Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0987 - Asmodis' Retter

0987 - Asmodis' Retter

Titel: 0987 - Asmodis' Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich und Manfred H. Rückert
Vom Netzwerk:
immer noch die abgebrochene Dolchspitze in seiner Brust. Sie trotzte allen seinen Versuchen, sie zu entfernen.
    Beide Gosh versuchten regelrecht, sich darin zu überbietèn, ihm Vorhaltungen zu machen. Keine seiner Erklärungen wollten sie gelten lassen.
    »Wir waren uns doch darin einig, dass wir nur wenige Keimträger erschaffen wollten«, schimpfte Surrosh. Der Anführer der Gosh unterbrach wegen Jefrashs Fehler sogar das Suchen und Zitieren alter Zaubersprüche. »Wir wollten nicht noch einmal ein solches Szenario wie in Abruceta schaffen, sondern erst langsam alles aufbauen, damit wir nicht mehr so leicht aufzufinden sind.«
    »Mir blieb doch gar nichts anderes übrig, als…«
    »Noch sind wir nicht so stark wie früher, dass wir gegen jeden Feind bestehen können«, hielt ihm Kenresh vor.
    »Ach? Und was hättest du an meiner Stelle gemacht?«
    »Ich hätte mich den Menschen nicht gezeigt. Es hätte gereicht, einem von ihnen die Lebensenergie zu entziehen.«
    Jefrash ballte die Hände zu Fäusten. Er wusste, dass seine Begleiter recht hatten. Aus diesem Grund trafen ihn auch die Vorwürfe tiefer, als er sich selbst eingestehen mochte.
    »Ich wollte alle zu Keimträgern für uns machen«, stieß er hervor. »Das hätte auch geklappt. Aber woher sollte ich wissen, dass ihr Anführer einen geweihten Dolch besitzt? Hier, seht, meine Wunde hat sich noch nicht geschlossen, obwohl die Selbstheilungskräfte immer noch arbeiten.«
    Er hielt beide Fäuste gegen den bleichen Brustkorb gepresst. Dazwischen konnten seine Brüder deutlich den schwarzen Schlitz sehen, den Muammars Dolch geschaffen hatte. Ein dünner Faden getrockneten schwarzen Blutes zog sich etwa fünfzehn Zentimeter den Oberkörper des Gosh herunter.
    »Aber der Höhepunkt von allem ist, dass du die beiden Kamelreiter beeinflusst hast, kurz bevor dieser Zamorra auf sie traf«, hielt ihm Surrosh vor.
    »Ich habe sie deswegen aus der Beeinflussung entlassen«, verteidigte sich Jefrash.
    »Aber du hast sie dann gezwungen zu fliehen, als eine Befragung drohte«, fauchte Kenresh.
    »Sie können nichts über uns verraten, denn sie wissen noch nichts von uns.« Surrosh klang äußerst zornig. »Nicht so wie die Keimträger, die uns berichteten, dass die drei anderen Menschen mit dem… Auto kamen und verdächtig langsam um die eine Seite des Gebirges fuhren. Gerade so, als suchten sie etwas. Den Keimträgern hätte der Träger der Silberscheibe die Wahrheit entreißen können. Aber doch nicht den Kamelreitern!«
    Er schnappte das Wort Auto erst vor kurzer Zeit auf, ihm waren Begriffe wie Flugzeug oder Geländewagen noch neu. Zu Beginn ihrer Flucht bezeichnete er mechanische Fortbewegungsmittel noch als »Wagen ohne Pferde«. Mit der Silberscheibe meinte er natürlich Merlins Stern.
    »Du benimmst dich in den letzten Tagen nicht so, wie wir es erwarten«, sagte Kenresh, und für Jefrash klang es wie eine Drohung. »Jetzt ist erst einmal wichtiger, dass der Mann mit der Silberscheibe wieder verschwindet. Danach müssen wir über Konsequenzen aus deinem Verhalten reden.«
    »Wenn wir uns ruhig verhalten, werden die drei Ankömmlinge sicher bald verschwinden«, hoffte Jefrash. »Sie können nicht wissen, dass wir uns hier befinden. Woher sollten sie von diesem Tempel erfahren haben?«
    Er konnte nicht wissen, dass sich Zamorra schon einmal im Tempel des Amun-Re aufgehalten hatte, damals, kurz nach dem Tod des Erzmagiers.
    »Wir sind mächtiger als sie, dennoch sollten wir vorsichtig sein«, gab Kenresh zu bedenken. »Wir sind nur zu dritt. Die geistige Verbindung, die wir nach unserer Flucht zu den letzten unterentwickelten Mitgliedern unseres Volkes in Abruceta hatten, ist abgerissen.«
    »Du kümmerst dich darum, dass die Ankömmlinge nicht den Weg in den Tempel finden«, befahl Surrosh. »Halte dich dabei zurück. Wenn nötig, töte die beiden Reiter, die du zu Keimträgern machen wolltest. Aber gegen die Silberscheibe wirst du keine Chance haben.«
    Jefrash verschwand, ohne ein Wort der Bestätigung zu sagen.
    Surrosh wandte sich an Kenresh.
    »Manchmal habe ich das Gefühl, dass es ein Fehler war, hierher zu kommen«, gestand er. »Auf der einen Seite ist der Tempel perfekt für uns, dennoch sollten wir einen anderen Ort zum Ausweichen suchen.«
    »Lemuria gibt es leider nicht mehr, sonst könnten wir dort Unterkommen«, sagte Kenresh. »Also müssen wir einen Ort finden, der der alten Heimat am nächsten kommt.«
    »Lemuria?«, fragte Surrosh, es hörte sich

Weitere Kostenlose Bücher