues Dreieck, dessen Stärke wieder mehr verflachte, je breiter es wurde.
    Imelda lag im Licht, und Imelda verzog den Mund zu einem Lächeln, was Bill überhaupt nicht paßte. Er konnte sich vorstellen, daß diese Person etwas gesehen oder erreicht hatte, was ihm verborgen geblieben war, und es mußte mit seiner Familie zusammenhängen.
    Mit seiner Ruhe war es vorbei. Er rutschte auf dem Stuhl nach rechts.
    Das Krokodil bewegte sich nicht mehr. Jetzt hatte Imelda wieder das Kommando übernommen.
    »Du bist noch da!« flüsterte sie.
    Bill hatte lange nicht gesprochen. Er muße sich die Kehle erst freiräuspern, bevor er eine Antwort gab. »Warum sollte ich weggehen? Hier gefällt es mir.«
    Sie lachte leise. »Hör auf zu lügen! Du hast Angst gehabt. Nicht nur vor meinem Krokodil, sondern auch davor, was mit deiner Frau und vor allen Dingen mit deinem Sohn passiert sein könnte.«
    »Das gebe ich gerne zu.«
    »Blut!« flüsterte Imelda. Mehr sagte sie nicht, aber sie hatte Bill damit böse überrascht.
    So wie er mußte sich jemand fühlen, der auf dem elektrischen Stuhl sitzt und auf die Hinrichtung wartet. »Wieso Blut?« flüsterte Bill.
    »Ich sah es. Es breitete sich aus. Er ist tot. Ich habe es geschafft. Zum erstenmal habe ich es geschafft.«
    Bill blieb das Herz stehen. »Tot?« wiederholte er. »Wer, zum Teufel, ist tot?«
    »Einer, der in den Waschraum kam.«
    »Wieso?«
    »Nicht dein Sohn!«
    Erleichterung durchflutete den Reporter. Imelda sah es ihm an, aber sie gab ihm gleich einen Dämpfer. »Es muß nicht bedeuten, daß Johnny überleben wird. Ich habe mit ihm gespielt. Ich werde auch weiterhin mit ihm spielen und ihn das tun lassen, was ich will.«
    »Wie meinst du das?«
    »Er gehört mir.«
    »Nein, er ist…«
    »Reg dich nicht auf, Bill. Denk an deinen Job und daran, was dich hergeführt hat. Du bist gekommen, um über mich zu schreiben. Das kannst du, ich habe es dir erlaubt, aber es soll ein sehr gut recherchierter Bericht werden, der die Wahrheit präsentiert.«
    Bills Gesicht glich einem Stück Fels. Es war maskenhaft und grau.
    »Welche Wahrheit verlangst du?«
    »Ich werde ihn führen.«
    »Welche Wahrheit?«
    »Er wird das tun, was ich will, Bill Conolly. Er kann nicht mehr anders. Ich werde mich wieder zurückziehen. Mein Körper wird hier liegenblieben, aber ich lasse den anderen dort existieren, wo sich dein Sohn befindet, und das bis zum bitteren Ende.«
    Das Herz des Vaters klopfte wahnsinnig schnell. Bill ahnte schon, was dieser Ausdruck bedeutete, aber er wollte Gewißheit haben und fragte danach.
    »Ruhig, Bill«, flüsterte die Schamanin. »Du mußt ruhiger werden.« Sie richtete sich auf. »Das bittere Ende soll gleichzeitig das Ende deines Artikels werden und meine Macht bcweisen, denn du selbst wirst dann über den Tod deines Sohnes schreiben.«
    Das war es. Genau darauf hatte diese verdammte Frau hinausgewollt.
    Bill war für die folgenden Sekunden so perplex, daß er nichts mehr unternehmen konnte. Die Worte brannten in seinem Gehirn wie kleine Feuerzungen. Jeder Buchstabe war zu einer Flamme geworden. Hitze trieb ihm die Röte ins Gesicht, während Imelda ihn spöttisch anlächelte.
    Dieses Lächeln, verbunden mit dem Wissen über das Vorhaben der Schamanin, ließ den Reporter durchdrehen. Er konnte den Schrei nicht mehr zurückhalten. Während er aufbrüllte, schnellte er hoch, und auch Imelda bewegte sich.
    Sie bewegte sich genau in Bills Griff hinein, der seine Hände um ihre Kehle schloß. »Du wirst meinem Sohn nichts tun! Ich werde dich sonst eigenhändig erwürgen. Ich drücke zu, bis du tot, tot, tot bist, verdammtes Killerweib!«
    Bill schrie.
    Der Schmerz raste durch seinen Kopf. Das Flattern des Raben hatte er nicht gehört, aber den Biß spürte er wohl. Der lange Schnabel hatte auf ihn eingehackt. Die Kopfwunde brannte wie Feuer.
    Bill ließ den Hals der Frau los, die nach Luft schnappte und dabei röchelte.
    Er sprang in die Höhe und drehte sich. Das Krokodil hatte sich nicht bewegt, aber es lauerte und befand sich in einer perfekten Startposition.
    Bill fuhr mit der rechten

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