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0989 - Das Erbe der Fremden

0989 - Das Erbe der Fremden

Titel: 0989 - Das Erbe der Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Weile war sie verschwunden, und keine der Schwestern wußte, wo sie war. Das Rätsel bleibt bestehen.«
    »Das weiß ich.«
    »Man hat Celia geholt, Meister. Und wahrscheinlich wissen Sie mehr darüber.«
    »Viel mehr.«
    Er gab es locker zu, und ich bekam plötzlich einen Schauder.
    Wenn unsere Theorien stimmten, dann stand jemand vor mir, der Celia entführt hatte. Der aussah wie ein Mensch, aber trotzdem keiner war. Der aus einer Zeit und aus einem Universum stammte, mit dem wir Menschen uns nicht identifizieren konnten.
    Ein Besucher aus dem All, der sich als Mensch ausgab und sicherlich geklont worden war.
    Wieder blickte ich ihn an. Er schien in meinen Augen die Gedanken und Schlussfolgerungen gelesen zu haben, denn er nickte plötzlich.
    Ich schluckte. Die Gewißheit, vor jemandem zu stehen, der nicht von dieser Welt war, machte mir schon zu schaffen, obwohl ich die Begegnung nicht zum erstenmal erlebte, aber damals spielten noch die Psychonauten eine Rolle oder das amerikanische Militär.
    Hier war nichts von dem.
    Hier stand ich in einer völlig normalen Disco einem Außerirdischen gegenüber, dem kein Mensch ansah, daß er zu dieser Gruppe von Spezies gehörte. Da konnten einem schon die Knie weich werden. Wenn ich das hier herausgeschrieen hätte, niemand hätte mir Glauben geschenkt. Der Mann mit der Baskenmütze wäre als skurriler Gast eingestuft worden, aber nicht als Fremdling von den Sternen.
    Er war gekommen, hielt die Trümpfe in der Hand, und er hatte etwas vor. Zunächst hielt er mich praktisch im Zaum, denn von Celia sah ich nichts. Um sie drehten sich meine Gedanken. »Was habt ihr damals mit ihr gemacht?« fragte ich leise. »Ich weiß doch, daß sie entführt worden ist. Sie haben es selbst zugegeben, aber warum taten Sie es?«
    Er hob die Schultern. Gab sich locker. Die Spannung schwand allmählich aus seinem Körper. »Wir wollten alles genau kennen lernen. Menschen waren wichtig für uns. Und Menschen werden als Babys geboren. Wenig später schon sind sie kleine Kinder. Aber es gibt da ein Zwischenstadium, und das haben wir ausgenutzt. Wir holten Celia zu uns, und wir haben sie untersucht.«
    Ich lachte ihm bissig ins Gesicht. »Ja«, sagte ich. »Sie haben sie untersucht, wie man so schön sagt. In diese Antwort kann man vieles verpacken. Was haben Sie mit dem kleinen Kind getan? Oder was haben Sie Celia angetan?«
    »Wir lernten sie kennen«, sagte er. »Alles lernten wir kennen. Das Äußere und das Innere.«
    »Sie taten ihr weh, wie?« Ich hatte die Frage bewußt gestellt, um ihn zu locken und mehr Details herauszufinden.
    »Nein, überhaupt nicht. Niemand tat ihr weh. Wir haben Geräte, von denen ihr nur träumen könnt. Sie hat nicht mal geschrien. Aber wir haben alles bekommen, was wir brauchten.«
    »Dann kam Celia zurück.«
    »Ja.«
    »Warum laßt ihr sie jetzt nicht in Ruhe? Ihr habt einen Erfolg errungen. Ihr wißt über den Körper eines Menschen Bescheid. Laßt sie doch in Ruhe.«
    »Nein, das können wir nicht.«
    »Ach – wollen Sie die junge Frau wieder zu sich holen?«
    »Das hatte ich nicht vor, aber wir haben ihr noch etwas mit auf den Weg gegeben, was ein Fehler unsererseits war und sich im Laufe der Zeit erst entwickelt hat. Dazu mußte Celia ein gewisses Alter erreichen. Erst dann kam die andere Kraft richtig durch.«
    »Ja, ich verstehe«, sagte ich langsam. »Sie ist in der Lage, wie ein Magnet zu wirken.«
    Er nickte.
    »Sie zieht Gegenstände an. Und daß ihr so etwas gelingt, das hat sie Ihrer Behandlung zu verdanken, nehme ich an. Ob es bewußt oder unbewusst geschah, weiß ich nicht, aber es ist nun mal so gewesen. Sehe ich das richtig?«
    »Sehr gut. Sie ist etwas Besonderes. Es unterlief uns wohl ein Fehler, und den müssen wir korrigieren. Wir wollen nicht, daß Menschen über sie Bescheid wissen. Wenn doch, dann muß ich alles tun, um zu verhindern, daß diese Menschen reden.«
    »Alles?« fragte ich.
    Er starrte mich an, und sein Blick war dabei noch kälter geworden.
    »Ja, alles!«
    Das ließ tief blicken, und ich wußte auch, daß es tatsächlich alles einschloß – Mord inklusive. Danach brauchte ich den Fremden erst gar nicht zu fragen, sondern sprach davon, daß einige Menschen bereits über Celia Bescheid wußten. »Es ist mir bekannt. Es macht mir aber nichts, denn ich habe bereits damit begonnen, gewisse Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen.«
    Ich wurde jetzt konkret. »Soll das heißen, daß es schon einen Toten gegeben

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