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0990 - Planet der Glücksbringer

Titel: 0990 - Planet der Glücksbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schrei: „Nimm dich in acht! „ Sie blieb stehen. Ihr Blick ging mit dem Strahl der Lampe zur Decke des Höhlenraums hinauf. Staub hing in der Luft und zeichnete einen scharf begrenzten Lichtkegel. Die Decke glitzerte und funkelte, als bestünde sie aus reinem Kristall.
    Sie sah die riesige, grüne Quarzmasse - die Risse, die sich blitzschnell durch die gleißende Substanz schlängelten - und sprang wie von Furien gehetzt davon, um dem tödlichen Regen zu entgehen.
     
    *
     
    Eine Minute lang war in dem hohen Felsendom die Hölle los. Grüne Quarzstücke, jedes mehrere hundert Kilogramm schwer, stürzten aus der Höhe herab und zerplatzten mit explosionsartigem Knall. Faustgroße Bruchstücke schossen wie tödliche Projektile durch die staubgeschwängerte Luft. Larsa war unmittelbar vor der Wand in Deckung gegangen. Ein schmaler Felsvorsprung bot ihr notdürftigen Schutz. Sie versuchte, mit dem Schein ihrer Lampe den wirbelnden Dunst zu durchdringen, aber der Staub war zu dicht. Er drang durch die Nase und setzte sich beißend im Rachen fest. Larsa zog ein Tuch aus der Tasche und hielt es sich als Filter vors Gesicht.
    Allmählich ließ das Prasseln und Krachen nach. Der Vorrat an grüner Quarzsubstanz, die sich in mörderischer Absicht auf die drei Menschen gestürzt hatte, war erschöpft. Larsa watete durch knöcheltiefen Kristallstaub in Richtung der Stelle, an der sie Valba und Rubin zuletzt gesehen hatte. Eingebettet in den Staub lagen mitunter größere Quarzstücke von leuchtend grüner Farbe, mit einem Umfang bis zu dem eines menschlichen Kopfes. Sie wich ihnen aus. Sie hatte das Empfinden, die Überreste des feindlichen Quarzes könnten ihr nichts anhaben. Was sollten sie schließlich tun? Gegen den Sog der Schwerkraft in die Höhe steigen und ihr ins Gesicht springen? Aber sie war ihrer Sache nicht sicher. Deswegen machte sie einen weiten Bogen um die Kristalle.
    Darum also hatte sie Unruhe empfunden! Die Erklärung hatte die ganze Zeit über am Rand ihres Unterbewußtseins gesessen, ohne daß sie sie hatte greifen können. Die Kristallintelligenz erinnerte sich ihrer Gestalt, wie sie vor dem Weltraumbeben gewesen war. Das war das Bild, das sie in Rubins Gedächtnis gezeichnet hatte: das Bild des ununterbrochenen Serpentinengangs. Infolge des Bebens hatten sich ausgedehnte Strukturen grünen Quarzes gebildet. Die grüne Substanz verzerrte oder absorbierte die Signalströme, in denen Larsa die „Gedankentätigkeit" des Kristallwesens sah. Durch die zahlreichen Einschlüsse aus grünem Quarz, besonders in dieser Halle, war das Kristallwesen in seiner Denk- und Erkenntnisaktivität behindert worden. Es hatte die Verfaltung im oberen Teil des Serpentinengangs nicht bemerken können und aus diesem Grund hatte auch Rubin Frekk nichts davon erfahren.
    Etwas weniger Ungeduld, ein bißchen mehr Zeit zum Nachdenken genommen, und sie wäre rechtzeitig dahintergekommen. Wenn Valba oder dem Jungen etwas zugestoßen war, hatte sie Grund, sich ernsthafte Vorwürfe zu machen.
    Der Lichtkegel einer Lampe stach auf sie zu. Augenblicke später lagen die beiden Frauen einander in den Armen. Valba hatte ein paar Kratzer im Gesicht, ansonsten war das Chaosspurlos an ihr vorübergegangen.
    „Was ist aus Rubin geworden?" wollte Larsa wissen.
    Aus dem Hintergrund der Halle erscholl eine dröhnende Stimme: „Der Weg zum Raum der Bücher ist frei. Es besteht keine Gefahr mehr. Das Böse hat eine vernichtende Niederlage erlitten."
     
    *
     
    Der Raum war nicht groß, acht Meter im Durchmesser. Über ihm wölbte sich eine spitze Kuppel, die bis zu einer Höhe von fünfzehn Metern aufragte. Die Wandung des Raumes bestand zum größten Teil aus farblosem Modul-Quarz, dessen Kristallgefüge das Licht der Lampen so intensiv reflektierte, daß deren Leuchtstärke gedrosselt werden mußte.
    Auffallend war die Symmetrie der Kristallanordnung. Es gak drei breite Kristallbahnen, die sich wie Wandbehänge vom Boden bis zum Zenit der Kuppel hinaufzogen. Zwischen ihnen, nicht mehr als eine Handbreit, trat der nackte Fels zutage. Auch der Boden des Raumes bestand aus unbehauenem Fels. Eine der drei Kristallflächen schien von größerer Dicke zu sein als die beiden andern. Es war besonders sie, die die Lichtkegel der Handscheinwerfer mit blendendem Glanz zurückwarf.
    In ihrer Einfachheit war der Sinn der Struktur unschwer zu erkennen. Die drei Kristallbahnen waren die drei Bücher, von denen Rubin Frekk gesprochen hatte, die Bücher des

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