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0988 - Die Magnetfrau

0988 - Die Magnetfrau

Titel: 0988 - Die Magnetfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewesen, aber sie waren sich ziemlich sicher gewesen, Celia zu einem anständigen Menschen zu erziehen. Was ihnen ja auch gelungen war. Die Erbanlangen hatten sie natürlich nicht ändern können. Zudem war mit den Geschickes Mächten kein ewiger Bund zu flechten, das war Grit deutlich gemacht worden.
    Die Zeit tropfte dahin.
    Der Abend war längst vorbei. Die Nacht hielt die kleine Siedlung umschlungen, in der die Waynes lebten. Fremde Geräusche drangen kaum von außen her in das Zimmer hinein. In dieser Gegend lebte man noch ruhig, und das war auch gut so. Nur ab und zu hörte die Frau die Geräusche eines anfahrenden Autos, wenn der eine oder andere Nachbar später zurückkehrte.
    Grit wollte alles verdrängen, aber es ging nicht. Sie konnte sich auch nicht einreden, daß dies erst der Anfang war und das dicke Ende noch nachkommen würde: Wie würde es aussehen?
    Sie wußte es nicht. Es gab keine Hinweise darauf. Es konnte zu schrecklichen Überraschungen kommen, und Grit rechnete damit, daß ihr Celia allmählich entgleiten und sie ihren eigenen Weg gehen würde.
    Wohin, das konnte niemand sagen, auch sie als Mutter nicht.
    Grit Wayne fielen die Augen zu. Nach dieser langen Phase des Wachseins schlief sie endlich ein.
    Nicht lange. Jedenfalls glaubte sie daran, als sie plötzlich wieder hochschreckte.
    Im ersten Moment schmerzten die Augen, denn da hatte sie in das helle Licht der Kugellampe geschaut. Im trockenen Mund lag der pelzige Rotweingeschmack, der Magen war übersäuert.
    Warum bin ich wachgeworden? fragte sie sich, bevor sie einen Blick auf die Uhr warf. Es war kurz nach Mitternacht, aber über den Grund des Wachseins konnte sie nur spekulieren. Es lag einzig und allein an ihrer inneren Unruhe, die einfach zu beherrschend war und den Schlaf unterbrochen hatte.
    War Celia schon zurück?
    Der Gedanke war plötzlich in ihr. Grit konnte ihm einfach nicht ausweichen.
    Er war wie eine Marter und sorgte dafür, daß Grit nicht liegenblieb.
    Sie richtete sich auf. Sitzend rieb sie ihre Augen. Das Gehirn mußte wieder klar werden, damit sie sich auch auf die Dinge konzentrieren konnte, die vor ihr lagen.
    Welche waren das?
    Grit Wayne stand auf und ging zum Fenster. Sie schaute hinaus in die dunkle Welt des Gartens. Es gab kein Licht, auch die Nachbargärten lagen im Dunkeln. Nur selten waren Lichter zu sehen. Da hatten diese Zeichnungen dann Löcher bekommen.
    Der Himmel hatte sich zugezogen. Ein breites Band aus Wolken ließ die Gestirne vergessen. Nur ein leichter Wind bewegte die schon herbstlich gefärbten Blätter der Bäume.
    Von ihrer Tochter sah Grit nichts. Um diese Zeit hätte sie eigentlich kommen müssen. Möglicherweise war sie schon zu Hause und lag in ihrem Zimmer.
    Die Frau überlegte, ob sie dort nachschauen sollte. Das hatte sie eigentlich seit langen nicht mehr getan, schließlich war Celia kein Kind mehr. Allerdings waren die Sorgen um sie in den letzten Stunden stark gewachsen, und Grit wollte ihr - wenn möglich - behilflich sein. Jedenfalls muß ich mich im Haus umschauen, dachte Grit. Die Tür des Schlafzimmers hatte sie nicht geschlossen. Vom Flur her drang noch etwas Licht in das Zimmer. Die Lampe, die dort ihr Licht abgab, stand auf einem kleinen Tisch. Sie stammte von einem Flohmarkt. Celia hatte sie an diesem Tag ausgesucht.
    Grit Wayne stand schon in der Tür, als die Stille des Hauses von einem Geräusch unterbrochen wurde. Das Aufschließen der Tür war ihr bekannt, dennoch schrak sie zusammen, weil sie es so plötzlich vernahm. Es sorgte bei ihr für einen Blutstau. Sie konnte sich nicht mehr bewegen und blieb auf der Schwelle stehen. Celia war da.
    Sie hörte das Husten ihrer Tochter. Sie vernahm die Schritte, doch den Plan, das Zimmer ihrer Tochter zu besuchen, hatte die Frau zunächst aufgegeben. Sie hielt sich zurück, löschte das Licht im Schlafzimmer.
    Das im Flur ließ sie brennen, das tat sie immer, dann stellte sie sich wieder auf die Schwelle, um zu lauschen.
    Celia war in die Küche gegangen. Aus dieser Richtung hörte Grit auch die Schritte. Selbst das leise Geräusch, mit dem Wasser in ein Glas floß, war zu vernehmen.
    Etwa eine Minute verging, dann wurde unten in der Küche und auch im Flur das Licht gelöscht. Celia zog es in ihr Zimmer. Sie ging auf die Treppe zu. Sehr bald hatte sie die Stufen erreicht. Grit hörte, daß ihre Tochter nach oben kam.
    Sie achtete dabei sehr auf Celias Schritte und wunderte sich schon darüber.
    Sie waren längst nicht so locker

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