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0989 - Die Zukunft der Orbiter

Titel: 0989 - Die Zukunft der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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draußen wollten, war versiegt. Ein seltsames Gefühl keschlich sie, als sie sich dessen bewußt wurde, daß sie allein in der Anlage war.
    Flüchtig dachte sie daran, das Hangarschott zu schließen und damit allen anderen den Weg in die Anlage zu versperren. Sie verwarf diesen Gedanken jedoch, weil sie immer noch hoffte, daß die Anhänger von Karny Halker von selbst zur Vernunft kommen würden.
    Als sie die.Hauptleitzentrale betrat, kam ihr plötzlich eine Lösung in den Sinn, an die sie bisher überhaupt noch nicht gedacht hatte.
    „Ich muß Martappon verständigen", sagte sie laut und blieb vor dem Hauptcomputer stehen.
    Unwillkürlich fragte sie sich, warum sie von dort noch nichts gehört hatte. Auf Martappon mußte doch aufgefallen sein, daß die GIR-Flotte mit allen 12.000 Einheiten Woornar verlassen hatte.
    „Du wirst dein blaues Wunder er leben, Karny Halker", murmelte sie, als sie sich an den Funkleitstand setzte. „Mit deinen Träumen ist es bald vorbei."
     
    *
     
    Karny Halker rief die wichtigsten Persönlichkeiten der Orbiter zu sich. Es waren Männer und Frauen, die an den zentralen Schaltstationen der Anlage gearbeitet hatten und die zu den sogenannten Oberen gezählt hatten. Ihr Wissen und ihre Fähigkeiten waren in der freien Natur zwar nur wenig wert, doch wollte der Kommandant ihre Intelligenz nutzen.
    „Wir müssen zunächst einmal Unterkünfte haben", sagte er, als sich etwa fünfzig Orbiter um ihn versammelt hatten. „Wir brauchen Einrichtungen, die uns ein angenehmes Leben hier oben ermöglichen. Die Produktionsanlagen unter uns können alles herstellen, was wir dazu benötigen. Deshalb werden wir jetzt Arbeitsgruppen bilden, die sich auf bestimmte Dinge konzentrieren. Zunächst aber werden wir klären, was wir am dringendsten benötigen."
    Sofort meldete etwa die Hälfte der Männer und Frauen Wünsche an. Eine lebhafte Diskussion entstand, die geschickt von Karny Halker gelenkt wurde, so daß sich die Führungsgruppe bald einigte.
    Der Kommandant rief weitere Orbiter heran und teilte sie den einzelnen Mitgliedern seiner Führungsmannschaft zu. Alle wurden von einer Welle der Begeisterung getragen, die keinerlei Kritik zuließ. Mit einem wahren Feuereifer machten sich die Orbiter an die Arbeit. Sie kehrten in die Anlage zurück und eilten zu den verschiedenen Produktionsanlagen, um sie umzuprogrammieren. So schnell und entschlossen wie jetzt hatten sie noch nie gearbeitet.
    Mit Hilfe der Computer berechneten sie Form und Qualität der angestrebten Teile, und bald lief die Produktion an. Durch die Tunnel, die von der Anlage aus zu mehreren mit robotischen Maschinen arbeitenden Bergwerken führten, strömten Rohstoffe heran und versorgten die automatischen Fabriken mit Basismaterialien, die wiederum von computergesteuerten Maschinen umgeformt und den geforderten Bedingungen angepaßt wurden.
    Die Anlage arbeitete mit absoluter Präzision und verblüffender Geschwindigkeit, so daß nach kaum einer Stunde schon die ersten Fertigteile durch das Hangarschott hinausglitten und von Antigravplattformen weitertransportiert wurden. Eine begeisterte Menge nahm sie in Empfang und brachte sie augenblicklich zu vorbereiteten Baustellen, wo sie zusammengebaut wurden.
    Einfache Häuser entstanden, die den Orbitern notdürftig Unterkunft boten. Karny Halker beachtete dabei nicht, daß sich das Wetter auch einmal ändern konnte. Er verzichtete auf Fundamente und ausreichende Stabilität, weil er keinerlei Vorstellungen davon hatte, wie Naturgewalten wirken konnten. Doch das spielte vorläufig keine Rolle. Mit seiner Freude und Begeisterung riß er die anderen Orbiter mit. Er arbeitete wie ein Besessener und gönnte auch den anderen kaum eine Pause. Wenn er aber für ein paar Minuten ruhte, dann legte er sich mit seiner Nebengestalt ins Gras und bliekte zum nächtlichen Sternenhimmel hinauf, und innerer Frieden kehrte bei ihm ein.
    Dann lagen neben ihm Tausende anderer auf dem Boden, richteten ebenso wie er die Blicke auf die Sterne, und es wurde ruhig, als sei alles Leben erloschen. Es schien, als hätten die Orbiter selbst das Atmen eingestellt.
    Doch schon bald drängte es Halker wieder zur Arbeit. Aus dem Hangar stieg ein dichter Strom von Fertigteilen herauf, der weitergeleitet und verwertet werden mußte.
    Karny Halker wollte so schnell wie möglich die erste Phase seines Planes erfüllen - den Orbitern in der freien Natur Lebensbedingungen zu bieten, die alle als besser ansahen als jene, die sie in

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