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0991 - Der Kopf des Vaters

0991 - Der Kopf des Vaters

Titel: 0991 - Der Kopf des Vaters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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immenser Wucht gegen die Plane, die zum Glück festgezurrt worden war, damit sie nicht wegfliegen konnte. Aber sie knatterte und bewegte sich, als wollte sie ihren Platz verlassen.
    Julia Sargasso hatte alles verloren. Sie trauerte dem Verlust nicht nach, denn sie sagte sich, daß sie ihr Leben gerettet hatte, nur das zählte.
    Verletzte hatte es leider auch gegeben. Die meisten nur leicht, aber zwei Menschen hatte es schwerer erwischt. Sie waren schon auf dem Weg ins Krankenhaus, die anderen konnten von den Sanitätern ambulant behandelt werden.
    Unter den Raubtieren herrschte noch immer Unruhe. Pfleger hatten große Mühe, die Tiere zu beruhigen, was ihnen nicht immer gelang. Die Tiere nahmen den Brandgeruch noch immer wahr und konnten ihre Nervosität nicht ablegen.
    Von einer Mitarbeiterin hatte Julia einen Mantel bekommen, der um ihre Schultern hing. Sie rauchte eine Zigarette, starrte ins Leere und schüttelte immer wieder den Kopf. Ihre Heimatlosigkeit hatte sie nicht so tief getroffen, wichtiger war das Schicksal ihres Vaters, vielmehr sein Kopf, den ihr jemand aus Spanien zugeschickt hatte.
    Suko und ich hatten uns die Geschichte angehört und mußten zugeben, daß wir auch keine Lösung kannten. Noch war nicht klar, wer den Kopf geschickt haben könnte und welches Geheimnis Emilio Sargasso mit sich getragen hatte.
    Julia ließ die Zigarette fallen, trat die Kippe aus und schüttelte dabei den Kopf. Sie sah uns nicht an, sondern schaute zu dem Wagen mit den Raubtieren, wo sich hinter den Gittern die unruhigen Schatten bewegten.
    »Ich glaube nicht, daß er verbrannt ist. Nein, das glaube ich nicht. Er wird verschwunden sein. Er wird das Feuer überstanden haben. Vielleicht finden wir ihn auch unter den Trümmern. Wir können ja nachschauen, wenn sie ausgekühlt sind.«
    »Glauben Sie nicht daran, daß er verbrannt ist?« hakte Suko nach.
    »Ich weiß es nicht. Man hat ihn mir geschickt. Er hat sich verwandelt. Er hat zwei Hörner bekommen. Er ist unheimlich stark. Warum sollte er nicht dem Feuer widerstanden haben?« Bei jedem Wort, das Julia sagte, reagierte auch Jane, denn sie nickte zustimmend.
    »Und wie?«
    »Keine Ahnung.«
    »Er kann vorher verschwunden sein«, erklärte Jane und faßte Suko ins Auge. »Ich habe ihn ja auch gesehen. Man kann sich nicht vorstellen, was dieser Schädel schaffte. Meine Kugeln prallten ab und sausten als Querschläger durch den Wagen. Deshalb habe ich euch ja angerufen, weil ich mir dachte, daß ihr mit euren Waffen eher an ihn herankommt.«
    Sie hob die Schultern. »Ist nicht mehr nötig. Er ist weg.«
    »Soll ich fragen, wohin er sich abgesetzt haben könnte?«
    »Lieber nicht, Suko. Es brächte nichts.«
    »Aber ihr beide seid davon überzeugt, daß es diesen Schädel noch gibt?« fragte ich.
    »Nicht überzeugt, John.« Jane lächelte kantig. »Wir glauben daran, weil wir uns einfach nicht vorstellen können, daß der Kopf hier nur kurz erscheint, um dann zu einem Raub der Flammen zu werden, ohne seine Aufgabe erledigt zu haben.«
    »Aufgabe?« flüsterte Julia.
    »Ja, so ist es.«
    »Welche denn?«
    Ich hob die Schultern. »Das weiß ich nicht, aber wir werden der Spur nachgehen.«
    »Sie haben doch keine, John. Sie haben keine Spur. Der Schädel ist verschwunden oder sogar verbrannt. Ich kann mir da nichts vorstellen. Und was ist mit dir, Jane?«
    Die Detektivin hob die Schultern. »Eigentlich müßte er verbrannt sein«, gab sie zu. »Aber warum wurde er uns dann geschickt? Um eine Stunde später zu verbrennen? Das ist keine Logik. Zumindest verstehe ich sie nicht. Da müssen andere Dinge mitspielen. Ich habe auch nicht gesehen, daß er es schaffte, sich aus der Flammenhölle zu lösen. Es ist kein Kopf aus dem Feuer himmelan geschossen, wie es auch hätte sein können. Sorry, da muß ich einfach passen.«
    Auch Suko und ich waren überfragt. Obwohl es noch eine dritte Möglichkeit gab, mit der ich mich gedanklich beschäftigte und sie etwas später aussprach. »Was haltet ihr davon, daß der Schädel das Feuer überstanden hat und sich noch unter den Resten versteckt hält? Na? Wäre doch eine Alternative.«
    »Als Asche?«
    Ich verzog die Lippen. »Das ist nicht unbedingt gesagt. Er könnte noch normal sein.«
    »Widersteht er Feuer?«
    Ich hob die Schultern. »Es war nur ein Gedankensprung, nicht mehr, aber man sollte ihn schon in Betracht ziehen.«
    »Ich verstehe das nicht.«
    »Gehen Sie davon aus, daß dieser Kopf nicht mehr normal ist.« Ich schaute nach

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