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0990 - Planet der Glücksbringer

Titel: 0990 - Planet der Glücksbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte.
    Mehr Vorsichtsmaßnahmen konnten im Augenblick nicht getroffen werden.
    Der Abstieg begann.
     
    *
     
    Rubin Frekks Vorhersage erfüllte sich mit verblüffender Genauigkeit. Der Spalt stürzte etwa zwanzig Meter weit in die Tiefe und mündete dann auf einem bequemen Pfad, der wesentlich weniger steil nach unten führte.
    Der Pfad beschrieb, wie Rubin angegeben hatte, serpentinenartige Windungen. Man hätte unschwer auf den Gedanken kommen können, er sei künstlich angelegt worden. Larsa aber erkannte mit dem geübten Blick der Exogeologin, daß er seinen Ursprung natürlichen Ursachen verdankte. Die dicke Kristallader, mittlerweile auf einen Durchmesser von mehr als einem halben Meter angewachsen, war ihr ständiger Begleiter und ließ sie wissen, daß sie sich noch immer auf dem richtigen Kurs befanden.
    Eine halbe Stunde lang ging es in dieser Weise ständig abwärts, da erschien in dem Lichtkreis, den Larsas Lampe erzeugte, plötzlich ein Riß, der sich quer über den Boden des Ganges zog. Sie winkte ihren Begleitern zu; vorsichtig zu sein, während sie selbst behutsam an den Rand des Risses hinantrat und in die Tiefe spähte. Es handelte sich nicht wirklich um einen Riß, sondern um eine FaItung. Der Gang war hier infolge eines äußeren Einflusses, womöglich des Weltraumbebens, um etliche Meter in die Tiefe gesackt. Die Felswand und der Quarzstrang hatten die Bewegung mitgemacht. Larsa leuchtete die Wand an und sah, daß der Strang an dieser Stelle unterbrochen war.
    Sie bemerkte jedoch auch die Hunderte haarfeiner Kristallfäden, die von den beiden voneinander getrennten Enden ausgingen und die frühere Einheit wiederherzustellen versuchten.
    Sie wandte sich an Rubin Frekk.
    „Irgendwas in deinem Gedächtnis über diese Falte hier?"
    Rubin schüttelte den Kopf.
    „Ich sehe sie nicht."
    „Das kann bedeuten, daß das Kristallwesen selbst nichts davon weiß", sagte Larsa.
    Valba hatte sich an den Rand des Risses geschoben.
    „Zweieinhalb Meter", murmelte sie. „Das ist kein unüberwindliches Hindernis. Auch den Rückweg könnten wir einfach bewerkstelligen."
    Larsa schob ihre Bedenken beiseite. Sie sprang als erste über die Falte hinab. Die geringe Gravitation milderte das Risiko. Sie kam federnd auf und schritt weiter den Felspfad entlang. Rubin und Valba folgten ihr. Der Gang hatte sein Aussehen nicht verändert. Er führte weiterhin mit geringer Neigung in die Tiefe, und alle paar hundert Meter beschrieb er eine scharfe Kehre.
    Es war alles normal. Warum also empfand sie solche Unruhe? Das Kristallwesen hatte Rubin Frekk diesen Gang gezeigt, die Erinnerung an seinen Verlauf in seinem Gedächtnis hinterlegt. Warum enthielt Rubins Erinnerung keine Daten bezüglich der zweieinhalb Meter tiefen Verfaltung?
     
    *
     
    Der Gang weitete sich und wurde zu einer Halle. Larsa las ihren Hodometer ab und nahm zur Kenntnis, daß sie sich bis auf wenige Meter Unterschied in der Höhe des Standorts befanden, von dem die Sonde ihre Daten gesandt hatte. Auch von dieser Halle hatte Rubin Frekk nicht gesprochen. Aber als Larsa den Handscheinwerfer in die Höhe richtete und sein grelles Licht über die Kristalladern spielen ließ, die. in hundertfachen Verästelungen den Fels durchzogen, da blieb er stehen und sagte: „Wir sind in unmittelbarer Nähe des Ziels."
    Larsa nickte befriedigt, dann leuchtete sie mit der Lampe die Halle entlang. In achtzig Metern Entfernung gab es eine Art Tor, das so aussah, als sei es vor Jahrtausenden von einem unterirdischen Fluß so ausgewaschen worden.
    „Schalte dein Licht aus!" sagte Rubin.
    Larsa gehorchte. Aus dem Hintergrund des Tores drang ein unwirklicher, milchiger Schein wie von einer Lampe, die in trübes Wasser getaucht worden war.
    „Dort ist der Raum der Bücher", erklärte der Junge feierlich.
    Larsa ging auf den Torbogen zu. Die Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt, der Schimmer genügte ihr zur Orientierung. Ihre Unruhe war gewichen. Statt dessen empfand sie gespannte Erregung, die von dem Gedanken an die unmittelbare Nähe des Zieles ausgelöst wurde. Was lag jenseits des Tores? Was würde ihr das Kristallwesen dort offenbaren?
    Es knisterte und knackte im Fels. Gesteinsstaub rieselte herab. Larsa achtete nicht darauf. Der Boden war uneben, aber sie fand ihren Weg durch das Halbdunkel mit traumwandlerischer Sicherheit. Sie war ärgerlich über die Ablenkung, als hinter ihr Valbas Lampe plötzlich aufflammte. Im selben Augenblick hörte sie Rubins

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