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0989 - Die Zukunft der Orbiter

Titel: 0989 - Die Zukunft der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beschränkt geblieben war. Dazu war notwendig, daß er Martappon verließ.
    Shakan drängte sich durch die Menge der Orbiter, die ständig anwuchs und die Zentrale bis auf den letzten Platz füllte.
    „Ich habe die Verbindung zu Quiryleinen", berichtete er. „Soll ich sie in eine der Kabinen legen, wo es ruhiger ist?"
    „Das ist wohl notwendig", erwiderte der Terraner, „sonst versteht er mich nicht. Hast du Quiryleinen geschildert, was hier passiert ist?"
    Shakan erschrak. Die Farbe wich aus seinem Gesicht. Betroffen bliekte er Jen Salik an.
    „Durfte ich das nicht?" fragte er.
    „Natürlich durftest du das. Wir haben keine Geheimnisse vor ihm."
    Shakan atmete erleichtert auf. Der Terraner hätte ihm gern beruhigend auf die Schulter geklopft, aber die Tobbon-Type war zu groß für ihn. So beließ er es bei einem freundlichen Lächeln. Er folgte dem Kommandeur der Wachflotte zu einer schalldichten Kabine. Von einem Bildschirm herab blickte ihn Quiryleinen an, der Kommandant der Raumflotte, die im Solsystem stand. Seine Augen leuchteten.
    „Ich wußte, daß du dich durchsetzen würdest", sagte Quiryleinen, als sich die Tür hinter Jen Salik geschlossen hatte.
    „Keijder ist ein garbeschianischer Hordenführer", erwiderte Jen Salik. „Das steht jetzt fest."
    Er lächelte flüchtig.
    „Aber damit wollen wir uns nicht aufhalten."
    „Hast du einen Befehl für mich?"
    „Allerdings. Die humanoiden Völker der Milchstraße dürfen nicht mehr belästigt werden, denn sie sind keine Garbeschianer.
    Die Orbiterflotten müssen von überall abgezogen werden und in den Sektor YEINVSF-ll zurückkehren.
    Sie sollen sich zu meiner Verfügung halten."
    „Selbstverständlich, Ritter", antwortete Quiryleinen, ohne eine Miene zu verziehen. „Der Befehl wird ausgeführt."
     
    *
     
    Der Industrielle Pierre le Servile, der etwa zur gleichen Zeit auf der fernen Erde sein Haus verließ, ahnte noch nichts von diesem Befehl.
    Er öffnete die Tür seines Gleiters und blickte zurück. Seine Frau und seine drei Kinder standen in der offenen Tür der Villa, um ihn zu verabschieden. In ihren Augen sah er keinen Vorwurf, obwohl seine Familie und er innerhalb der nächsten Tage aus den höchsten GeselIschaftsschichten der Erde in bitterste Armut stürzen würden.
    „Irgendwie werden wir es schaffen", sagte er, obwohl er keine Hoffnung mehr hatte. „Wir werden die Erde mit allen anderen verlassen und wie alle anderen auch ganz von vorn wieder beginnen. Danach werde ich einen solchen Fehler nie wieder machen."
    Seine Frau lächelte müde. Allzu oft hatte er in letzter Zeit von einer besseren Zukunft für sie alle gesprochen. Sie glaubte nicht mehr daran.
    Er stieg in den Gleiter und startete.
    Er selbst machte sich die größten Vorwürfe. Vor einem halben Jahr hatte er sich auf eine Spekulation eingelassen, weil er überzeugt davon gewesen war, daß er seine finanziellen Probleme mit einem Schlage lösen konnte, wenn die Spekulation aufging.
    Er hatte fest daran geglaubt, daß sie aufgehen würde, nachdem er mit Julian Tifflor gesprochen hatte. Die Menschen waren zur Erde zurückgekehrt. Also konnte alles nur noch bergauf gehen. Daher hatte er es als kein besonderes Risiko angesehen, auf die Hausse der Börsenkurse zu spekulieren.
    Voller Bitterkeit erinnerte er sich daran, daß er fast laut aufgelacht hätte, als er jemanden gefunden hatte, der sich auf dieses Spiel eingelassen hatte. Er hatte Aktien und andere Wertpapiere für Millionen gekauft und mit der Maßgabe wieder verkauft, daß der Käufer ihm die Wertpapiere nach den Kursen vom 3 0.10.3587 bezahlen sollte.
    Dabei war er davon ausgegangen, daß die Kurse um ein Vielfaches höher sein würden, als vor einem halben Jahr.
    Dann aber war etwas geschehen. Ein tiefgreifender Einfluß auf das wirtschaftliche Geschehen auf der Erde war unausbleiblich gewesen.
    Tatsächlich waren die Kurse an der Börse zusammengebrochen, nachdem die Orbiter ihr Ultimatum ausgesprochen hatten. Die Menschheit stand vor einer Evakuierung der Erde, und die Wertpapiere waren kaum noch das Papier wert, auf dem sie gedruckt worden waren, denn Fabriken, Hochhäuser, Sportanlagen, Forschungsstätten, Schiffe, landwirtschaftliche Produktionsgebiete, Wälder und Ländereien würden auf der Erde zurückbleiben. Ebenso die Dienstleistungsbetriebe wie Banken und Versicherungen. Nur einen verschwindend kleinen Teil der Werte, die die Menschheit auf der Erde geschaffen hatte, würden sie ins Weltall begleiten. Und

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