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0993 - Bastion der Bestien

Titel: 0993 - Bastion der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nachdenkliches Gesicht.
    „Darf ich fragen, was Sie beunruhigt, Erster Terraner?"
    Julian Tifflor machte eine Geste der Ratlosigkeit.
    „Die Ruhe", sagte er. „Ich habe zu lange gelebt, um nicht mißtrauisch zu werden, wenn die Dinge sich allzu erfreulich entwickeln."
    „Zum Beispiel?"
    „Ich denke an die Sporenschiffe", sagte Julian Tifflor. Unwillkürlich sah er zu einem Bildschirm hinüber, auf dem die Position der sechs riesigen Schiffe im engeren Bereich des Sonnensystems aufgezeichnet war.
    „Es gibt keine Schwierigkeiten mit den Schiffen der ehemaligen Mächtigen", sagte Mutoghman Scerp, der erste Mann der GAVÖK.
    „Mag sein", sagte Tifflor. „Trotzdem."
    Der GAVÖK-Mann lächelte. Er kannte diese Reaktion.
    „Und dann?"
    Tifflor zögerte einen Augenblick.
    „Salik", sagte er dann entschlossen. „Jen Salik, der Mann, dem wir das Ende der Orbiter-Krise zu verdanken haben - vorläufig."
    „Was heißt vorläufig?" fragte Mutoghman Scerp.
    „Wenn es stimmt", erklärte Tifflor mit aller Ruhe, „daß das Ende der Bedrohung der Milchstraße durch die Keilschifflotten der Orbiter ausschließlich dem Eingreifen dieses einen Mannes zu verdanken ist ..."
    „Spricht etwas dagegen?"
    „Leider nicht", sagte Tifflor. „Es bedeutet, daß wir von der Gnade oder Ungnade dieses Jen Salik abhängig sind."
    „Einstweilen scheint er es sehr gut mit uns zu meinen", sagte Scerp lächelnd.
    Tifflor sah ihn ernst an.
    Der Leiter der LFT hatte den Abgesandten der GAVÖK in stundenlangen intensiven Gesprächen über die jüngsten Entwicklungen informiert. Tifflor hatte, aufrichtig wie es seine Art war, kein wichtiges Detail außer acht gelassen; er hatte seine Vorstellungen präzise formuliert, dem GAVÖK-Mann auch ausführlich von seiner Unterhaltung mit Alurus berichtet. Es war Tifflor von größter Wichtigkeit erschienen, rückhaltlos offen zu sein - die Lage erforderte einfach die Zusammenfassung aller gleichgesinnten Kräfte.
    „Gewiß!" sagte Tifflor. „Aber er kann seine Meinung schließlich ändern."
    „Warum sollte er?"
    „Was weiß ich", entgegnete Tifflor. „Es gibt viele Möglichkeiten. Mir behagt es nicht, daß - entschuldigen Sie die Formulierung - ein unbekannter Emporkömmling plötzlich einer galaktischen Macht gebieten und Vorschriften machen kann, die uns lange Zeit in Angst und Schrekken versetzt hat."
    „Ich verstehe Sie", sagte Scerp ruhig. „Sie haben lange Zeit geduldig und voller Sorge das Messer an der Kehle gehabt. Jetzt kommt einer, pfeift einmal laut, und das Messer ist verschwunden. Und Sie werden jetzt von der Sorge gepeinigt - wenn dieser Pfeifer noch stärker ist als die Orbiter, was wird er im Zweifelsfall mit mir anstellen."
    „Es geht nicht um mich, es geht ..."
    „Ich weiß, daß Ihnen persönliche Rücksichtnahmen in der Politik fremd sind", sagte Mutoghman Scerp besänftigend.
    „Also gut", sagte Tifflor lächelnd. „Mich überfällt stets Besorgnis, wenn ich eine derart gigantische Machtfülle in einer einzigen Hand versammelt sehe. Es ist ein Mann, den wir zudem nicht einmal kennen, der praktisch das Schicksal der Milchstraße in seiner Hand hält."
    „Davon haben Sie bisher wenig verraten", sagte Scerp.
    Wieder lächelte Tifflor.
    „Dieses Gespräch ist vertraulich", sagte er. „Grundsätzlich bin ich mit der Entwicklung der Dinge mehr als zufrieden. Was wollen wir mehr - die Orbiter-Gefahr ist gebannt. Und außerdem wissen wir von Alurus, daß es keine Weltraumbeben mehr geben wird - wir werden weder die Sporenschiffe noch die Keilschifflotten zu Evakuierungszwecken einsetzen müssen. Das alles hört sich sehr gut an, gewiß."
    „Es ist jederzeit möglich, eine Leitung nach Martappon zu schalten", warf Scerp ein.
    „Das stimmt", bestätigte Tifflor. „Ich möchte aber einstweilen warten. Erst will ich mich persönlich mit Jen Salik unterhalten. Von diesem Gespräch wird viel abhängen."
    Der Neuarkonide lächelte verhalten. Mutoghman Scerp kannte Tifflor gut genug, um zu wissen, daß sich dieser Mann niemals zu voreiligen Entschlüssen würde verleiten lassen.
    „Jen Salik", murmelte Tifflor. „Ein einzelner Mann hat eine solche Machtfülle."
    „Die hatte Perry Rhodan auch", wandte Scerp ein.
    Tifflor schüttelte den Kopf.
    „Die hatte Rhodan nicht, jedenfalls nicht- unkontrolliert. Wir hatten zu jeder Zeit seit der Landung des Arkon-Kreuzers auf dem Erdmond vor nun mehr als anderthalb Jahrtausenden eine demokratisch gewählte Abgeordnetenversammlung, der

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