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0993 - Bastion der Bestien

Titel: 0993 - Bastion der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sondern vielmehr aus wohlbegründeter Vorsicht. Der Jagdklub selbst war als Stützpunkt nahezu wertlos, außerdem war Callon zuversichtlich, daß Karvist sich mit dem Rest der Jäger rechtzeitig abgesetzt hatte.
    Die Schiffe der GAVÖK waren keine Hilfe gewesen. Sie waren bewacht worden.
    „Ich muß rnich entschuldigen"" sagte Callon. „Die These, daß die Gurs eine gewisse Form von Intelligenz aufweisen, ist nicht nur falsch, sondern sie ist sogar beängstigend wahr."
    „Was heißt das?"
    „Unsere Schiffe werden von diesen Drachen bewacht", stieß Callon wütend hervor. „Es sieht aus, als hätten die Fremden es geschafft, sich alle Gurs weit und breit untertan zu machen - eine Horde bewacht unsere Schiffe, ein anderer Schwarm umlagert das Schiff der Fremden."
    „Ich sollte versuchen, mit ihnen zu reden", sagte der Ara. „Vielleicht lassen sie sich überreden."
    „Unsinn!" sagte Callon scharf. „Ich weiß nicht, wie die Fremden das geschafft haben, aber sie haben die Gurs vollkommen unter Kontrolle. Ich habe es ausprobiert - wir sind vor ihren Augen herumgetanzt, aber keiner aus der Meute hat auch nur annäherungsweise Anstalten gemacht, sich auf mich zu stürzen."
    „Das beweist alles", sagte Mountvador. „Ein Gur, der sich einen solchen Leckerbissen entgehen läßt, kann einfach nicht intelligent sein."
    Callon sah den hageren Wissenschaftler entgeistert an, dann begriff er, daß Mountvador die Größe besessen hatte, seinen eigenen Standpunkt ironisch anzugreifen.
    „Richtig", stimmte er zu. „Die Frage ist jetzt, was machen wir?"
    „Wie seid ihr überhaupt hierhin gekommen", fragte der Ara. „Zwischen dem Jagdklub und dem Tal liegen mehr als einhundert Kilometer Distanz."
    „Diese beiden haben uns gefunden und mitgenommen", sagte Callon. Er deutete auf Damon Iswolski und Arbogast Jafter. „Sie hatten einen Shift bei sich, und der hat uns in Windeseile ins Tal gebracht. Zwei von meinen Leuten sind inzwischen mit dem Shift zurückgeflogen, um Versprengte aufzunehmen. Wir sollten am Eingang des Tales eine neue Verteidigungslinie aufbauen - nur für den Notfall."
    „Was heißt Notfall?" wollte AthVrilov wissen, einer der Gehilfen des Ara-Forschers.
    „Ich weiß es selbst noch nicht", sagte Callon. „Den Jagdklub haben sie in ihrer Gewalt, unsere Raumschiffe werden von ihnen bewacht, ihr eigenes Schiff seheint unversehrt zu sein - ich weiß wirklich nicht, was die Fremden von uns wollen. Hier gibt es schließlich nichts, aber auch gar nichts zu holen."
    „Vielleicht suchen sie die halbintelligenten Gurs?"
    Der Ara schüttelte den Kopf.
    „Kommt nicht in Frage - die haben sie ja längst unter Kontrolle."
    „Ich verstehe das nicht", sagte Callon. „Tausende von Schiffen - und kein erkennbarer Grund für eine solche Invasion."
    „Warten wir einfach ab", sagte der Ara. „Früher oder später wird Hilfe kommen."
    „Und wenn es auf später hinausläuft", knurrte der Überschwere. Er sah zum Fenster hinaus.
    Auf dem Landeplatz in der Nähe der wissenschaftlichen Station standen normalerweise drei bis vier Schiffe. Jetzt war dort nur ein Haufen ausgeglühten Metalls zu sehen. Ein abstürzendes Keilschiff hatte das einzige Schiff der Wissenschaftler zermalmt - infolgedessen gab es weder eine Funkverbindung noch eine Möglichkeit, den Planeten zu verlassen. Die beiden G.AVÖK-Schiffe, die im Regelfall im Orbit hingen, waren vermutlich längst gestartet - wenn die Kapitäne schlau waren.
    „Der Shift kommt", rief der Blue mit seiner hohen Stimme.
    CaIlon nickte zufrieden. Er hatte das Fahrzeug gerade erkannt. Es war schwarz von Menschen. Vorne hielt sich Karvist mit Händen und Rüssel fest.
    Einige Minuten später standen die Überlebenden des Jagdklubs in der wissenschaftlichen Station.
    Vergessen waren die Streitigkeiten früherer Tage.
    „Der Jagdklub ist verloren", sagte Karvist wütend. Er blutete aus einer leichten Wunde am linken Arm.
    „Wir haben uns ein paar Minuten lang halten können, dann wurden wir abgedrängt. Zwei Tote hat uns das gekostet."
    Callon stieß einen halblauten Fluch aus.
    „Das werden wir diesen Burschen heimzahlen", sagte er. „Was ist danach passiert?"
    „Die Langbeinigen haben unsere Schiffe zerstört, dann haben sie die Inneneinrichtung des Klubs zertrümmert - es sieht dort entsetzlich aus. Und jetzt sind sie im Anmarsch auf das Karrosgo-Tal."
    „Was?"
    „Sie haben nur eine geringe Bedekkung an den Trümmern des Jagdklubs zurückgelassen", berichtete Karvist.

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