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0993 - Bastion der Bestien

Titel: 0993 - Bastion der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu Mountvador."
    „Wohin?"
    „Zu Mountvador, ins KarrosgoTal", antwortete Callon. „Im Tal kann man sich weitaus besser verstecken und auch verteidigen, obendrein ist dieser Winkel so uninteressant wie nur irgendeiner auf diesem Planeten. Habt ihr mich verstanden?"
    Die Gesten waren eindeutig.
    „Wenn alles gutgeht, sind wir in einer Stunde mit den Ersatzteilen für den Hyperkom zurück. Außerdem werden wir versuchen, uns vom Schiff aus mit einem GAVÖKAußenposten in Verbindung zu setzen."
    „Ich habe verstanden", sagte Karvist. Er hatte feinperligen Schweiß auf der Stirn, verriet aber mit keinem weiteren Zeichen, daß er Angst hatte.
    Callon verließ mit seiner Gruppe den Jagdklub.
    Als sich hinter ihm die stählerne Tür schloß, auf der noch ein paar tiefe Kratzer verrieten, mit was für Waffen die Bestien von Shourmager anzugreifen vermochten, überfiel ihn ein Gefühl wilder Entschlossenheit.
    Er dehnte und reckte die Muskeln.
    „Los dann", sagte er und rannte los.
    Er lief zuerst geduckt zwischen den Gebäuden des Jagdklubs „Drachenblut", dann überquerte er die gerodete Fläche zwischen dem Klub und dem Rand des Waldes.
    Ein Brummbeutler stellte sich ihm in den Weg. Für die Verhältnisse Shourmagers war dieses Tier geradezu harmlos zu nennen - es konnte nur das tun, was der Überschwere nun an ihm praktizierte. Mit einem Hieb seiner Faust streckte Callon das Tier nieder, das fast zwei Meter maß. Der Überschwere war an eine Schwerkraft von mehr als zwei Normaleinheiten gewöhnt, und dementsprechend war seine Körperkraft ausgebildet. Der Brummbeutler büßte den Angriff mit einem zerschmetterten Schädel.
    Die acht anderen huschten hinter Callon drein.
    „Jetzt wird es lustig, nicht wahr?" fragte der Blue, der zu dem Team gehörte, einer der besten Schützen, die Callon je hatte abdrücken sehen.
    „Allerdings", stieß Callon hervor. „Jetzt geht der Tanz los."
    Der Blue zwitscherte vergnügt. Die Blues, deren Namen dank ihrer Sprache sehr schwer zu merken und fast nicht auszusprechen waren, kamen mit den Wortwitzen zumal der Terraner sehr oft nicht klar und nahmen vieles wörtlich, was übertragen oder ironisch gemeint war. Das gab zu launischen Mißverständnissen Anlaß.
    Callon brauchte infolgedessen auch mehr als zwanzig Sekunden, um dem Blue klarzumachen, daß er - Befehl hin, Befehl her - nicht nach einem Partner für einen Tanz Ausschau zu halten habe ...
    Dieser kurze Aufenthalt erwies sich als ungeheuer wichtig.
    Er verzögerte den Abmarsch in den Dschungel um einige entscheidende Augenblicke.
    Callon wollte gerade als letzter in die feuchtheiße Welt des Dsehungels eindringen, als er auf der anderen Seite des gerodeten Geländes eine Bewegung sah.
    Eine neue Spezies Bestien schien auf den Plan zu treten.
    Callon kannte so ziemlich alles, was sich in der Umgebung des Jagdklubs herumtrieb, das gehörte einfach zu seinem Beruf - immerhin mußte er im Zweifelsfall dafür sorgen, daß der leichtfertige Jäger überlebte. Eine zu große Quote an Opfern hätte das Renommee des Bestienrummels entscheidend verändern können.
    Diese spezielle Sorte Bestien hatte Callon noch nie gesehen. Zudem schienen die Tiere gar nicht einmal dumm zu sein. Sie schlichen sehr vorsichtig heran, so, als stünden sie unter einem Oberbefehl und verfolgten einen ganz bestimmten Plan.
    Dann aber entdeckte Callon, daß er einen ganz verhängnisvollen Fehler gemacht hatte.
    Denn die Bestien hatten Waffen in den Greiforganen, moderne Energiewaffen ...
     
    7.
     
    „Wir hatten keine Chance", sagte Callon. „Nicht so viel."
    Er schnippte mit den Fingern.
    „Gewalt", sagte Mountvador mit leisem Vorwurf. „Natürlich hattet ihr keine Chance. Man braucht andere Waffen, wenn man einen Feind für immer besiegen will."
    „Ich weiß", sagte Callon hastig. Er befürchtete, sein Gegenüber wollte zu einem längeren Vortrag anheben; Thema: Kosmische Zusammenhänge, Gesetze der Ewigkeiten, Schwingungen des Geistes, die Große Kosmische Ordnung ... Callon kannte dergleic hen bereits, und ob er daran glaubte oder nicht, in dieser Stunde war für esoterische Plaudereien beim besten Willen keine Zeit mehr.
    Der Ara-Wissenschaftler sah verdrossen auf den Interkom-Bildschirm. Die Verbindung zum Jagdklub „Drachenblut", war abgeschnitten. Offenbar hatte der Gegner es geschafft, den Klub zu erobern.
    Das war auch das letzte gewesen, was Callon hatte verfolgen können. Danach hatte er sich abgesetzt, nicht etwa aus Feigheit,

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