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0989 - Die Zukunft der Orbiter

Titel: 0989 - Die Zukunft der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durch die Wohnung.
    Der Mediziner drehte sich um und rannte aus dem Wohnsalon. Seine Besucher hielten ihn nicht auf. Sie lachten und alberten miteinander, bis Henderson zurückkehrte.
    „Was ist denn das?" fragte der Blonde.
    „Ich glaube, ich seh’ nicht recht", sagte der Kahle. „Der Onkel Doktor hat Medizinflaschen für uns geholt."
    „Freunde", sagte Handrat Henderson, und Tränen traten ihm in die Augen. „Wir sind gerettet. Das lasse ich mir etwas kosten. Diese Weine hier sind wohl das Beste, was jemals in der Milchstraße in Flaschen gefüllt worden ist."
    „Müssen es gleich sieben Flaschen sein?" fragte der Blonde.
    „Von mir aus können wir den ganzen Keller ausräumen", antwortete der Mediziner.-"Heute ist mir alles egal. Ich will feiern, und ihr seid eingeladen."
    „So ist die Welt", bemerkte der Kahlköpfige gleich, ais er die ersten Schlucke Wein probiert hatte. „Vorhin hätte er sich lieber umgebracht, als uns etwas zu geben. Jetzt können wir saufen, soviel wir wollen."
    „Und das werden wir auch tun", fügte Henderson hinzu. „Es wird das teuerste Besäufnis werden, das jemals unter den Sternen stattgefunden hat."
     
    *
     
    Solche und ähnliche Szenen spielten sich auch auf Olymp und vielen anderen von Menschen besiedelten Planeten in der Milchstraße ab.
    Die Menschen, die vielfach schon resigniert hatten, wachten auf und gerieten in einen Freudentaumel, in dem sich nahezu alle auf die moralischen Prinzipien besannen, nach denen sie vorher schon stets gelebt hatten.
    Es gab jedoch auch Kräfte, die die neue Situation sogleich zu ihrem Vorteil und auf Kosten anderer ausnutzten. Doch solche Elemente hatten von jeher zur menschlichen Gesellschaft gehört.
     
    *
     
    Die Schatten-Type Lenoy ahnte nichts von der Wende, die eingetreten war. Sie stand im Freien über dem Hangar, nachdem es ihr gelungen war, sich durch ein paar Schritte zur Seite aus der Menge der Orbiter zu lösen, die in die Wildnis strebte.
    Die Stellvertretende Kommandantin blickte zum Himmel von Woorna.r hinauf, der mit Sternen übersät war. Ein lauer Wind wehte ihr ins Gesicht. Er trug die Lüfte der Bäume und Büsche mit sich, von deren Existenz sie nichts geahnt hatte.
    Die Nacht war hell, so daß Lenoy die Bäume und Büsche sehen konnte, die in ihrer Nähe wuchsen. Aber nicht nur die Sterne leuchteten herab, auch riesige Feuer spendeten Licht.
    Fassungslos beobachtete die Stellvertretende Kommandantin, daß sich Hunderte von Orbitern um die Feuer drängten. Viele sangen und tanzten ausgelassen, wie sie es noch nie gehört oder gesehen hatte. Endlich begriff sie, daß Karny Halker die Wahrheit gesagt hatte. Diese traf sie jedoch nicht so hart wie ihn, dennoch berührte sie sie bis in ihr Innerstes. Auch sie verstand nicht, daß sie von den Schulungs- und Prägungsmaschinen der Anlage getäuscht worden war. Sie fragte sich ebenfalls, warum die Anlage ihr und allen anderen Orbitern vorgegaukelt hatte, daß die Oberfläche von Woornar eine Gluthölle war, in der kein Leben existieren konnte.
    Doch sie fühlte sich dadurch nicht in der gleichen Weise herausgefordert wie Karny Halker. Sie dachte nicht daran, aus diesem Grund den Gehorsam zu verweigern.
    Im Gegenteil.
    Der Anblick der Orbiter, die jedes Pflichtgefühl vergessen zu haben schienen, empörte sie.
    Daher stellte sie ihre eigene Verantwortung über ihre Interessen. Sie war nicht immun gegen die Verlokkungen der neuen Welt, deren Schönheiten sie nur erahnen konnte, sie glaubte jedoch, den ihr übertragenen Aufgaben nachkommen zu müssen, und ein wenig dachte sie auch daran, daß sie hier draußen so gut wie keine Macht besaß.
    Darauf aber mochte sie nicht verzichten.
    Sie ging zu einem der Feuer.
    „Aus dem Weg", befahl sie einigen Axe-Typen, die sich lachend miteinander unterhielten und dabei Fleisch verzehrten, das sie über dem Feuer gegart hatten.
    Die Männer wichen zur Seite.
    Lenoy stellte sich mit dem Rücken zum Feuer und streckte die Arme in die Höhe.
    „Hört mich an!" rief sie, so laut sie konnte.
    Eine Tobbon-Type kam zu ihr.
    „Ich werde dir helfen", sagte er, und als sie ihm dankbar zunickte, brüllte er aus Leibeskräften.
    Augenblicklich wurde es still an den Feuern. Die Orbiter kamen von allen Seiten heran.
    „Ich habe mit euch zureden", sagte Lenoy. „Ihr seht an meiner Kombination, daß ich der Stellvertretende Kommandant bin, und ich hoffe, ihr erinnert euch daran, daß ihr mir zu gehorchen habt."
    Eine Brack-Type Iachte laut, bis

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