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0989 - Die Zukunft der Orbiter

Titel: 0989 - Die Zukunft der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf eine Plattform und brachten ihn hinaus. Sie trugen ihn in einen Raum, der sich auf dem gleichen Stockwerk befand, also dem Ausgang zum Hangar recht nahe war.
    Hier ließen sie ihn allein.
    Der Kommandant sonderte die Hornkugel aus dem Arm aus, indem er eine Offnung im Unterarm schuf. Er hörte, wie die Kugel über den Boden rollte und irgendwo anschlug.
    Er versuchte, die Hände zu bewegen, und stellte fest, daß die Paralyse allmählich nachließ. Zugleich wurde er sich darüber klar, daß noch wenigstens eine Stunde vergehen würde, bis er wieder voll handlungsfähig war.
    Bis dahin konnte Lenoy einen neuen Kommandanten programmiert und damit weitere Schwierigkeiten heraufbeschworen haben. Das wollte er verhindern.
    Nur eine einzige Möglichkeit dazu bot sich ihm an. Er mußte seine Fähigkeiten, andere mit GefühIen zu beeinflussen, nutzen.
    Er dachte an die freie Natur und an die Orbiter, die die Anlage bereits verlassen hatten. Sehnsucht nach der Welt da draußen erfüllte ihn, und er verstärkte sie immer mehr, bis sie so stark wurde, daß er Schmerzen in der Herzgegend verspürte, weil er ihr nicht nachgeben konnte.
     
    5.
     
    Lenoy war auf dem Weg zum Programmzentrum. Sie überlegte, was sie tun konnte, der Heranbildung eines neuen Kommandanten zu begegnen. Immer wieder sagte sie sich, daß es irgendeine Möglichkeit geben mußte, sich selbst als Kommandanten einzusetzen.
    Als sie das Schulungs- und Prägungszentrum betrat, sah sie, daß hier noch immer Hunderte von Orbitern warteten, die nichts als leere Hüllen waren. Die Manipulation Bronf Teussos war auch jetzt noch nicht überwunden.
    Sie ging zu einem der Prägungszentren, schob einen Orbiter zur Seite und setzte sich selbst in den Sessel.
    Sie überließ sich jedoch nicht der Apparatur, sondern fragte die Daten des Kommandanten ab. Auf einem Bildschirm vor ihr erschienen eine Reihe von Daten und Qualifikationszeichen.
    Enttäuscht lehnte sie sich zurück.
    Sie konnte nicht Kommandant werden.
    Der Kommandant wurde keineswegs willkürlich ausgewählt, wie sie geglaubt hatte, sondern nach einer genauen genetischen Analyse. So gleichförmig die Orbiter als Typen auch aussahen, so verschieden waren sie doch in ihrer Leistungsfähigkeit. Vor allem die intellektuelle Qualifikation variierte überraschend stark. Kommandanten konnten demnach nicht nach Wunsch geschaffen werden, sie erwuchsen keineswegs nach Belieben, sondern waren äußerst selten. Zur Zeit waren zwei Orbiter in der Anlage vorhanden, die über eine ausreichende Qualifikation verfügten. Sie hatten ihre Prägung noch nicht erhalten.
    Lenoy aber erfuhr, daß sie: selbst nicht Kommandantin werden konnte.
    Enttäuscht zog sie sich aus dem Prägungszentrum zurück, um in Ruhe nachdenken zu können.
    Die Lösung ihres Problems erschien ihr einfach. Wenn sie verhindern wollte, daß ihr ein neuer Kommandant vorgestellt wurde, brauchte sie nur dafür zu sorgen, daß keiner entstand. Solange es keinen Kommandanten gab, hatte sie die Macht in Händen. Und das war es, was sie wollte.
    Sie machte sich auf die Suche nach den beiden Orbitern, die als Kommandanten geeignet gewesen wären.
    Es waren zwei Schatten-Typen. Als sie sie gefunden hatte, führte sie sie zu den Prägungsmaschinen und vermittelte ihnen untergeordnete Persönlichkeiten. Sie wies ihnen Aufgaben zu, um sie zu beschäftigen, und glaubte nun, fürs erste Ruhe zu haben.
    Sie fragte sich, ob sie der Manipulation Bronf Teussos unterlegen war, weil sie wußte, daß ein derartiges Machtstreben für eine Stellvertretende Kommandantin nicht normal war, schob diese Gedanken jedoch bald wieder zur Seite. Sie wollte sich nicht damit aufhalten, sondern ihrem Wunsch nachgeben, Herrin der Anlage zu sein.
    Ihr Armbandinterkom sprach an. Sie schaltete es ein.
    „Wir haben Probleme hier oben", erklärte Effran Jagga. „Du solltest möglichst schnell kommen."
    „Was ist los?" fragte sie.
    Effran Jagga antwortete nicht. Er hatte schon wieder abgeschaltet. Ärgerlich über soviel Disziplinlosigkeit rannte sie zum zentralen Antigravschacht. Sie blickte nach oben, als sie darin aufstieg. Über ihr drängten. sich Hunderte von Orbitern. Das Gewühl war so dicht, daß die Orbiter Mühe hatten, den Antigravschacht zu verlassen.
    Zunächst war sie versucht, sich in die Menge zu stürzen und selbst für Ordnung zu sorgen. Dann jedoch erkannte sie, daß sie in eine Falle geraten wäre, aus der sie nicht mehr hätte entkommen können. Sie wäre in dem Gewühl

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