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0990 - Der Killer-Clown

0990 - Der Killer-Clown

Titel: 0990 - Der Killer-Clown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stehenden Sitzreihen.
    Das gefiel dem Killer-Clown nicht. Er wurde wütend. Seine Stimme kippte fast über, als er mich anschrie. »Dusollst stehenbleiben, du feiger Hund! Wenn nicht, brauche ich nur der Löwin einen Befehl zu geben, dann zerreißt sie die Kehle deiner kleinen Freundin…!«
    Ich kümmerte mich nicht darum, sondern schaute kurz nach hinten. Die Umrandung war noch eine gute Körperlänge von mir entfernt. Ich wollte auch nicht zu nahe an sie herankommen, denn sie konnte beim Rückwärtsgehen zur Stolperfalle werden. Deshalb blieb ich stehen.
    Grogg freute sich.
    Er lachte wieder. Dann flüsterte er: »Angst hast du doch, wie?« Im nächsten Moment stieß er seine verdammte Lanze vor. Sie wischte auf mich zu. Erst jetzt, als sie auf dem Weg zu mir war, erkannte ich, wie breit die Klinge tatsächlich war. So einen Treffer konnte man nicht überleben.
    Ich sprang zur Seite. Hörte ihn lachen, als wäre ich ihm genau in die Falle gelaufen, und das traf leider auch zu, denn auf dem glatten und ungewohnten Untergrund rutschte ich aus.
    Ich war mit der Hacke aufgekommen. Mein Bein wurde plötzlich lang, so daß ich in einen Spagat geriet, in eine Schräghaltung kam, und mich dann abstützen mußte.
    Es war genau die Lage, die meinem Feind gefiel. Er kreischte plötzlich auf, riß seine Stichwaffe hoch und wollte mich durchbohren.
    Im Hintergrund hörte ich Julia vor Angst schreien, dann raste dieses spitze und mörderische Dreieck auf mich zu und hätte meinen Hals wie Butter durchbohrt.
    Zum Glück war ich schneller. Ich hatte mich zur Seite geworfen, prallte weich auf, rollte mich ab und nutzte den eigenen Schwung aus, um wieder auf die Beine zu kommen.
    Leider wühlte ich von den trockenen Spänen zu viel auf. Das Zeug umwirbelte mich. Es klebte plötzlich an meinem schweißfeuchten Gesicht und behinderte auch meine Sicht.
    Zum Glück nicht zu stark. Ich sah deshalb, was geschehen war. Der Killer-Clown hatte sich wirklich schon auf mein Ende konzentriert und seinen brutalen Stoß nicht mehr abbremsen können. Nur hatte die Spitze der Waffe nicht mich getroffen, sie steckte in dem harten Boden. Dieser plötzliche Stopp hatte den Clown in Schwierigkeiten gebracht, denn er war nach vorn geflogen und wäre beinahe über die Lanze hinweggekippt.
    Ich hörte ihn vor Wut schreien. Dabei schwang er herum, suchte wieder nach Halt und riß die Waffe hoch.
    Mein Schlag mit dem Handrücken erwischte sein Gesicht. Ich hatte weit ausgeholt und verdammt viel Kraft hineingelegt, und der Handrücken erwischte diese geschminkte Fratze mit ungeheurer Wucht.
    Der Clown flog zurück. Seine Waffe hielt er fest. Er umklammerte sie auch noch, als er bereits auf dem Rücken lag.
    Ich nahm mir den Bruchteil einer Sekunde Zeit, um einen Blick auf die Zuschauer zu werfen. An ihnen interessierte mich eigentlich nur Jane Collins. Sie wurde weiterhin bedroht, so konnte ich es nicht riskieren, meine Waffe zu holen.
    Grogg lag auf dem Rücken. Seine Lanze mit dem Kopf stemmte er mir entgegen. Er traf keinerlei Anstalten, auf die Beine zu kommen. Er blieb liegen und wedelte die Waffe hin und her, als suchte er nach einem Ziel.
    Für mich war der Schädel das Ziel.
    In ihm steckte etwas Böses. Das Erbe einer teuflischen Hexe, auf das sich Grogg bisher immer verlassen hatte.
    Gelächter wetterte mir entgegen. Für mich war es nicht zu unterscheiden, ob Grogg oder der verdammte Schädel gelacht hatte. An ihn aber mußte ich herankommen. Mit bloßen Händen war es schwer, und das Kreuz steckte in meiner Tasche.
    Der Killer-Clown war aus dem Konzert gebracht worden. Daß er am Boden lag, konnte er nicht fassen, und die Spitze zuckte mir wieder entgegen, als ich vorging.
    »Na komm!« lockte ich ihn. »Los, komm hoch, du wolltest doch, daß ich…«
    Meine nächsten Worte drangen erst gar nicht über die Lippen. Etwas hatte mich erwischt und mich zum Schweigen gebracht. Ich war nicht mehr in der Lage, mich normal zu bewegen, da mich schlagartig eine gewaltige Müdigkeit überkam.
    Müde und träge wurde ich. Meine Bewegungen schienen nur mehr im Zeitlupentempo abzulaufen.
    Einen Grund dafür gab es.
    Es war der zweite Kopf.
    Er, das Erbe der Mutter, hatte mir seinen Bannstrahl entgegengeschickt.
    Das war keine normale Müdigkeit, das mußte ich schon mit einer magischen Kraft vergleichen, denn mir sollte es so ergehen wie den anderen Menschen hier im Zirkus.
    Meine Bewegungen froren immer mehr ein. Im Gegensatz zu denen des Clowns. Er

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