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0989 - Die Zukunft der Orbiter

Titel: 0989 - Die Zukunft der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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setzte den Schreibstift zur Unterschrift an.
    In diesem Moment ging ein Schrei durch die Börse. Ein weiterer Schrei aus zahllosen Kehlen antwortete ihm.
    Pierre le Servile ließ den Schreibstift sinken. Unsicher blickte er auf. Gardener runzelte die Stirn. Er wandte sich dem Börsensaal zu, in dem sich über zweihundert Makler aufhielten und Geschäfte tätigten.
    An der Wand über Pierre le Servile leuchtete ein mannshoher Bildschirm auf. Das Gesicht Julian Tiff1 ors zeichnete sich darauf ab, und die Stimme des Ersten Terraners hallte auf die beiden Männer herab.
    „... wiederhole ich noch einmal, damit auch wirklich jeder mich versteht. Der Orbiter Quiryleinen hat mir soeben mitgeteilt, daß die Flotte der Orbiter abziehen wird. Alle, ich betone, alle Orbiter-Flotten ziehen sich von den von uns besiedelten Planeten zurück. Die humanoiden Völker der Milchstraße werden von den Orbitern nicht mehr bedroht oder belästigt :werden, denn Quiryleinen und alle Orbiter wissen, daß sie keine Garbeschianer sind. In dieser Minute startet Quiryleinen mit seiner Flotte. Er verläßt das Solsystem. Die Menschheit hat wieder eine Zukunft."
    Pierre le Servile schrie aus voller Brust. Er schleuderte das Notizbuch von sich und hüpfte auf der Stelle, als habe er den Verstand verloren. Er warf die Arme in die Höhe, lachte und weinte abwechselnd - und ließ Gardener nicht aus den Augen, der - wie vom Donner gerührt vor ihm stand.
    Auf einem kleineren Bildschirm erschienen die im Börsensaal ausgehandelten Kurse.
    Sie kletterten mit atemberaubender Geschwindigkeit.
    „Sie haben unterschrieben! „ brullte Gardener, der es trotz aller Anstrengungen kaum schaffte, Pierre le Servile zu übertönen.
    „Das habe ich nicht!" kreischte der Industrielle zurück. „Ich habe es nicht. Ich habe nicht unterschrieben.
    Ich habe nicht ..."
    Er wiederholte diese Worte immer wieder, bis ihm der Atem wegblieb. Dann rannte er aus der Börse, stürzte sich förmlich in seinen Gleiter und flog zu seiner Familie zurück, um ihr die Nachricht zu überbringen.
     
    6.
     
    Der Mediziner Handrat Henderson öffnete die Tür seiner Wohnung, die in den Fels eines steil aufsteigenden Berghangs eingelassen war, und blickte die beiden Männer überrascht an, die vor ihm standen. Die Wohneinheit war nur über einen mit Individualtastern bestückten Antigravlift zu erreichen, die ein Alarmsignal auslösten, sobald ein Fremder sich ihr näherte.
    Henderson hatte sich auf diese Einrichtung besonders verlassen, und bis zu dieser Sekunde hatte er sich sicher gefühlt.
    Während er noch darüber nachdachte, warum die Individualtaster nicht Alarm geschlagen hatten, traten die beiden Männer ein und schoben ihn rücksichtslos zur Seite. Dann schlossen sie die Tür hinter sich. Der Mediziner wich furchtsam vor ihnen zurück.
    „Bist du allein?" fragte einer der beiden Besucher. Er war über zwei Meter groß und hatte langes blondes Haar, das ihm offen bis fast auf die Hüften herabreichte.
    Der andere war kahlköpfig. In den Augen Hendersons war er besonders abstoßend. Als Arzt wußte er, daß es kein Problem gewesen wäre, für einen Haarschmuck zu sorgen. Die Zeiten, in denen sich Männer mit einer Glatze abfinden mußten, weil es keine Hilfe gab, waren längst vorbei.
    In den rötlichen Augenbrauen des Kahlköpfigen waren winzige Verdichtungsfeldprojektoren verborgen.
    Handrat Henderson bemerkte die Felder verdichteter Luft, die die Funktion von Linsen hatten, vor den Augen des Kahlköpfigen.
    „Was wollen Sie von mir?" fragte er.
    Der Blonde schüttelte rnißbilligend den Kopf.
    „Gib dich nicht dümmer, als du bist", entgegnete er. „Du weißt genau, was die Stunde geschlagen hat."
    Handrat Henderson lachte nervös.
    „Was wollen Sie denn? Wollen Sie Geld? Schmuckstücke? Wertpapiere? Kunstwerke? Bitte, bedienen Sie sich." Er drehte sich halb zur Seite und streckte voller Bitterkeit den Arm aus. „Meine Wohnung ist voll von Kunstschätzen, die in einigen Tagen überhaupt nichts mehr wert sein werden. Nehmen Sie sie, wenn Sie wollen.
    Mich stört das nicht mehr. Ich bitte Sie nur, beschädigen Sie nichts. Vielleicht gelingt es anderen Intelligenzen, in Hunderten oder Tausenden von Jahren Tahun wieder zu besiedeln, weil die Orbiter zur Vernunft gekommen sind.
    Wenn es so ist, dann sollten wir ihnen das Vergnügen gönnen, diese Kunstwerke bewundern zu dürfen."
    Die beiden Männer blickten sich seufzend an.
    „Der alte Trottel begreift überhaupt

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