Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0989 - Die Zukunft der Orbiter

Titel: 0989 - Die Zukunft der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ihr jemand die Hand auf den Mund legte und sie zur Ruhe brachte.
    „Ich weiß, daß es euch hier draußen gefällt", fuhr Lenoy fort. „Ihr-werdet jedoch nicht hierbleiben, sondern in die Anlage zurückkehren. Euer Platz ist in der Anlage, wo ihr die Maschinen zu .überwachen habt, oder an Bord der Raumschiffe, mit denen ihr den Kampf gegen die garbeschianischen Horden aufnehmen sollt, aber nicht hier in der Wildnis. Daher befehle ich euch, sofort umzukehren und in die Anlage zu gehen."
    Die Tobbon-Type neben ihr lachte dröhnend, und die Menge stimmte in das Gelächter ein.
    Erregt stieß Lenoy die Arme in die Höhe. Sie schrie den Orbitern zu, daß sie ruhig sein sollten, doch niemand hörte auf sie.
    Schließlich legte ihr die TobbonType, die ihr zunächst Gehör verschafft hatte, die Hand auf die Schulter.
    Dabei drückte sie so kräftig zu, daß Lenoy sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.
    „Versehwinde!" sagte die TobbonType. „Uns bringt niemand mehr von hier weg."
    Die anderen Orbiter verhöhnten sie. Eine Hemmings-Type drohte ihr gar, sie ins Feuer zu werfen, wenn sie noch länger blieb. Sie fühlte sich dem Mann kräftemäßig keineswegs unterlegen, befürchtete jedoch, daß andere Orbiter ihm zu Hilfe eilen würden, wenn sie handgreiflich wurde. Daher zog sie es vor, sich zurückzuziehen.
    „Ich will zur Anlage", rief sie der Tobbon-Type neben sich zu. „Laßt mich durch."
    Er hob sie hoch und setzte sie sich auf die linke Schulter. Dann trug er sie durch die johlende Menge bis zur Treppe, die in den Hangar hinabführte.
    Zwei Tobbon-Typen kamen ihr entgegen, blieben vor ihr stehen und versperrten ihr den Weg.
    „Macht, daß ihr zur Seite kommt", sagte sie ärgerlich. „Seht ihr nicht, wer ich bin?"
    „Siehst du nicht, wer ich bin, Lenoy?"
    Sie erschrak und sah sich die beiden riesigen Gestalten genauer an. Ihr fiel auf, daß sie durch einen-dünnen Organfaden miteinander verbunden waren und daß eine von ihnen die Symbole des Kommandanten am Kragenaufschlag seiner Kombibluse trug.
    „Karny Halker", entfuhr es ihr. Sie wich einige Schritte zurück, dann aber erinnerte sie sich daran, daß sie dem Kommandanten eine persönlichkeitslöschende Injektion verabreicht hatte, und sie atmete auf. „Nein, du bist nicht Karny Halker. Du kannst es nicht sein. Wer bist du jetzt?"
    Er warf ihr eine kleine Hornkugel zu. Unwillkürlich fing sie sie auf.
    „Das blaue Zeug, das du mir in den Arm gejagt hast, ist darin", erwiderte der Kommandant. „Es hat mich nicht gelöscht."
    Sie ließ die Hornkugel so rasch los, als habe sie sich die Hände daran verbrannt. Die Kugel fiel auf den Boden.
    „Du bist nicht Karny Halker", sagte Lenoy heftig atmend. „Karny Halker gibt es nicht mehr."
    Die beiden Gestalten lächelten.
    „Und ob es ihn noch gibt. Es steht vor dir. In zweifacher Ausführung, und du wirst dich für das verantworten müssen, was du getan hast."
    Sie lachte verstört.
    „Ich? Wofür sollte ich mich verantworten? Dafür, daß ich versucht habe, die Ordnung aufrechtzuerhalten und eine gefährliche Kreatur unschädlich zu machen, die alle Orbiter in Gefahr gebracht hat?"
    „Ich habe niemanden in Gefahr gebracht. Ich habe lediglich eine Lüge entdeckt und die daraus notwendigen Konsequenzen gezogen. Ich habe die Orbiter in die Freiheit geführt. Alle werden ihr Leben in einer Umgebung verbringen, in der sich lohnt zu leben."
    „Freiheit", erwiderte sie verächtlich. „Was verstehst du schon davon? Freiheit ist immer die Freiheit des einzelnen. Ich kenne jedoch keinen freien Orbiter. Alle sind deine Sklaven, weil du sie nach deinem Willen lenkst.
    Nur mich kannst du nicht beeinflussen."
    „Vielleicht bist du auch so eine gefährliche Kreatur?" fragte er ironisch. „Vielleicht wärst du unter anderen Umständen längst als untauglich eliminiert worden. Doch Bronf Teusso oder irgend jemand anderes, den wir noch nicht kennen, hat die Anlage manipuliert, und deshalb dürfen Geschöpfe wie du frei handeln."
    „Wenn ich eine Waffe hätte, würde ich dich töten", rief sie mit haßerfüllter Stimme.
    „Das haben schon ganz andere versucht", entgegnete er, schob sie zur Seite und schritt auf eines der Lagerfeuer zu.
    Frenetischer Jubel erhob sich unter den dort versammelten Orbitern, als diese ihn erkannten.
    Lenoy hatte das Gefühl, als werde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen.
    Sie wandte sich müde und erschöpft ab und kehrte in die Anlage zurück. Der Strom der Orbiter, die nach

Weitere Kostenlose Bücher