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0990 - Der Killer-Clown

0990 - Der Killer-Clown

Titel: 0990 - Der Killer-Clown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Beobachtung und kümmerte mich wieder um den Mann. »Vier Morde«, sagte ich leise. »Da ist jeder für sich schon zuviel. Wir können sie nicht rückgängig machen, aber wir hätten gern gewußt, warum die Menschen sterben mußten. Wer steckt wirklich hinter dieser Clownmaske? Jemand, der ein Motiv für seine Taten hat und zugleich noch die Templer haßt?«
    »Ja, ich hasse sie!« brüllte der Clown los. Ich hatte ihn an einer empfindlichen Stelle getroffen. »Ich hasse sie, und ich habe mir geschworen, sie zu vernichten, wo ich sie treffe.«
    »Ich bin kein Templer!«
    »Das weiß ich«
    »Gehörten die anderen zu dieser Gruppe?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Dann sind sie wirklich grundlos gestorben.«
    »Sie waren wertvoll!« erklärte er voller Zynismus. »Ich habe durch sie auf mich aufmerksam gemacht, denn ich wollte Julia leiden sehen. Ich wollte sie in eine Notlage bringen, aus der sich nicht mehr herauskam. Sie sollte zittern, sie sollte durchdrehen, sie sollte Angst bekommen, deshalb schlug ich zu.«
    »Haben Sie mich den so gehaßt?« fragte Julia flüsternd. Sie kam mit den Erklärungen nicht zurecht.
    »Ja, das habe ich.«
    »Warum? Meine Güte, warum? Ich habe Ihnen nichts getan. Wir kennen uns nicht mal.«
    »Ich kenne dich, Julia. Ich kenne dich schon lange. Ich habe dich auch beobachtet, Schwester!«
    Alle glaubten wir, uns verhört zu haben. Was hatte er als letztes Wort gesagt?
    Schwester?
    »Bitte?« flüsterte ich.
    Der Killer-Clown gab keine Antwort. Er freute sich darüber, daß er uns geschockt hatte. Wir sahen den Glanz in seinen Augen. Der Mund verzog sich wieder zu einem Grinsen, und dann hatte sich auch Julia Sargasso wieder gefangen.
    »Moment mal. Du - ahm - Sie sind doch nicht mein Bruder. Das kann nicht wahr sein. Das müßte ich wissen.«
    »Wirklich?« höhnte er. »Hättest du das wirklich wissen müssen?«
    »Ja, verdammt, das hätte ich.«
    »Du hättest dich bei deinen Eltern beschweren müssen. Denn sie wußten Bescheid. Das heißt, ich muß zugeben, daß ich nur ein Halbbruder von dir bin. Ein Fehltritt deines Vaters, als er noch zu den Templern gehörte. Da hat er ein etwas unkeusches Leben geführt, und ich bin das Produkt. Er hat sich mit einer Frau eingelassen, der man nachsagte, sie wäre eine Hexe gewesen und…«
    »Das hätte mein Vater nie getan!« schrie Julia in seine Worte hinein.
    »Niemals!«
    »Bist du dir da sicher?«
    »Ja, das bin ich, verdammt! Ich bin mir sogar sehr sicher.« Sie wollte noch etwas hinzufügen, aber das wissende und spöttische Grinsen auf den geschminkten Lippen des Clowns ließ sie verstummen.
    »Erzählen Sie weiter«, sagte ich. »Es ist schon interessant.«
    »Gern. Deshalb bin ich hier. Mein und ihr Vater ist zu dieser Frau gegangen, um sie zu bekehren und sie von ihrem Dämonenglauben abzubringen. Er wurde offiziell zu ihr geschickt, aber er ist ihren Reizen erlegen. Sie hat den Spieß umgedreht und hat mit ihm geschlafen. Sie ist regelrecht über ihn hergefallen, und er hat sich nicht wehren können. Die beiden waren wie wilde Tiere, und unser Vater hat dabei alles vergessen. Er geriet in den Bann der Hexe, die ihm schon kurz nach dem Akt klarmachte, daß er Vater werden würde. Sie wußte es sofort. Zuerst hat er ihr nicht geglaubt, aber die Botschaft rumorte in ihm. Er ist dann noch einmal zu ihr gegangen, das war Monate später, und da hat er ihren schon dick gewordenen Bauch gesehen und wußte endgültig Bescheid.«
    »Das - das kann ich nicht glauben«, flüsterte sie. »Das ist eine Lüge. Eine verdammte Lüge!« Es klang nicht eben überzeugend, und Julia schaffte es auch nicht, weiterzureden.
    Ihrem Bruder machte das Spaß. »Ja, Julia, unser Vater wußte nun Bescheid. Er war völlig durcheinander. Für ihn brach eine Welt zusammen, und er fühlte sich als Sünder. Wie du weißt, hat er sich von den Templern getrennt, lernte deine Mutter kennen, heiratete sie und lebt heute noch mit ihr zusammen. Aber die Furcht ist geblieben. Sie sitzt unterschwellig in ihm festr das kann ich euch sagen.«
    »Kam es zu einem Zusammentreffen zwischen Ihnen und Ihrem Vater?« wolle ich wissen.
    »Ja, einmal. Da war ich bereits einige Jahre alt, und meine Mutter hat ihn noch einmal darauf hingewiesen, daß ich das Kind einer Hexe war. Einer besonderen Hexe, die stets ihre Kräfte einsetzte, um einen Teil der Natur zu beherrschen.«
    »Etwa die Tiere?« fragte ich.
    »Ja, die Raubtiere. Sie war eine gefragte Tiertrainerin oder auch Dompteuse.

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