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0989 - Die Zukunft der Orbiter

Titel: 0989 - Die Zukunft der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nur um diese wurde noch an den Börsen spekuliert.
    Pierre le Servile hatte alles verkauft, was er noch hatte verkaufen können, um seine Schulden bezahlen zu können, denn diejenigen, die ihm vor einem halben Jahr die Aktien verkauft hatten, verzichteten nicht. Sie wollten Geld sehen, weil sie glaubten, das mit an Bord der Raumschiffe nehmen zu können. Und tatsächlich hatte die Geschichte der Menschheit bewiesen, daß es immer wieder Menschen gelungen war, selbst unter extremen Bedingungen Reichtümer mitzuschleppen und mit ihrer Hilfe an anderer Stelle eine neue Existenz aufzubauen.
    Dadurch hatten sie einen gewaltigen Vorsprung vor jenen gehabt, die buchstäblich-nur ihre nackte Haut gerettet hatten.
    Pierre le Servile würde zu jenen gehören, die die Erde mit leeren Händen verließen. Und er konnte froh sein, wenn seine Gläubiger ihn nicht bis an das Ende des Weltalls verfolgten, um ihn auszuquetschen.
    Doch das- schreckte ihn nicht.
    Während er zur Börse von Terrania City flog, dachte er an die immer lauter werdenden Stimmen, die behaupteten, die Erde brauche nicht evakuiert zu werden, weil sich das OrbiterProblem lösen werde. Er hatte gehofft, daß diese Gerüchte die Kurse wieder nach oben treiben würden, aber das war nicht der Fall gewesen.
    Er hatte sich entschlossen, die Spekulation heute abzuschließen, obwohl das Chronometer erst den 28.10.3587 anzeigte.
    Zwei Tage blieben noch Zeit bis zur Fälligkeit, doch er glaubte nicht mehr daran, daß sich noch etwas ändern würde.
    Als er die Börse betrat, kam ihm ein schlanker grauhaariger Mann entgegen und bliekte spöttisch auf ihn herab.
    „Nun, le Servile?" fragte er. „Erwarten Sie gute Geschäfte?" Er spürte, wie sich ihm die Kehle zuschnürte.
    Gardener war der Mann, der die Wertpapiere gekauft hatte. Er war ein Baissier, und seine Spekulat ion war in einem kaum noch faßbaren Maße aufgegangen. Für Papiere, für die Pierre le Servile Millionen investiert hatte, brauchte er kaum ein paar Hunderter zu zahlen.
    Gardener lachte verächtlich. Er trat zur Seite, um le Servile Platz zu machen, doch der Industrielle blieb stehen.
    „Ich habe eine Bitte", sagte er mit sichtlicher Überwindung.
    „Heraus damit!" antwortete Gardener. Er trug einen meerblauen Anzug und schmückte sich mit einer großen weißen Blume, die er in den Kragenaufschlag gesteckt hatte. „Was kann ich für Sie tun?"
    „Sie haben noch zwei Tage Zeit", erläuterte le Servile. „Das habe ich keineswegs vergessen. Ich möchte Sie jedoch bitten, zu heutigen Kursen abzurechnen."
    Gardener lachte verwundert.
    „Aber, mein lieber Freund, warum sollte ich?" fragte er. „Die Kurse Lallen. Heute bezahle ich 894, morgen werden es nur noch etwa 600 und am 30.10.3587 höchstens 250 sein. Warum also, um alles in der Welt, sollte ich heute abrechnen?"
    „Weil ich am Ende bin", gestand le Servile. Er blickte zu Boden. Seine Wangenmuskeln zuckten. „Haben Sie Erbarmen mit meiner Familie. Wir wissen nicht mehr, was werden soll. Sie sagen heute sind es 894? Nun, ich bin bereit, zu 500 abzurechnen."
    „500?" Gardener räusperte sich. Er zückte ein Notizbuch und kritzelt3 etwas hinein. Er tat, als rechne er.
    Hin und wieder blickte er le Servile über den Rand des Buches hinweg an und lächelte belustigt. Dann, als einige Minuten verstrichen waren, in denen sich der Tndustrielle immer wieder nervös mit dem Handrücken über die schweißnasse Stirn gefahren war, schüttelte er den Kopf.
    „Ich müßte ein Narr sein, wenn ich mich darauf einließe", sagte er.
    „Mr. Gardener", entgegnete le Servile beschwörend. „Es geht um Millionen, was spielen dabei Hunderter eine Rolle? Sie sind nicht mehr als ein Trinkgeld für Sie. Für mich aber bedeuten sie unendlich viel."
    Gardener überlegte kurz, dann antwortete er: „Vierhundert."
    Pierre le Servile erbleichte. Seine Lippen bebten. Er brachte die Antwort nicht über die Lippen. Ihm fehlte die Kraft, das niederträchtige Angebot Gardeners zu akzeptieren.
    „Was ist denn?" fragte der Spekulant ungeduldig. „Wie lange wollen Sie mich noch aufhalten?
    Unterschreiben Sie, oder verschwinden Sie."
    Gardener hielt ihm Notizbuch und einen Schreibstift hin. Zögernd griff le Servile nach dem Stift.
    „Nun unterschreiben Sie schon", forderte Gardener ärgerlich. „Glauben Sie, ich habe Lust, wegen der läppischen paar Hunderter stundenlang mit Ihnen zu lang mit Ihnen zu verhandeln?"
    Pierre le Servile nickte fahrig. Er nahm auch das Buch und

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