0989 - Die Zukunft der Orbiter
der Menge untergegangen.
Sie wandte sich dem Ausgang zu, der zur Hauptleitzentrale führte, als ihr plötzlich eine Gruppe von AxeTypen entgegensprang. Sie prallte mit ihnen zusammen und wurde in den Schacht zurückgeschleudert.
„Was fällt euch ein?" schrie sie erregt und von plötzlicher Panik erfaßt. „Laßt mich sofort raus."
„Du weißt nicht, was du sagst", antwortete einer der Männer, während sie unaufhaltsam nach oben stiegen.
„Kennst du keine Sehnsucht?"
Er griff nach ihrem Haar und ringelte es sich um die Finger.
Sie schlug mit den Fäusten nach ihm, erreichte jedoch nur, daß er lachte und ihre Hände festhielt.
„Weißt du nicht, wer ich bin?" fragte sie wild. Ihre Stimme überschlug sich. Sie blickte nach oben. Nur noch wenige Meter trennten sie von der Menge.
„Doch. Ich weiß es", antwortete die Axe-Type und stieß sie von sich.
Lenoy schwebte in die Menge hinein, die ein schier unbeschreibliches Durcheinander bildete. Orbiter aller Typen arbeiteten sich mit Händen und Füßen voran und versuchten, den Antigravschacht zu verlassen. Ein breiter Strom von Menschenkörpern wälzte sich durch den Gang zum Hangar hin und von unten rückten Hunderte von Orbitern durch den Antigravschacht nach.
„Wer hat euch erlaubt, die Anlage zu verlassen?" schrie die Stellvertretende Kommandantin, doch niemand hörte auf sie. Rasend vor Zorn schlug sie um sich, erzielte jedoch nicht die geringste Wirkung. Zwischen zwei Tobbon-Typen drohte sie, zerquetscht zu werden, als sie auf den Gang hinausgeschoben wurde. Sie stürzte auf den Boden und klammerte sich in ihrer Angst um ein Bein einer TobbonType. Der Koloß beugte sich zu ihr herab, griff ihr ins Haar und zog sie daran hoch. Lachend stellte er sie auf die Füße.
„Wir wollen doch nicht, daß du hierbleiben mußt, Kleine", sagte er.
Lenoy blickte ihn fassungslos an. Es ging ihr nicht in den Kopf, daß irgend jemand wagte, so mit ihr zusprechen.
Wiederum wollte sie den Strom der Orbiter aufhalten, doch sie scheiterte kläglich. Niemand hörte auf sie.
Die Orbiter blickten starr geradeaus. Ihre Augen glänzten, als ob sie Fieber hätten.
Lenoy wurde mitgerissen. Sie stolperte zwischen den anderen Orbitern auf den.Hangar zu. Immer wieder drohte sie zu fallen, doch sie krallte ihre Finger in die Kombinationen der anderen und zog sich daran hoch, bis sie die Treppe erreichte.
Jetzt endlich begriff sie, daß sie sich nicht länger wehren durfte und daß es tödlich für sie sein würde, wenn sie stürzte. Daher paßte sie sich den anderen an und stieg die Treppe hoch.
Ihr war bewußt, daß sie sich mit jeder Stufe, die sie erklomm, weiter von der Macht entfernte, aber sie wußte nicht, was sie tun sollte, da sie nicht die Kraft hatte, die Orbiter in die Anlage zurückzutreiben.
*
Ein Jubelschrei ging durch die Anlage von Martappon.
Die Orbiter feierten Jen Salik als Ritter der Tiefe. Für niemanden bestand jetzt noch der geringste Zweifel, daß er den Ritterstatus zu Recht trug.
Die wichtigsten Orbiter der Anlage kamen in die Hauptleitzentrale und umringten Jen Salik.
Dieser stand dem Trubel recht hilflos gegenüber. Jen Salik war ein bescheidener Mann, der sich noch nie in den Vordergrund gestellt hatte.
„Es tut uns leid, daß wir AmtranikKeijder geglaubt haben", erklärte Shakan.
„Auf Gefühle soll man sich nie verlassen", erwiderte der Terraner leise. „Es hätte ja sein können, daß er die Wahrheit gesagt hat."
„Es gibt mir zu denken, daß er uns täuschen konnte", bemerkte Shakan. „Vorher war ich stets sicher, daß ich in der Lage bin, das Richtige zu tun. Ich habe nie eine meiner Entscheidungen in Frage gestellt. Doch nun ist alles anders geworden. Ich werde selbstkritischer sein."
„Wir wollen den Blick nach vorn richten", schlug der Ritter vor. „Es hilft uns wenig, wenn wir das beklagen, was geschehen ist, dadurch wird es nicht anders. Ich möchte eine Funkverbindung zu Quiryleinen haben."
„Sofort", erwiderte Shakan und eilte zum Funkleitstand, um den Befehl des Ritters der Tiefe weiterzugeben.
Die Orbiter lachten und schwatzten durcheinander, ohne jede Disziplin zu wahren. Jen Salik ließ ihnen das Vergnügen. Er wußte, daß keine Gefahr für die ANLAGE bestand, da Amtranik in den Tiefen des Weltalls verschwunden war. Jetzt wollte er sich zunächst eine Übersicht über die Situation in den anderen Anlagen verschaffen. Er wollte vor allem wissen, ob der Einfluß Amtraniks auf Martappon und Woornar
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