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0986 - Das Ende der Sternenstadt

Titel: 0986 - Das Ende der Sternenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Baum.
    So ging es einige Male um die Lichtung herum. Das unvernünftige Ungetüm mußte einen bemerkenswert widerstandsfähigen Schädel besitzen, daß es sich so oft immer wieder sehr schnell erholte. Schließlich aber war das Maß voll, und Thezeins Gegner sank mit einem leisen Seufzen in sich zusammen.
    „Das hast du nun davon", bemerkte der Spaltling und trat furchtlos hinter seiner Deckung hervor.
    Er sah eine der riesigen Pranken auf sich zukommen und sprang mit einem Schrei des Entsetzens hinter den Baum zurück. Das Ungeheuer, rasend vor Zorn und Enttäuschung, schnellte vom Boden hoch und vergaß dabei, daß der Baum inzwischen nicht etwa aus dem Weg gegangen war.
    Diesmal blieb Thezein respektvoll in Deckung und wartete, bis er ganz sicher war, daß dieses unsympathische Wesen ihm keine neue Falle stellte. Dann schlich er sich in entgegengesetzter Richtung davon.
    An Meditationen war in dieser Nacht nicht mehr zu denken. Er war verwirrt und ratlos und fragte sich verzweifelt in was für einen sonderbaren Lebensbereich er da geraten war. Am besten verließ er diese Gegend auf dem schnellsten Weg.
    Er trabte unruhig durch den finsteren Wald und überlegte, wie er seine Flucht am besten bewerkstelligen konnte. Er mußte unter den Bäumen hervor, das war das erste. Wenn er Glück hatte, entdeckte er während der nächsten dunklen Phase einen anderen Lebensbereich, zu dem er sich hinüberziehen konnte - besser wäre es allerdings gewesen, er hätte eine Brücke gefunden, denn der Sprung über den Abgrund war ohne eine solche Leitstrecke ein großes Risiko.
    Er war so sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, daß er die Lichter fast zu spät bemerkte. Als er sie endlich sah, trennten ihn nur noch vier oder fünf Baumstämme von der hell beleuchteten Lichtung.
    Die Begegnung mit dem Ungeheuer war ihm eine Lehre gewesen. Er warf sich sofort zu Boden und lauschte regungslos - und da vernahm er die Stimmen.
    Es waren die Stimmen von Bürgern, daran gab es gar keinen Zweifel. Aber sie klangen dennoch seltsam.
    Sie schwankten in der Höhe auf und ab und verwoben sich miteinander auf ganz eigentümliche Weise.
    Die Bürger auf der beleuchteten Lichtung sangen!
    Thezein lag da wie vom Donner gerührt. Auch in der Ebene der Schnellfüßigen kannte man gewisse Formen der Musik, da sie sich hervorragend dazu eigneten, viele Bewußtseine bei der Med,itation auf ein gemeinsames Ziel auszurichten. Aber diese Musik kam aus Kristallen, die schon uralt waren und die einmal eingegebenen Tonfolgen wohl noch nach Tausenden von Jahren wiedergeben würden, sobald sie dazu aufgefordert wurden. Schon zu der Zeit, als Thezein noch seiner ersten Verschmelzung entgegenfieberte, hatte kein Bürger sich mehr mit der Erz eugung von Musik abgegeben.
    „Sie singen!" murmelte Thezein fassungslos. „Sie erzeugen diese Töne selbst."
    Die Konsequenzen, die sich daraus ergaben, waren so atemberaubend, daß Thezein sich wie in Trance erhob und auf die Lichtung zuging.
    Wenn sie sich nicht scheuten Töne zu erzeugen, die nicht mit der Meditation oder der gelehrten Diskussion zusammenhingen - würden sie dann nicht auch jemanden akzeptieren, der Statuen formte?
    Die Begegnung mit dem Ungeheuer war vergessen. Eine so unfaßbare Freude stieg in Thezein auf, daß er zu rennen begann. Er erreichte den letzten, riesigen Stamm, der ihn von der großen Lichtung trennte, und hielt inne, starrte auf Gestalten, die dort umeinandertanzten, große, schlanke, biegsame Wesen, deren kupferfarbene Haut im Licht glänzte. Sie stampften den Boden mit ihren nackten Füßen, und ihre Arme zuckten ekstatisch, während sie die Köpfe zurückwarfen, daß ihnen das lange, violette Haar fast bis auf die Fersen fiel. Und dabei sangen sie ein Lied, das es seit Tausenden von Jahren nicht mehr geben sollte.
    „Bürger von Ysch!" sagte Thezein fassungslos. „Wie haben sie ihre Gestalt zurückgewonnen?"
    Aber noch während er zu sich selbst sprach, wußte er es - sie hatten sich von den Komponenten getrennt, hatten beharrlich alles aus ihren Körpern entfernt, was sie einst aufgenommen hatten, und hatten es freigegeben.
    Darum existierte dieser erstaunliche Wald. Darum gab es hier nicht nur die riesigen Bäume und die Gräser und Blumen und unzähligen anderen Pflanzen, sondern auch die kleinen Tiere. Und das Ungeheuer?
    Thezein wußte es nicht. Es war ihm auch gleichgültig. Er rannte auf die Bürger zu, um an ihrem Tanz teilzunehmen, stemmte seine kleinen Hufe fest in den

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