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0988 - Das Labyrinth von Eden

0988 - Das Labyrinth von Eden

Titel: 0988 - Das Labyrinth von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Doyle
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hat. Vielleicht war sie auch schon von Anfang an Bestandteil ihrer Gabe und es ist nur niemandem aufgefallen.«
    »Du willst sagen, sie kann Kaputtes verschwinden - und es als voll funktionstüchtig wieder erscheinen lassen?«
    »So stellt es sich mir dar. Und wenn ich in diesem Licht betrachte, was sie mit dir getan hat, als du sterbenskrank von ihr ins Château befördert wurdest - oder als sie sich selbst von dem Bösen in ihr säuberte -, dann würde ich sogar noch einen Schritt weitergehen und behaupten: Es beschränkt sich nicht allein auf Gegenstände, sondern auch auf Lebendiges, das…«
    »… krank ist und von ihr geheilt wird«, vollendete Nicole für ihn. In ihren Augen blitzte es auf. »Wenn ich das so höre, würde ich mir wünschen, dass du recht hast. Die Aussichten und Möglichkeiten, die sich daraus ergäben, wären… wunderbar!«
    Er lauschte in sich und wartete darauf, dass sich auch bei ihm vorsichtiger Optimismus einstellte, was Carries Entwicklung anging.
    Aber alles, was er fand, war Skepsis.
    Und Sorge um das neueste Mitglied ihrer große Familie.
    10.
    Eden
    Von einem Schritt auf den anderen überkam Nele ein Gefühl, wie sie es in all den Jahrhunderten noch niemals erlebt hatte.
    Hinter der nächsten Biegung des Ganges stoppte sie, als wäre sie gegen eine unsichtbare Wand gelaufen.
    »Was ist?«, fragte Paul, der an ihrem ganzen Verhalten ablesen konnte, dass sie von etwas aus der Bahn geworfen worden war - im wahrsten Sinne des Wortes.
    »Ich… weiß nicht…«
    Plötzlich wechselte die Ansicht des Ganges. Die kränkliche Patina, mit der die reliefartig verzierten Wände überzogen waren, verschwand und wich einer Oberfläche, die wie geschliffener Edelstein funkelte.
    Spätestens ab dem Moment wusste Nele, was passiert war - nur nicht, warum.
    »Wir sind herausgeworfen worden.«
    »Woraus?«
    »Aus dem Schutz, den meine Gabe zu erzeugen vermag.«
    Paul wurde bleich. »Das heißt, wir präsentieren uns wie auf dem Silbertablett?«
    Sie nickte, während sie verzweifelt versuchte, sich und ihn wieder auf jenes Level einer Para-Realität zu heben, auf dem sie für Außenstehende unangreifbar waren.
    Doch die beklemmende Atmosphäre des Gangs kehrte nicht zurück. Die Illusion, die Verstand und Sinne täuschte, blieb bestehen.
    »Wir müssen hier weg!« In Pauls Stimme schwang Panik.
    »Leichter gesagt als getan«, erwiderte Nele. »Erinnere dich, in wie viele Sackgassen wir unterwegs gelaufen sind. Der Rückweg wird nicht leichter. Und selbst wenn wir aus dem Gangsystem herauskämen, was hätten wir damit gewonnen?«
    »Du musst dich konzentrieren«, drängte er. »Wichtiger als alles andere ist, dass wir wieder unter deinen Tarnschirm kommen. Wenn uns die Schrecken jetzt aufspüren…«
    Er verstummte.
    Auch Nele fühlte den Luftzug, der sie herumwirbeln ließ.
    Wie aus dem Nichts standen mehrere heuschreckenartige Eden-Bewohner vor ihnen.
    Paul fluchte.
    Nele umfasste seine Hand so fest, dass es ihr und ihm wehtat. Gleichzeitig fokussierte sie ihr Denken nur auf eines: Sie wollte unsichtbar sein!
    Im nächsten Moment fühlte sie sich hochgehoben und von Paul fortgerissen.
    Die Verzweiflung wegen ihres Versagens legte sich wie ein Schatten auf ihre Seele.
    Und dann wurden sie in entgegengesetzte Richtungen davongetragen. Etwas bohrte sich wie ein Dorn in Neles Nacken. Sie verlor das Bewusstsein.
    ***
    Als sie zu sich kam, war sie allein mit einer Schrecke.
    Sie standen an einem lichtdurchfluteten Ort, dennoch hatte Nele das sichere Empfinden, dass damit schon die Täuschung begann.
    Ersetze Licht durch Dunkelheit -dann kommt es der Realität wahrscheinlich näher.
    »Du denkst quer, das gefällt Uns.«
    Die Stimme des Insekts war wie das Zirpen einer Grille - nur dass die Töne tatsächlich aus dem Maul zu kommen schienen. Sie war gewinnend - und mehr brauchte es nicht, um Neles innere Abwehr einzuschalten.
    »>Uns    »Ich bin viele«, sagte die Schrecke. »Ich kann jeder sein. Dies ist mein Reich.«
    »Dein Wille geschehe. Amen«, rutschte es Nele heraus.
    »Wie ich schon sagte: eine Querdenkerin. Erstaunlich. Inspirierend.«
    »Was sollte das gerade heißen: Du kannst jeder sein?«
    Die Schrecke lachte. »Wir heißen Cahhjwa.«
    »>Wir< jetzt wieder? Du meinst dein Volk? Ihr nennt euch Cahhjwa?«
    »Wir«, sagte das Wesen, ohne konkreter zu werden. »Du hast Uns warten lassen. Wir rechneten schon früher mit

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