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0989 - Das Erbe der Fremden

0989 - Das Erbe der Fremden

Titel: 0989 - Das Erbe der Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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oder ein Baby. Da bist du dann für einige Tage verschwunden gewesen.«
    »Ach. Hat man Lösegeld für mich zahlen müssen?«
    »Weder die Schwester noch deine zukünftigen Eltern. Die Nonnen haben nicht erfahren, was mit dir geschehen ist. Aber es muß etwas passiert sein, davon war Schwester Larissa auch nach so langer Zeit überzeugt, und sie hat es uns gesagt.«
    Celia ging nicht darauf ein. »Bullen, die spekulieren?« höhnte sie.
    »Die sind mir neu.«
    »Bis wir den Beweis des Gegenteils haben, müssen wir das.«
    »Ihr wollt also wissen, wer mich damals entführt hat und wo ich gewesen bin? Deshalb stehen wir hier. Und ihr glaubt, daß ich mich daran erinnere, wo ich doch ein Baby oder Kleinkind gewesen bin? Jeder Mensch weiß, daß sich jemand an seine ersten beiden Lebensjahre nicht erinnern kann.«
    »Im Prinzip schon. Wir sehen dich als Ausnahme an.«
    »Da bin ich gespannt.«
    Suko sprach weiter und kam auf die fliegenden Bestecke zu sprechen. Ich hörte nur mit halbem Ohr hin, da ich mich mehr auf den Bereich des Eingangs konzentrierte, um mir die neu eintreffenden Gäste anzuschauen.
    Bisher war alles normal gewesen. Jugendliche in originellen Outfits oder verrückten Haarschnitten, gegen den der einer Yvonne noch traditionell war. So sah ich Frisuren, in die Muster oder sogar Worte hineinrasiert worden waren.
    Für hier, für diese Disco normal. Alles akzeptabel, bis auf einen Gast, der für unseren Geschmack normal aussah, aber nicht in diese Welt hineinpaßte. Nicht nur vom Alter her.
    Er war auch kein älterer Gruftie, obwohl er auf den ersten Blick den Eindruck machte. Er trug einen schwarzen Mantel, eine dunkle Baskenmütze, und zwischen Mantelkragen und Mütze stand das bleiche Gesicht wie gemalt.
    Es war bleich. Es blieb bleich, denn selbst das grüne Licht schaffte es kaum, die Farbe zu vertreiben.
    Ich glaubte nicht daran, daß sich dieser Typ verlaufen hatte. Er kam mir eher vor wie jemand, der etwas suchte. Zudem blieb er stehen und schaute sich um. Er war nicht irritiert. Er suchte einfach einen bestimmten Kontakt. Ich wurde das Gefühl nicht los, daß dieser Besucher noch etwas mit uns zu tun bekommen würde.
    Suko hatte sich auch weiterhin mit Celia Wayne unterhalten. Beide sahen den Ankömmling nicht, doch Celia spürte ihn. Sie drehte sich um, nachdem sie mitten im Satz abgebrochen hatte.
    Ich verfolgte ihre Bewegungen und sah auch das Leuchten in den Augen, kaum daß sie die dunkel gekleidete Gestalt entdeckt hatte.
    Es war ihr Erkennen, ihre Freude darüber, den anderen zu sehen.
    Die konnte sie einfach nicht unterdrücken.
    Ich tat nichts. Eine Frage verkniff ich mir. Ich wollte sehen, wie es weiterging, denn das Auftauchen dieses Mannes war sicherlich kein Zufall. Sein und Celias Besuch kamen mir wie geplant vor. Als hätten sie sich abgesprochen. Ich bedeutete Suko, ruhig zu sein, weil er sich ebenfalls über Celia wunderte. Sie hatte uns vergessen. Es gab nur den Neuankömmling, auf den sie zuging. Er freute sich ebenfalls, denn er legte seine Hände auf Celias Schultern. Trotz der Distanz zwischen den beiden kam mir diese Begrüßung schon intim vor. Beide lächelten wissend.
    »Weißt du, was das zu bedeuten hat?« fragte mich Suko.
    »Nein, noch nicht. Aber ich werde den Eindruck nicht los, daß wir bald so etwas wie eine Fortsetzung erleben.«
    »Wovon?«
    Ich hob die Schultern. »Wir werden es abwarten müssen. Hier bahnt sich einiges an.«
    Suko nickte. »Ich habe ja mit ihr gesprochen und hatte den Eindruck, als wäre sie mehr als selbstsicher. Die weiß genau, wo es langgeht, das versichere ich dir.«
    »Mir wäre wohler, wenn ich wüßte, was die beiden vorhaben. Die gehören zusammen, die haben sich hier getroffen, und sie haben ein Geheimnis.« Ich kam deshalb darauf, weil sie miteinander flüsterten.
    »Geht das gegen uns?«
    Ich hob die Schultern. »Wäre mir sogar recht, wenn es dabei bliebe. Aber ich glaube nicht daran. Es wird wohl gegen alles hier gehen.« Ich deutete auf meinen Magen. »Lach nicht, aber das komische Gefühl hat sich wieder eingestellt.« Dabei ließ ich meine Blicke durch den Raum gleiten, ohne allerdings etwas sehen zu können.
    »Kannst du das nicht präzisieren?«
    »Nein, Suko. Aber wir stehen auf einem dünnen Seil und schauen auf das Pulverfass unter uns, an dem schon die Lunte brennt. Am liebsten würde ich die Disco evakuieren.«
    »Du gehst aber hart ran.«
    Ich gab ihm keine Antwort mehr, weil sich der Unbekannte von Celia getrennt

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