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0984 - Tränenwelt am Abgrund

0984 - Tränenwelt am Abgrund

Titel: 0984 - Tränenwelt am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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letztes Zittern, dann krachte der mächtige Leib, wo er stand, zu Boden. Eine Staubwolke stieg auf.
    Asmodis stieß einen Triumphschrei aus und reckte das Schwert, von dem es gelb tropfte, in den wolkenlosen Himmel der Sonne entgegen.
    Die Todeswüste hatte schließlich einen Ruf zu verlieren. So hatte er nicht vor, die Expedition völlig ungeschoren davonkommen zu lassen. Das erste Opfer durfte nun also bereits beklagt werden. Weitere würden mit Sicherheit folgen. Und er selbst hatte den Harka eine Kostprobe davon gegeben, wie es der Abenteurer Siid geschafft hatte, durch diese an sich unbezwingbare Wüste zu kommen.
    Asmodis winkte mit beiden Armen und holte die STYGIA auf Grund. Ein aus Sand geformtes Seil flog über die Reling. Er hangelte sich daran hoch und wurde, zurück auf Deck, von den Soldaten als Held gefeiert. Auch Fran und Eupha, die das Drama mitbekommen hatten, beglückwünschten Siid zu seiner Heldentat.
    Einen weiteren Tag später änderte sich die Landschaft. Üppige Vegetation überzog plötzlich den Boden, die Harka konnten sich an der grünen Pracht nicht sattsehen. Dann kam das Meer. Azurblau und riesig. Es löste bei den Sandformern, die nur wenig Wasser benötigten und es aus Oasen gewannen, blankes Entsetzen aus.
    Vor allem, als die STYGIA über das Ufer hinaus schwebte.
    ***
    Seit Kurzem hing die STYGIA über der Mach’uu-Welt, einem riesigen Kontinent auf der Nordhalbkugel des Sandformer-Planeten. Ausgedehnte Wolkengebiete verwehrten den Harka, die über dem Wasser einen weiteren Soldaten und eine Rätin durch den von Asmodis gesteuerten Angriff von Seeungeheuern verloren hatten, immer wieder den Blick auf die Oberfläche. Sie empfanden das Land als derart fremdartig, dass sich einige Räte weigerten, auch nur einen Fuß darauf zu setzen.
    Asmodis grinste amüsiert und warf ebenfalls einen Blick in die Tiefe. Im Gegensatz zu den Sandformern konnte er problemlos durch die Wolken blicken. Er sah fast ausschließlich von dichtem, grünblauem Wald überzogenes Land, das keine nennenswerten Gebirge aufwies. Dafür gab es jedoch immer wieder bis zu sechshundert Meter hohe Hügel, die sich über viele Quadratkilometer erstreckten und zum Teil miteinander vernetzt waren.
    »Unglaublich«, staunte Minister Fran, als sein Blick dann doch einmal durchdrang. »Sind das die… die Ur-Mach’uu?«
    Asmodis nickte.
    »Die sehen ja wirklich ganz anders aus als unsere«, stellte Eupha fasziniert fest. »Nicht wie Spinnen. Eher wie wir. Na ja, so ungefähr.«
    Aufrecht gehende, irdischen Ameisen ähnelnde Geschöpfe waren zu Hunderttausenden damit beschäftigt, dreiundzwanzig neue Hügel zu erbauen, die sich noch völlig kahl und rotbraun aus dem Dschungel erhoben. Zwischen den neuen Hügeln existierte eine Art Straßensystem, auf dem die etwa ein Meter dreißig großen Ur-Mach’uu Material transportierten. Und zwar in seltsamen, zweirädrigen Karren, die sie selbst zogen.
    »Seht ihr diese gigantische Hügelanlage dort unten?«
    Die Blicke der Sandformer folgten Asmodis’ ausgestrecktem Arm.
    »Das ist die weitaus größte des Kontinents, eine Stadt, die die Mach’uu Mar’uun nennen.«
    »Warst du schon einmal in Mar’uun?«, wollte Minister Fran wissen.
    Asmodis grinste. »Ja. Aber inkognito. Weil ich in meiner wahren Gestalt zu viel Aufsehen erregt hätte, bin ich in den Panzer eines Ur-Mach’uu geschlüpft.«
    »Wo hattest du den her? Und wie soll das gehen?«
    Asmodis erstickte das plötzlich auftauchende Misstrauen des Ministers und der Rätin mit einem kleinen Magiestoß im Keim.
    »Und wie hast du dich mit den Ur-Machuu verständigt?«, wollte Eupha wissen.
    Das wiederum konnte der Erzdämon schlüssig erklären. »Kein Problem. Wir sind alle magische Wesen, die Ur-Mach’uu genau wie wir. Die Übersetzung klappt automatisch.«
    »Nun gut. Und was müssen wir über die Ur-Mach’uu noch wissen, Siid?«
    »Zuerst einmal: Die Ur-Mach’uu sind, wie ich bereits sagte, wesentlich intelligenter als die, die ihr kennt. Sie haben auch eine stärkere Magie und benutzen Schusswaffen. Allerdings reichen ihre magischen Kenntnisse bei Weitem nicht an unsere heran. Da sind wir Sandformer ihnen doch noch um Einiges überlegen.«
    Asmodis lächelte maliziös. Er wusste, dass die Harka solche Worte gerne hörten. Und schon fuhr er fort: »Das hauptsächliche Leben spielt sich in den Hügeln ab, die Ur-Mach’uu, die ihr draußen bauen seht, sind Arbeiter. Wenn ich das damals richtig verstanden habe, leben

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